Freitag, 4. Dezember 2009

HASCH NASS GEMACHT

Henk‘s eiskalte Auslese

Eigentlich haben wir ja schon einmal vor ein paar Jahren darüber berichtet, wie man mit Hilfe von Wasser und Eis Hasch macht. Aber zum Einen hat Henk seine Technik im Laufe der Jahre ein wenig abgewandelt, zum Anderen hat er von einer neuen Methode Wind bekommen, die gänzlich ohne Siebe auskommen soll und gerade deshalb beste erste Qualität sowie Ausbeute verspricht: Die Xtractor-Technik. Hierzu benötigt man, genau wie bei der in Europa weit verbreiteten Eishasch- Methode mit Siebbeuteln, ein vier Grad kaltes Eis/Wasser Gemisch, zuvor eingeweichtes oder frisches Weed beziehungsweise harzhaltige Erntereste, einen Eimer mit grobem Vorsieb für große Pflanzenteile, einen Mixer und statt der Siebe einen speziellen Ablauf in Trichterform. Bei jeder Wasser/Eis-Methode erfolgt der eigentliche Trennungsprozess der THC-Kristalle vom Blatt durch das Mixen. Bei der Methode aus Kalifornien wird das Wasser-Eis Gemisch aber dann zum Trennen der Kristalle vom Wasser nicht wie bei den meisten heimischen Kleingärtnern gesiebt, sondern die physikalische Eigenschaft des Harz-/Öl-Gemisch wird zur Trennung des Harzes und der Pflanzenreste genutzt: Die durch das Rühren abgefallenen Harzteilchen fallen innerhalb einer Stunde nach dem Rühren in einen trichterförmigen Auffangbehälter, genau wie bei der Essig-/Öl-Flasche vom Nobelitaliener, alle Pflanzenteile schwimmen oben, Harze und Öle befinden sich im Auffangtrichter. Der harzhaltige Mix aus dem Trichter wird dann langsam durch einen Kaffeefilter vom Wasser getrennt und getrocknet. Siebe seien hierbei unnötig, da sich im Trichter sowieso keine Pflanzenreste mehr befänden, reiche ein Kaffeefilter, um absolut reines Hasch zu gewinnen.
Theoretisch können so, anders als bei den Siebbeuteln, selbst nach zwei bis drei Stunden Rührwerkbetrieb keinerlei Chlorophyllreste im Endprodukt sein. Leider hat Henk das in den USA und Europa patentierte Gerät nicht mehr „in-time“ aus Kalifornien organisieren können, so dass er seine Knippreste der letzten Ernte wieder mit seinen bewährten Ice-o-later Sieben und einer Eishasch-Eimer-Konstruktion von Top-Zeef gemacht hat. Er hat uns jedoch versprochen, bei der nächsten Ernte, also in ungefähr drei Monaten, mit der sieblosen Xtraktor-Technik einen Direktvergleich für die Leser/innen des Hanf Journals zu machen.
Allerdings wollte unser niederländischer Indoor-Experte nicht so lange warten, bis er wieder ein ordentliches Piece zum Verdampfen hat. Deshalb hat er seinen 38 Micron Siebbeutel und den Top-Zeef -Eimer aus dem Keller geholt und mit seinem Freund Manne Kosloswki Eishasch gemacht, ein wenig anders als beim ersten Mal, denn anstatt die Bags im Eimer durchzurühren hat er das harzreiche Wasser nach dem Rührvorgang durch die Siebe gekippt.

Die Siebbeutel Methode:
Eiswasser und Erntereste werden 30 Minuten eingeweicht, frische Erntereste können sofort verarbeitet werden. Sobald das Blattmaterial flexibel ist, wird das Gemisch mit einem handelsüblichen Mixer mindestens eine Stunde durchgerührt. Durch das Rühren trennen sich die Harzkristalle vom Blatt und schwimmen zusammen mit den Pflanzenresten im Wasser. Die Pflanzenreste werden nun zuerst durch einen groben Siebbeutel abgegossen, danach wird das verbleibende Wasser durch einen oder mehrere feinere Siebbeutel gegossen. Dieses Mal hat Henk nur einen 38 Micron Siebbeutel benutzt, weil er eigentlich im Sinn hatte, den Eimer- und Siebbeutelertrag direkt und unter gleichen Voraussetzungen miteinander zu vergleichen, da beim Top-Zeef Eimer laut Bedienungsanleitung auch nur einmal fein abgesiebt wird. Leider gab es ein technisches Problemchen, das die Hersteller von Top-Zeef am ansonsten einwandfrei arbeitenten Gerät ändern sollten: Beim Ablaufen des Harz-/Wasser-Gemischs ensteht ein ziemlich hoher Druck, weil das Auffanggefäß im Vergleich zum Eimervolumen klein ist. Dadurch schießt das ungefilterte Wasser-/Harz-Gemisch ein wenig durch das Luftansaugloch am Sieb vorbei und landet im Abwasserbehälter. Schade drum, auch wenn es nur ein Bruchteil ist.
Henk hat das beim Testdurchlauf ohne Pflanzenreste bemerkt und sich deshalb dafür entschieden, anstatt des mitgelieferten Original-Auffangbehälters den 38 Micron Beutel zu nutzen, den er auch zuvor genutzt hat. So ist der Vergleich dafür auf‘s Micron genau.

Der Top-Zeef Eishasch Eimer
Ist im Prinzip ein Eimer, in dem das grobe Vorsieb für die Pflanzenreste schon integriert ist und bei dem das lästige Abgießen oder Herausziehen der Beutel durch einen einfach zu handhabenden Ablaufschlauch gelöst wird, ähnlich wie beim Bubblelator. Beim Top Zeef Eimer kann man gegen Aufpreis ein Rührwerk montieren, Henk hat sich jedoch aus Gewohnheit und chronischem Geldmangel für seinen altbewährten Küchenmixer entschieden.
Unsere beiden Freunde sind hierbei genauso verfahren wie vorher, das Gemisch wurde mit Stoppuhr auf die Sekunde genauso lang gerührt wie der Siebbeutel-Eimer.
Da das grobe Sieb schon im Eimer ist, kann man das Wasser-/Harz-Gemisch hier einfach direkt nach dem Rühren durch ein feines Sieb ablaufen lassen und so die Kristalle herausfiltern.

Das Ergebnis
Bei beiden Methoden kratzt unser Freund das noch feuchte Hasch mit einer Scheckkarte vorsichtig vom Sieb und presst das verbleibende Wasser mit der Hand mit möglichst wenig Druck heraus. Danach wird der noch feuchte Klumpen zerkrümelt und kann nach zwei Tagen Trocknung bei Zimmertemperatur ganz einfach zu Kügelchen gerollt oder in jede andere beliebige Form gebracht werden.
Der Ertrag war bei beiden Methoden ziemlich identisch, Henk konnte sowohl beim Siebbeutel als auch beim Siebeimer insgesamt acht Prozent seines Ausgangsmaterials wiedergewinnen. Verglichen mit der in Heft 11.2008 vorgestellten Aussiebung ist die Ausbeute ein wenig geringer, die Qualität wiege das aber laut Henk und Manne locker wieder auf.
Das Powder aus dem zweiten Durchlauf war ein wenig grüner als das nach dem ersten, beide Pieces waren dann aber nach dem Trocknen und Pressen kaum noch voneinander zu unterscheiden: Außen tiefschwarz und die Schnittstelle war grau, genau wie es sein soll, beim Bröseln ist es immer wieder zusammengeklebt und war kaum von den Fingern abzubekommen. Leider hat er sein Eishasch nicht für uns analysieren lassen, auch so etwas ist ja gut möglich in Holland. Aber nach eigener Aussage konnte es mit dem, was in seiner Heimat für 20 €/Gramm über den Tresen geht, locker mithalten. Bon Appetit Henk, unser Neid sei dir gewiss.

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