Dienstag, 6. Oktober 2009

Need for Speed: Shift

Drink Fast! Smoke Faster!

Das erste “Need for Speed” orientierte sich an dem Homecomputerklassiker “Test Drive”, das trotz altbackener Bitmapgrafik mit Cockpitperspektive, Polizeifrühwarnssystem und einem großen realistischen Anspruch daherkam.
Diese Ideen fand man auch in der 1994 erschienen EA Raserei wieder, welche aber schon im dreidimensionalen Polygongewand daherkam. Dazu gesellten sich die schnellsten Autos dieser Zeit und aufwendig inszenierten Filmsequenzen, so dass einen das Gesamtwerk auf die Raserlaune einstimmte und nicht vergessen ließ.
Dass seinerzeit alles richtig gemacht wurde, lässt sich allein duch die Langlebigkeit der Serie beweisen. Mittlerweile sind 14 verschiedene NFS Teile erschienen, die sich immer mehr oder weniger vom Orginalkonzept unterschieden. Vom straighten Cannonball Verfolgungsrennen über chaotische Tuning-Großstadtrasereien bis hin zur Undercover Polizeiarbeit hatte man mittlerweile alle möglichen Hinter- und Untergründe in das beliebte Fahrgeschäft integriert.
Nun hat die Serie den Weg in Richtung des anspruchsvollen Rennkurses im professionellen Racingbusiness eingeschlagen.
Die Richtungsänderung von EA ist richtig und durchdacht. Dies zeigt ganz klar die Qualität des neuen Need for Speed: Shift.
Man hat sich eindeutig an den beliebtesten Modi und den sonst gebotenen Möglichkeiten der anderen Rennspielvertreter orientiert, um allen Ansprüchen der flitzenden Zockergemeinde gerecht zu werden. Angefangen vom knackigen Motorensound, zu wundervoll designte Polygonmodellen , geht es mit einem zweischneidigen Punktesystem an den Start der neuen Racingleague. Nicht nur die Platzierungen bringen bare Münze ins Sparschwein, sondern Eure Art zu fahren bestimmt das Vorankommen im Pilotensitz. Perfekt gemeistere Kurven, das Ausnutzen des Slipstreams und durch saubere Überholmanöver lassen sich Eure Fahrerqualitäten stetig verbessern. Auch das genaue Gegeneteil; agressives Fahren, Rempeln und Gewinnen wird Euch auf das Sigertreppchen führen, aber Euch auch bis zum Ende Eurer Karriere anhaften.
Eurem fahrerrischen Können entsprechend werdet Ihr zu gewissen Events eingeladen, in welchen Ihr Euer trainiertes Wissen sogleich zum Einsatz bringen müsst.
Der Fuhrpark umfasst mit über 70 Automobilen eine ganze Reihe Schmuckstücke und lässt sich mit entsprechender Münze vom Standard-Strassenflitzer zum extremen Convertible mutieren. Ebenso ist die Optische Gestaltung den Bestitzern überlassen, wobei gerade die Innenaustattung positiv ins Gewicht fällt. Dass man diese auch wirklich während der Rennen bewundern kann, ist einer der besten Neuerungen in “Need for Speed: Shift”. Die Einführung einer Kopfperspektive, die das Geschehen unabhängig vom Automobil, physikalisch korrekt auf den Bildschirm bringt gab es so noch nicht. So werdet ihr bei Zusammenstössen wirklich virtuell durchgeschüttelt und verliert dabei sicherlich öfters die Orientierung. Dabei verschwimmt die Sicht und die Farben der Umgebung verschwinden. Störend, aber eben verdammt nah an der Realität; und so läßt sich das Spiel vielleicht auch am besten vergleichen.
Echt am Limit!
(PC, PS3, Xbox360)(EA, ca.59€)

Batman: Arkham Asylum

Sind wir nicht alle ein bisschen Joker?

Es ist schon eine Krux mit dem Superheldendasein. Da fängt man einen Schurken nach dem anderen ein und dann stellen einem die Bösewichter an dem Ort, an dem man es am wenigsten erwartet, eine Falle. In ihrem eigenen Gefängnis.
Dieses ist in Batmans Heimat Gotham City das städtische Irrenhaus, welches den schmucken Namen Arkham Asylum trägt und alle der berüchtigten Superschurken beherbergt. So kommt es, dass ihr als Batman zum Staatsfeind Nummer Eins auf Gothams berüchtigter Insel werdet, als der Joker seinen neusten Gag beginnt, die Falle zuschnappen lässt und sein finsterer Plan, Batman die Welt endlich mit seinen Augen sehen zu lassen, langsam Form annnehmen lässt. Ganz allein als Gotham’s dunkler Ritter, seid ihr von nun an darauf gestellt unbemerkt in die Tiefen des Asyls einzudringen und den ausgebrochenen Widersachern zu vermitteln, dass ihr Freigang nur von kurzer Dauer ist. Hierfür greift ihr tief in Batmans ständig erweiterbare Gadget-Kiste, die euch mit Batarangs, Bat-Grappler, Bat-Explosionsschaum und praktischen Bat-Senses sinnvoll unterstützt. Dass “The World Greatest Detective” nicht nur starke Graue Zellen hat, die er auch im Lösen von überall verstreuten Riddlerrätseln einsetzt, beweist der schlagkräftige Fledermausmann in den vielen kleineren wie größeren Keilereien mit den ausgebrochenen, geisteskranken Gefangenen. Dank seines Freeflow Kampfstils, hält der „alter-ego-nde“ Millardär einige Dutzend Schwerverbrecher gleichzeitig in Schach, wobei er auch direkt auf Angriffe mit Countern reagieren kann. Dennoch ist es taktisch klüger, sich im Verborgenen zu bewegen und mit Überraschungsangriffen einen einzelnen Gegner auszuschalten und seinen Kameraden damit ordentlich die Angst zu schüren. Hierzu bewegt ihr euch durch Lüftungsschächte, hangelt euch von Brüstungen und schwingt euch von Vorsprüngen ins unheimliche Dunkle, um die Gerechtigkeit nach Gotham zurückzubringen. Die Eidos Entwickler von Remedy haben es bei diesem Batman Titel tatsächlich geschafft nicht nur spielerisch ein sehr abwechslungsreiches Abenteuer rund um Gotham’s Superhelden zu kreieren, sondern auch eine absolut dichte Batman Geschichte in das Arkham Asyl zu integrieren. Freunde der Fledermaus werden sich auf ein Wiedersehen mit vielen Bekannten freuen, steigen dank Scarecrow´s Gratis-Drogencocktail tief in Batmans Psyche und sehen zur Abwechlsung mal, was Killer Croc zum Frühstück isst. Comicfetischisten erfreuen sich dazu noch am Stil der gewählten Vorlage, die aus der etwas groteskeren Feder von Carlos D´anda stammt.
Es ist sehr erfreulich, dass ein Batman Spiel ohne große Filmlizenz im Hintergrund, mit einer derartigen Sorgfalt produziert wurde, wie es bei Arkham Asylum stattgefunden hat. Nicht nur Flattermänner und Frauen sollten sich diesen Titel einmal mit ihren Sonarempfängern anpeilen, denn durch die abwechslungsreiche Gestaltung und die dichte Erzählung sollte jeder seinen Spaß mit “Batman: Arkham Asylum” haben können – selbst der Joker!
(Eidos, ca.59€) (ab16)

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