Dienstag, 15. Februar 2011

Cannabis als Medizin: Sieben Jahre Haft für Rollstuhlfahrer

“In vielen Studien mit THC, Nabilon und Cannabis wurde eine gute Beeinflussung der spinalen Spastik im Rahmen der multiplen Sklerose und bei Querschnittserkrankungen beobachtet. Weitere günstig beeinflusste Symptome umfassten Schmerz, Parästhesien (Missempfindungen), Zittern und Ataxie. Einige Studien wiesen auch eine verbesserte Kontrolle der Blasenfunktion nach. Es liegen Einzelfallberichte über eine günstige Beeinflussung der Spastik durch Cannabis auch bei Schädigungen des Gehirns vor.”

Das schreibt die IACM zu Cannabis bei Querschnittslähmung.
Eine besonders schwere Form ist die Tertaplegie, bei der der Patient vom Hals ab gelähmt ist.
So wie ein 33 Jahre alter Mann aus Rheinland-Pfalz, der vor 16 Jahren einen Badeunfall hatte. Er therapierte seine Symptome jahrelang erfolgreich, aber illegal mit Cannabis. Da er selbst noch nicht mal einen Joint drehen konnte, halfen ihm Freunde bei der Medikation und auch bei der Beschaffung. Er fuhr jahrelang in die Niederlande, um zusammen seinen “Helfern” jeweils ein Kilo Gras auf Vorrat zu kaufen. Regelmäßig erwischt wurden frühere Haftstrafen aufgrund seines Zustands jedoch nicht vollstreckt, seit Mai 2010 sitzt er jedoch im Gefängnis, der Staatsanwalt hatte sogar eine Sicherheitsverwahrung geprüft. Jetzt wurde er zu insgesamt sieben Jahren Gefängnis verurteilt.

In vielen Staaten der USA hätte er problemlos ein Rezept bekommen, das diese Menge als “therapiegerecht” erklärt und somit legalisiert hätte.

Quelle: Ein Joint pro Tag – sieben Jahre Haft

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