Dienstag, 9. Februar 2010

Bayonetta

Mary Potter für Playboys²

Die Geschichte der Welt ist die Geschichte der Kriege zwischen Geheimbünden …
Segas neuestes Actionspektakel „Bayonetta“ handelt von den Kriegen zwischen den Lumen Sages und den Umbra Witches, die seit Jahrhunderten im Geheimen, so für das Gleichgewicht der Welt sorgen. Heldin „Bayonetta“ ist eine mächtige Hexe der Umbra Witches die unter Amnesie leidet.
Dass das Gleichgewicht der Mächte durch Einwirken von der andern Seite umgestürzt werden soll, erklärt sich von selbst. Wie die 500 Jahre umspannenden Geschichte um die nur mit ihrer Haartracht bekleideten Titelheldin erzählt wird, sprengt die Dimension des in Worte Fassbaren. Der Director der erfolgreichen „Devil May Cry“ und „Viewtiful Joe“ Serien Hideki Kamiya liefert mit „Bayonetta“ sein Meisterstück und gleichzeitig den Beweis ab, dass er vollends durchgeknallt ist. Die mit allen weiblichen Reizen bestückte Sex-Hexe zieht alle Register, was Leveldesign, Gegnergestaltung, Humor und Präsentation betrifft und bietet selbst ausgebufften Profizockern mehrere atemlose Momente. Was einem allein vom grafischen Aspekt rein künstlerisch geboten wird, müsste sogar Salvador Dali beeindrucken können.
Das Spiel ist ein typisches Hack´n Slay Adventure, welches die Protagonistin stehts von allen Seiten darstellen kann, während sie ihre Feinde vermöbelt. Über Tastenkombinationen entfacht ihr ein Feuerwerk des Zauber-Kung-Fu´s, deckt und kontert die Angriffe der Gegner und sammelt deren wertvollen Überreste ein, um diese in düsteren Portalen bei eurem zwielichtigen Auftraggebern gegen neue Fähigkeiten und Waffen einzutauschen.
So erhaltet ihr im Verlauf des Spiels zusätzlich zu den vier verzauberten Handfeuerwaffen, die ihr an „allen“ Extremitäten tragt, noch eine Peitsche, Krallen, Pump-Gun`s und ein Samuraischwert.
Da jede Waffe untereinander verknüpfbar und mit individuellen Combos ausgestattet ist, bieten sich hunderte verschiedenartiger Moves, die euch die wohlgeformte Schönheit in allen erdenklichen Positionen präsentieren. Da sich das Hexengeschnetzelte jedoch vor dem Ableben gehörig zur Wehr setzt, nutzt ihr neben brachialer Waffengewalt ein gehöriges Trickrepertoire aus dem Zauberkessel, das euch die Fähigkeit zur Verwandlung in eine Pantherkatze, eine Krähe und eine Fledermaus ermöglicht sowie dem wichtigsten Trick, die Witch Time. Diese wird bei erfolgreichem Ausweichmanöver getriggert, verlangsamt die Zeit und dreht das Farbschema des ohnehin schon spektakulär Dargestellten ins Negative. Da sich die gesamte Spielewelt extrem surrealistisch gestaltet und oft den gewohnten physikalischen Gesetzten trotzt, bekommt ihr neben einem perfekt spielbaren Hexenabenteuer einen optisch anspruchsvollen Drogenrausch dazu geliefert.

Die Gestaltung der Gegner ist dabei ebenso illuminierend wie direkt aus dem Himmelreich gegriffen. Und das ist wörtlich zu nehmen. Neben den hell leuchtenden, Standard Engelserscheinungen, die wie ihr mit unterschiedlichen Waffen sowie Instrumenten ausgestattet sind und damit euer Dasein beenden wollen, trefft ihr regelmässig auf haushohe Endbosse, die einem durch ihre eindrucksvolle Gestaltung länger als der gewöhnliche Obermotz in Erinnerung bleiben. Güldene, filigrane Verzierungen schmücken die marmorweissen, wundervollen Wesen aus den Wolken – solange bis man ihnen mit einem riesigen, haarigen Höllenhund ihre Sterblichkeit beweist und durch eine 500 Gigatonnen-Beißattacke ihr Innerstes nach aussen kehrt. Lecker.
Da einem die richtigen Taktiken mancher Himmelsschergen nicht sofort auffallen könnten und eine leicht bekleidete Latexhexe auch Schmerzen spürt, kann sich „Bayonetta“ in ihrem tragbaren Hexenkessel benötigte Lollipops brauen, die euch durch kurze Unverwundbarkeit oder mehr Angriffskraft den heissen Besentrip erleichtern. Jedoch merkt sich das Scoringsystem den Gebrauch der Items und bewertet euch demensprechend am Ende eines Abschnittes. Der Schwierigkeitsgrad ist dabei der getroffenen Auswahl entsprechend und sorgt für mehrfachen Wiederspielwert. Zum einen, da die Unterschiede gravierend spürbar sind und zum anderen, da eure Ausrüstung nach dem ersten Durchgang noch lange nicht komplett ist. Es lohnt es sich einfach dieses fabelhafte Erlebnis mehrfach zu spielen, um sich von den spektakulären Ereignissen, den vielen grandiosen Verbeugungen vor vergangenen Klassikern, welche auf wunderbare Weise ins Geschehen integriert wurden, und natürlich der unglaublichen Hexe „Bayonetta“ verzaubern zu lassen.
It´s not a Trick, it´s Magic!

(Ps3 ASIN: B002GMQ752 /Xbox360 ASIN: B002GMQ75C) Sega ca.55€ (ab 18)
www.sega.de/platinumgames/bayonetta/de/index.html

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