Mittwoch, 30. März 2011

Die Hanfberatung im Hanf Journal: Erste Hilfe für Kiffer

Kascha ist per e-Mail über kascha@hanfjournal.de zu erreichen. Also ran an die Tasten, dumme Fragen gibt es nicht, nur blöde Antworten.

Torsten (ohne Alter und Wohnort) möchte wissen:
„Hallo Kascha,
erst mal ein großes Lob an euch alle, die dafür verantwortlich sind, das Hanf Journal jeden Monat heraus zu geben. Meine Frage: Ab wann genau bestimmt man den Blütenbeginn? Die Pflanzen, die ich habe, sind mit 7-11 Wochen Blütephase ausgeschrieben, aber ich bin schon drei Wochen. überfällig. Woran kann es noch liegen?“

Kascha erklärt:
„Hi Torsten,
vielen Dank erst mal für dein Lob. Zunächst aber möchte ich darauf hinweisen, dass der Anbau von Hanf in Deutschland verboten ist. Da ich nicht ausschließen kann, dass du dich in einem Land befindest, in dem der Anbau unter Strafe steht, kann ich dir hier keine konkreten Hinweise geben. Ich habe aber den Eindruck, dass es nicht schaden kann, an dieser Stelle ein bisschen genauer zu erklären wie das mit der Blüte bei Hanfpflanzen sich genau zuträgt.
Grundsätzlich beginnen die meisten Hanfsorten mit der Blüte, sobald sie am Tag weniger als 12 Stunden Licht bekommen. Bei Outdoorpflanzen ist das im Spätsommer, so dass üblicherweise spätestens zum Herbstanfang geerntet werden kann. Wie alt die Pflanzen zum Blütenbeginn sind spielt dabei keine Rolle: Eine Pflanze die im April ausgesät wird hat dann einfach nur mehr Zeit zum Wachsen als eine Pflanze, die erst im Mai ausgesät wird. Beim Indooranbau wird üblicherweise einfach die Beleuchtungszeit so reguliert, dass damit die Blüte irgendwann eingeleitet wird.
Als ich sagte die meisten Hanfsorten beginnen beleuchtungsbedingt zu blühen meinte ich, dass es auch eine Ausnahme gibt: Die Cannabis Ruderalis hat die Eigenschaft, nach einer bestimmten Wachstumszeit sozusagen automatisch zu blühen, das wäre in der Regel etwa nach 2 ½ bis 3 Monaten. Daher gibt es auch Züchtungen, die die ansonsten nicht so potente Cannabis Ruderalis enthalten, so dass diese Besonderheit bei der Blüte auch für den rekreativen Hanfanbau genutzt werden kann.
Ich hoffe, dass das Verhältnis von Beleuchtungsdauer und Blütebeginn dir jetzt etwas verständlicher geworden ist.“

Daniel (ohne Alter und Wohnort) hat eine Frage:
„Hallo Kascha,
ich habe 20g mit Talkum gestrecktes Weed bekommen und habe einen Extreme Q 4.0 Vaporizer mit dem Shisha Modus angeschlossen. Meinst du es ist möglich, wenn man das Gras vorher in einem geschlossenen Plastikbehälter „abschüttelt“, dieses ohne hohe Gesundheitsrisiken zu konsumieren? Hab auf google entdeckt, dass die Schmelztemperatur von Talkum bei 800°C liegt.“

Kascha antwortet:
„Hi Daniel,
ich muss dich hier natürlich zunächst darauf hinweisen, dass der Besitz von 20g Cannabis in den meisten Bundesländern im Bereich der nicht geringen Menge liegt, du dich also dem Risiko einer Strafverfolgung aussetzt. Was an dieser Stelle schädlicher ist: Persönliche Folgen einer möglichen Bestrafung oder mögliche durch das Talkum verursachte Atemwegsschädigungen, sei hier erst mal dahin gestellt. Fakt ist, dass man das Talkum auf keinen Fall inhalieren sollte. Auch das mit dem Abschütteln wird nur einen Teil des Talkum aus dem Gras heraus lösen. Wegen dem Risiko, mit dem Rauch auch Talkum einzuatmen, ist also erst mal vom Konsum dringend abzuraten.
Nun fragst du aber nach den Eigenschaften, die mit Talkum gestrecktes Cannabis im Vaporizer hat. Die Schmelztemperatur ist dabei noch nicht entscheidend, wichtiger ist die Verbrennungstemperatur, bei der das Talkum möglicherweise inhaliert werden würde. Diese liegt aber über 1000°C, benutzt man einen Vaporizer zur Inhalation von Cannabis werden üblicherweise deutlich niedrigere Temperaturen genutzt. Insofern sollte, im Gegensatz zum Joint, bei dem man loses Talkum aus dem Pflanzenmaterial mit inhaliert, ein Vaporizer relativ sicher sein. Das gleiche gilt wahrscheinlich auch bei der Benutzung von Aktivkohlefiltern. Das ist aber letztendlich alles nur Schadensbegrenzung: Grundsätzlich würde ich vom Konsum von gestrecktem Cannabis abraten. Man kann sich ja leider auf dem Schwarzmarkt nicht einmal sicher sein, ob man es wirklich mit Talkum zu tun hat oder mit irgend einem anderen bisher nicht bekannten Streckmittel, das ähnlich aussieht.“

Pascal (ohne Alter und Wohnort) fragt uns:
„Hallo Kascha,
also ich bin seit einem Jahr Kiffer und kiffe seit drei Monaten täglich. Jetzt will ich mir gerne mal einen Hanfkakao machen, habe auch schon ein Rezept, aber ich weiß nicht, wie viel Gras ich dafür brauche. Und das Problem ist auch, ich habe keine Waage. Vielleicht könnt ihr mir dabei ja weiterhelfen.“

Kascha informiert:
„High Pascal,
ich darf dir an dieser Stelle keine Anleitung zum Drogenkonsum geben. Die Wirkung bei einem Hanfkakao ist deutlich anders als bei einem Joint: Sie beginnt erst nach etwa einer Stunde, was ziemlich plötzlich wie mit einem Hammer passieren kann, und hält dann auch relativ lange, also bis zu 12 Stunden, an. Aus diesem Grund ist es wichtig, bei der Dosierung einigermaßen geplant vor zu gehen: Man kann sich nicht so einfach heran tasten wie beim Rauchen und merkt erst recht spät, ob die Dosierung dem eigenen Wunsch entsprechend war. Viele Konsumenten empfinden eine Dosierung von etwa 0,3-1g als angenehm, wobei 1g oral konsumiertes Cannabis bei mittlerer bis guter Qualität, vor allem starkem Haschisch, schon eine ziemlich starke Wirkung hervor rufen kann. Bei einem Straßenmarktpreis von etwa 5 bis 10 Euro pro Gramm bekommt man für 5 Euro etwa 0,5 bis 1 Gramm – wenn man keine Waage hat kann man sich möglicherweise so eine Vorstellung davon machen, wie viel man da tatsächlich rein tut. Die Faustregel ist: Was einen in einem Joint ordentlich platt macht, sollte auch in einem Kakao ausreichen. Es besteht zwar keine Gefahr: Die vermutete tödliche Dosis von etwa 1-2 kg Haschisch dürfte man auch ohne Waage nur recht unwahrscheinlich aus Versehen in den Kakao tun. Dennoch könnte, gerade wegen der langen Rauschdauer, eine versehentliche Überdosierung, mit der man sich nicht wohl fühlt, zu einem recht unangenehmen Tag führen.“

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