Montag, 8. Dezember 2008

Kalkofe liest Asmussen – Lachen ist gesund Vol. 1 (turbine medien)

Zwei Schwergewichte in Sachen Humor treffen hier aufeinander.

Fips Asmussen ist seit den 60er Jahren als Humorist tätig und gilt als so etwas wie der „Heino“ unter den Komikern. „Lachen ist gesund“ von 1996 gilt dabei als sein Standardwerk. TV-Terminator Oliver Kalkofe, bestens bekannt durch seine bissigen Kommentare zur deutschen Medienlandschaft, liest 70 Minuten lang Witze des berüchtigten „Funny Fips“ in der ihm eigenen Art. Die beiden verbindet schließlich eine langjährige multimediale Feindschaft, die auch mit diesem Werk auf gar keinen Fall für beendet gehalten werden sollte. Humor ist relativ, denn für eine Lachgarantie gibt es kein richtiges Rezept.

Darbietung, Situation, Alter, sozialer Hintergrund, Bildung und persönliche Interessen spielen eine wichtige Rolle, und hier prallen in dieser Hinsicht Welten aufeinander. Und so spürt man auch, wie unterschiedlich das Humorverständnis und der Background dieser beiden Künstler ist. Auch wenn Kalkofe des öfteren an den Witzen verzweifelt und nach hartem Alkohol verlangt, lässt er den humoristischen Standart des letzten Jahrhunderts noch einmal aufleben und die Art, wie einer meiner absoluten Lieblingssatiriker die Witze vorliest, macht mir persönlich unheimlich viel Spass. Ohne komödiantische Überhöhung, dafür aber mit der nötigen Portion ehrlicher Verzweifelung, steigern sich im Verlauf des Vortrages Kalkofes Kommentare und treiben jeden tapferen Konsumenten dorthin, wo der wahre Wahnwitz wohnt, bei Asmussens Humordichte mitunter eine schmerzliche psychische Erfahrung. Ob die Witze dadurch lustig werden oder bleiben, überlässt Kalkofe aber dem Rezipienten. „Eine absolut sinnlose Idee“ – so beschreibt Oliver Kalkofe seine erstes Hörbuch und empfiehlt uns, sie Menschen zu schenken, die wir nicht leiden können. Ist aber Quatsch, schliesslich habe ich sie auch geschenkt bekommen und mich weggeschmissen.

www.kalkofe.de
www.turbine-medien.de

Urmel voll in Fahrt (constantin film)
Wenn ich mich recht entsinne, war meine grosse Schwester früher sehr begeistert von Max Kruses für die Augsburger Puppenkiste geschaffenen Dinosaurier. Mit „Urmel voll in Fahrt“ halten sich die Macher Reinhard Kloos und Holger Tappe allerdings nicht mit nostalgischen Sentimentalitäten auf und setzen auf Technik, Tempo, neue Figuren und eine zeitgemässe Dramaturgie. Zunächst feiert Urmel Geburtstag und zur Feier des Tages gibt es nicht nur eine große Torte von Schweinedame Wutz, sondern vom Professor Habakuk auch noch eine kleine Schwester – Pandabärin Babu. Ihre tapsige Art nervt ihn und Urmel kann nicht verstehen, dass die süße Kleine nun im Zentrum der Aufmerksamkeit steht. So verunsichert ist Urmel das ideale Opfer für den größenwahnsinnigen Barnaby, der noch verzweifelt eine Attraktion für seinen riesigen Freizeitpark sucht, um so seine unbequemen orientalischen Geldgeber bei Laune zu halten. Fernab der Insel Titiwu gibt es viel High-Tech und Slapstick in Barnabys Luna Park: eine atemberaubende Achterbahn, ein Geisterschloss, in dem ein schottisches Gespenst mit wenig musikalischem Talent sein Unwesen treibt, Barnabys bedauernswerte Bestie namens Otto oder die Martial-Arts-Amazone Miss Lee, die sich fatalerweise in Eddies Spiegelkabinett verirrt. Manchmal sehnt man sich nach der Anmut, der Leichtigkeit und den Sprachfehlern der Augsburger Puppen zurück. Die persönliche Note, der spezielle Charme des knuffigen grünen Dino, das die Welt noch unvoreingenommen wahrnimmt und hinterfragt, bleibt auf dem Weg der Modernisierung auf der Strecke. Doch die Großen dürfen sich an biblischen Wal-Zitaten, „Ice Age“-Referenzen sowie der herausragenden Synchronisation von deutschen Comedians wie Anke Engelke, Oliver Pocher, Christoph Maria Herbst, Wigald Boning und Oliver Kalkofe erfreuen. So gesehen sollte dem generationenübergreifenden Unterhaltungswert nichts im Weg stehen.

www.constantin-film.de
www.urmelvollinfahrt.film.de

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