Freitag, 14. Mai 2010

Zufall oder Vorsatz?

Pilzbefall dezimiert afghanische Opiumernte

Die Opiumfelder Afghanistans sind laut einem Artikel von talkingdrugs.org von einem Pilz befallen, der einen Ernteausfall von bis zu 50 Prozent verursache. Besonders betroffen seien Provinzen, in denen die NATO-Truppen gegen den Mohnanbau vorgingen, so der unabhängige britische Blogger Rupert George.
Afghanische Bauern machten die NATO für die Missernte verantwortlich, sie habe die Felder vorsätzlich mit einem Pilz infiziert. UNODC Chef Costa streitet das ab, der Artikel liefert jedoch weitere Quellen, darunter einen BBC-Bericht aus dem Jahr 2000, die beweisen, dass die NATO mit Unterstützung der britischen Regierung in den ehemaligen Sowjetrepubliken Tadschiktskan und Kirgisistan an der Entwicklung eines solchen Bio-Kampfstoffes wenigstens geforscht haben. Obwohl die UNO bereits 1998 den Einsatz biologischer Kampfstoffe gegen den Koka- oder Mohnanbau aufgrund der unüberschaubaren Gefahren abgelehnt hatte.

Dem kurzfristige Erfolg stehen bei einer Missernte mittellose Bauern sowie die Gefahr, dass der Pilz durch Mutation auf Nahrungspflanzen überspringt, gegenüber. Der langfristige Effekt ist ein Anstieg des Heroinpreises in eine Verlagerung der Applikationsform: Statt geraucht wird das Heroin bei hohen Anschaffungskosten wieder vermehrt gespritzt und die Gefahr von Infektionskrankheiten nimmt somit zu. Die Opiumpflanze hingegen wird sich anpassen.

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