Donnerstag, 1. April 2010

Harze versenken mit Henk Paschulke

Leise rieselt das Hasch

Henk hat schon ein paarmaal Ice-Hasch gemacht und unserer Leserschaft darüber berichtet. Bisher immer mit Siebbeuteln, weil er es aus seiner Heimatstadt Amsterdam nicht anders kannte.
Vergangenes Jahr ist unser niederländischer Freund dann auf einen Artikel in der kanadischen Medical Marihuana-Zeitschrift „Treating Yourself“ gestoßen, in der behauptet wurde, dass Siebbeutel zur Herstellung von Ice-Hasch nicht nötig, ja sogar kontraproduktiv in Hinsicht der Produktqualität seien.
Der Rest vom leider nicht besonders intensiv recherchierten Artikel handelte von unerfüllten Verträgen, Patentrechten und einer Menge anderer schmutziger Wäsche, die das Hanf Journal nicht waschen möchte. Deshalb hat Henk einfach beide Methoden zur Ice-Hasch-Herstellung unter genau gleichen Voraussetzungen nebeneinander laufen lassen, so dass er sich ein möglichst objektives Bild von den Ergebnissen machen kann.

Die Theorie:

Um THC-Kristalle von Pflanzenmaterialen zu trennen, muss das verwendete Material flexibel und am besten vier Grad Celsius kalt sein. Das erreicht man durch ein 60 minütiges Einweichen des Pflanzenmaterials in Eiswasser. Danach wird das Gemisch, je nach Potenz des Blattmaterials, ein bis zwei Stunden gerührt, wodurch sich die THC-Trichome von den Blättern lösen und auch im Wasser schwimmen. Bis hierhin gleichen sich beide Methoden. Bei der Siebbeutel-Methode wird das Gemisch jetzt einfach durch drei bis sieben Beutel mit einer Maschengröße zwischen 40µ und 160µ gesiebt. In den Beuteln bleiben dann nur die kleinsten Teile, also die Trichome und kleinste Pflanzenteile hängen, die dann getrocknet und zu Hasch gepresst werden.
Bei der sieblosen Methode, die in China in vereinfachter Form schon seit 5000 Jahren bekannt ist, nutzt der Weedbauer die spezifische Dichte von THC, das schwerer ist als Wasser. Pflanzenteile sind leichter als Wasser. Um die Kristalle von den Blättern zu trennen, muss der Eiswasser-Pflanzenmix dann, je nach Potenz des verwendeten Materials, kräftig durchgerührt werden.


Gerührt wird bei beiden Methoden mit einem handelsüblichen Handmixer

Aufgrund ihrer spezifischen Dichte sinken die Harzteilchen zu Boden – nach einer Stunde hat sich schon ein Haufen Kristalle am Gefäßboden gesammelt. Jetzt muss das Harz nur noch säuberlich vom Wasser getrennt werden, ohne dabei aufgewirbelt zu werden. Hierzu hat Herr Delp dann den XTR erfunden: Der fängt die im Eimer abgetrennten Kristalle in einem durchsichtigen Trichter unter dem Eimerboden in einem Schlauch an dessen Ende auf, so dass man das harzreiche Wasser vom Boden des Sammelgefäßes einfach in ein Glas ablassen kann.
Das Wasser-Kristall-Gemisch wird jetzt nur noch durch einen handelsüblichen Kaffeefilter gesiebt und das so gewonnene Powder zum Trocknen ausgelegt.
Diese Methode funktioniert auch prima ohne irgend ein Gerät. Man braucht lediglich ein grobes Sieb zum Zurückhalten des Grüns sowie zwei Eimer, einen mit und einen ohne Boden sowie ein wenig mehr Geduld. Anstatt das Wasser abzulassen oder auszugießen, schöpft man die obere Schicht mit den Pflanzenresten vorsichtig aus dem Rühreimer, lässt es dann wieder eine Weile ruhen und wiederholt den Vorgang. Wenn man nach ein paar Stunden nur noch ein paar Zentimeter Wasser und keine Pflanzenreste mehr im Eimer hat, kann man das Gemisch durch einen Kaffeefilter gießen und hat bestes Ice-Hasch. Mit einem groben Sieb und einem Kaffeefilter. Der Hersteller des XTR bietet auch ein solch einfaches Einsteiger-Set mit einer Tutorial-DVD auf www.icecold.org an.

Die Praxis: XTR 1000 vs. Siebbeutel


Links: Eimer mit Siebbeutel Rechts: Der XTR 1000

Der Aufbau des XTR ist denkbar einfach, da er ein wenig voluminöser als die 10 Liter Ice-Hasch-Säcke ist, so hat Henk das US-Gerät mit insgesamt 250 und die Beutel mit 150 Gramm mäßig potenten Indoor- Schnittresten sowie Wasser und Eis in angebenener Menge befüllt. Danach hat er das Pflanzenmaterial in beiden Behältern je eine Stunde einweichen lassen, damit die Blätter flexibel werden. Benutzt man frische Planzenteile, so kann man auf‘s Einweichen verzichten.
Sobald die Blätter schön weich sind, werden die Mixer für jeweils 75 Minuten angeworfen. Im Auffangtrichter des XTR kann man schon beim Einweichen beobachten, wie sich einzelne Kristalle lösen und in Richtung Ablassschlauch gleiten.


Ja is’ denn jetzt schon Weihnachten? Leise rieselt das Hasch…