Dienstag, 12. Mai 2009

Böll Stiftung setzt auf Distanz

Von Drogenabhängigen, Parteiprogrammen und Irrelevanzen

Eigentlich wollten die Vertreter unserer Redaktion und von E.L.F. (European Legalisation Front) auf dem Bundesparteitag von Bündnis 90/ Die Grünen für das im Parteiprogramm festgeschriebene Ziel der Legalisierung werben, ein paar potientelle HelferInnen rekrutieren und die Partei kurz vor dem Start des Wahlkampfs daran erinnern, dass geschätzte vier bis sechs Millionen immer noch kriminalisierte HanfkonsumentInnen und Patienten ein recht großes Wählerpotential darstellen.
Der Auftritt von E.L.F. war ein voller Erfolg, ihr Transparent “Yes we Cannabis!” schaffte es sogar bis in die Haupt-Abendnachrichten.

Als unser Redakteur zusammen mit einem der E.L.F- Aktivisten jedoch bei der Partei nahen Heinrich-Böll-Stiftung nachfragten, warum die Stiftung seit Jahren nichts mehr für HanfkonsumentInnen mache, erhielten die beiden von der anwesenden Leiterin der Pressestelle die Antwort, dass ‘diese sozial-politisch” nicht relevant seien.

Auf erneute e-mail Nachfrage unserer Redaktion ob dieser Formulierung erhielten wir folgende Antwort:
“Die Frage lautete, warum sich die Heinrich-Böll-Stiftung nicht für die Drogenabhängigen einsetzen würde. Die Wörter Drogenpolitik, bzw. Veranstaltungen fielen dabei nicht! Und demzufolge ist die Aussage in diesem Zusammenhang: ‘sozial-politisch nicht relevant’ nicht zutreffend.”

Wir haben das Gespräch leider nicht aufgezeichnet, unser erfahrener Hanf Journal Redakteur versichert jedoch, dass sich die Formulierung ‘sozial-politisch nicht relevant’ auf die HanfkonsumentInnen bezogen habe und genau so gefallen sei. Keiner der Beteiligten habe einmal nach das Wort “Drogenabhängige” verwendet, es wurde ausschließlich nach Hanf- und Drogenpolitik gefragt. Denn die Legalisierung von Hanf ist Anliegen von gesellschaftlicher, ökonomischer und politischer Relevanz und hat mit Drogenabhängigkeit sehr wenig gemein. Das wissen auch (fast) alle, die auf dem Parteitag anwesend waren, mit wenigen Ausnahmen. Unsere Redakteure und die mitgereisten E.L.F-Mitglieder wissen das sowieso.

Zu E.L.F.

Zur Heinrich-Boell-Stiftung

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