Dienstag, 10. Februar 2009

Hodenkrebs und Cannabis

Schlagzeilengeilheit deutscher Medien “geht auf die Eier”

Heute kann man überall lesen:
“Cannabis verursacht Hodenkrebs”.

Reuters vermeldet, dass ein Institut aus Seattle Hinweise auf einen eventuellen Zusammenhang zwischen Cannabiskonsum und Hodenkrebs entdeckt habe.
Schaut man sich die Studie genauer an, so klingt das alles schon viel weniger dramatisch:
Zum einen ging es nur um Cannabis-Raucher, also die Menschen, die die unumstritten gesundheitsschädlichste Applikationsform bevorzugen. Beim Rauchen von Cannabis entstehen, ähnlich wie bei Zigaretten, gesundsheitsgefährdende Stoffe wie zum Beispiel Teer oder Kohlenmonoxid. Kein einziger Proband dieser Studie hatte das Cannabis dauerhaft oral zu sich genommen oder verdampft.

Die Forscher kommen zudem zum Ergebnis, dass beim Rauchen ein kausaler Zusammmenhang zwar vermutet wird, aber erst durch intersivere Forschung bewiesen werden kann. Eben weil die Auswirkungen des Cannabiskonsums noch absolut unzureichend erforscht worden sind. Trotzdem reißen vor allen Dingen deutschsprachige Zeitungen die Ergebnisse aus dem Zusammenhang, indem sie eine Theorie zur wissenschaftlichen Erkenntnis erklären. Das subjektive Werten und Deuten gehört in deutschen Medien, anders als anglo-amerikanischen Sprachraum, zum Meinungs bildenten journalistischem Handwerkszeug. Beim speziellen Thema Cannabis meldet dann jedes Medium, was in die jeweilige politische Linie passt. Zum Beweis präsentieren wir Auszüge
so genannter Studien, die im Laufe der vergangenen Jahre wissenschaftlich widerlegt wurden, sich aber als hartnäckig als “wissenschaftliche Erkenntnis” halten:

Cannabis verursacht Lungenkrebs (die “Ein Joint= 20 Zigaretten”-Theorie):
Cannabis, Leistungsabfall und Antriebslosigkeit

Cannabis macht dumm (lässt das Gehirn schrumpfen)

Kiffen schädigt das Gehirn langfristig

Kiffer haben beim Autofahren einen Flashback

Kiffen macht impotent

Noch ein paar Beispiele gefällig?
Amerikanische Wissenschaftler fanden heraus, dass Cannabis die Sauerstoffversorgung des Gehirns negativ beeinflusst ( Februar 2005), acht Monate später weisen kanadische Biologen nach, dass Cannabis die Bildung neuer Hirnzellen anregt (Oktober 2005) und medizinisch gegen Depressionen eingesetzt werden könnte. Kurz darauf kommt eine neuseeländische Forschergruppe zu dem Schluss, Cannabis-Konsum könne das Risiko für Schizophrenie erhöhen. Außerdem soll Marijuana-Konsum der Arterienverkalkung (April 2005)vorbeugen und Herzinfarkte auslösen (Februar 2008).

Der Stein des Anstoßes:
Hodenkrebs und Cannabis

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