Freitag, 22. Januar 2010

So’n Spice- trügerische Kräutermischungen

Kommentar: Nicht mit uns!

Heute, 11.15 Uhr, klingelte das Telefon der Redaktion. Am anderen Ende meldete sich ein Ladenbesitzer aus dem Großraum München, dessen Grow-und Headshop aufgrund des Verkaufs von legalen Kräutermischungen ins Visier der Ermittler geraten war.

Diese Kräutermischungen enthielten keines der verbotenen Cannabinoide, es sei aber “ein offenes Geheimnis”, dass andere, noch nicht im BtmG erfasste Cannabinoide, darin enthalten seien.
Unser diensthabender Redakteur wies den Ladenbesitzer dann auf die moralische Verantwortung hin, die der legale Verkauf von künstlichen Cannabinoiden mit sich bringe. Zwar kann das Hanf Journal es nicht gutheißen, wenn die Staatsgewalt in Bayern wieder einmal Grow-und Headshops ohne rechtliche Grundlage durchsucht, auf der anderen Seite ist es ein ebenso offenes Geheimnis, dass süddeutsche Polizeibehörden genauso reagieren, wenn sie herausgefordert werden. Spice und Co sind es nicht wert, das Hanf Journal wird sich nie für eine Legalisierung des “Assi-Grases” einsetzen. Bisher ist auch noch niemand auf die Idee gekommen, einen kleinen Teil der Riesengewinne aus den Spice Verkäufen für eine humanere Drogenpolitik einzusetzen und sie dem DHV oder dem VfD zur Verfügung zu stellen. Bei den Kräutermischungen geht es schlichtweg um Profit ohne Beratung, Warnungen oder Konsumentensicherheit. Auch künstliche Cannabinoide gehören kontrolliert, nicht jedoch verboten. Wer sie unkontroliert verkauft, ohne sie zu deklarieren, handelt verantwortungslos und verdient die Unterstützung der Hanfszene in unseren Augen nicht.
Ist es so schwierig, eine erlaubte Substanz zu deklarieren, damit potentielle Konsumenten auch wirklich wissen, was sie kaufen? Gerade so etwas würde dem Gesetzgeber die Sinnlosigkeit immer neuer Verbote vor Augen halten und hätte der Diskussion um Spice viel Schärfe genommen.

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