Bestäubung von Cannabis
Kennst Du das auch – Du möchtest aus Samen eine neue Generation Deiner botanischen Lieblinge anpflanzen, hast aber Dein ganzes Geld schon für Growinghardware ausgegeben und nun ist nichts mehr übrig für den Samenkauf? Oder wie hilft man sich in Zeiten von Hartz IV und Wirtschaftskrise? Die Lösung liegt eigentlich sehr nahe: Man kann der Natur bei seinem aktuellen Grow ein wenig auf die Sprünge zu helfen und ganz bewusst nachhelfen. Heiratsvermittlung für Untergrundbotaniker und deren liebste Gewächse sozusagen. Unser Freund Piet in Holland möchte ein wenig aus seinem Erfahrungsschatz mit uns teilen.
Nehmen wir also an, dass Piet einen schönen Satz Pflanzen bei sich stehen hat. 10 – 14 Tage nach Einleitung der Blütephase wird ersichtlich, welche seiner Babies männlich oder weiblich sind. Zur Erinnerung, die männlichen sind mit ihren deutlich zu erkennenden Pollensäckchen in der Regel zuerst zu identifizieren und außerdem meist, jedoch nicht immer, höher wachsend als die weiblichen. Die weiblichen Pflanzen sind gut an ihren weißen Häarchen auszumachen, die der Beginn von hoffentlich dicken Buds sind.
So heißt es also erst einmal, eine Entscheidung zu treffen, welche die Mutter- und welche die Vaterpflanze der neuen Generation sein soll. Die Auswahlkriterien sind natürlich jedem selbst überlassen und man kann seinen subjektiven Präferenzen freien Lauf lassen. So sind neben der ursprünglichen Genetik natürlich Faktoren wie Wuchshöhe, Dichte der Internodien, Schimmelresistenz, Aroma und die allgemeine Optik für die Auswahl der Vater- und Mutterpflanze ausschlaggebend. Möchte man für eine einfache Kreuzung wie in diesem Fall zwei unterschiedliche Cannabissorten kreuzen, so sollte man bedenken, dass in der ersten Generation alle genetischen Kombinationsmöglichkeiten auftreten können, und wahrscheinlich auch werden. Von einer stabilen neuen Cannabissorte kann man in der Regel erst nach etwa acht Generationen nach kontrollierter Selbstbestäubung reden. Doch in diesem Falle möchte Piet nur erst einmal neue Samen haben und ist sich bewusst, dass er noch keine neue, stabile Genetik erschaffen wird, sondern lediglich eine Kreuzung und alle möglichen Phänotypen, die bei der neuen Generation Samen auftreten können und werden.
Piet hat sich zwei bestimmte Pflanzen als Eltern für seine neue Generation von Samen ausgesucht. Da sich noch weitere weibliche Pflanzen in seiner Growbox befinden, ist es oberste Priorität für ihn, alle Männchen zuerst zu entfernen, bevor sie reif werden, ihre Pollensäckchen öffnen und eine Komplettbestäubung aller seiner Weibchen vornehmen. Sein Ziel ist es, lediglich eines der Weibchen für die Samenentwicklung zu bestäuben und die Blüten der anderen als Sensimillia-Buds (also ohne Samen) hinzubekommen. Also entfernt er das Männchen, das nun bald gewissermaßen die Vaterrolle übernehmen wird und er vernichtet alle anderen Männer in der Growbox. Für die Natur sind nun einmal weniger Männer als Weibchen nötig, das ist ja nicht nur in der Botanik so. Der Vater bekommt einen Platz auf dem Fensterbrett in einem separaten Zimmer, möglichst weit entfernt von der Growbox, um eine unkontrollierte Bestäubung zu vermeiden.
Shiva Vater