Mittwoch, 29. Oktober 2008

Das Phantom (constantin film)

DVD-Special – Thrill

1992 veröffentlichten Gerhard Wisnewski, Wolfgang Landgraeber und Ekkehard Sieker ein Buch mit dem Titel „Das RAF-Phantom“ und berichteten im Fernsehen über „Die Zerstörung der RAF-Legende“. Dabei wurde spekuliert, RAF-Anschläge könnten von interessierten Kreisen aus Politik und Wirtschaft angestiftet worden sein. Die Autoren dachten dabei an den 1952 gegründeten Verein „Die Atlantik-Brücke“, zu dessen Mitgliedern auch Jürgen Ponto, Karl Heinz Beckurts und Alfred Herrhausen gehört hatten, die 1977, 1986 bzw. 1989 ermordet wurden. Vor diesem brisanten Hintergrund inszenierte Dennis Gansel den vielleicht spannendsten Politthriller, der je in Deutschland gedreht wurde. Jürgen Vogel („Die Welle“) und Nadeshda Brennicke („Antikörper“) konnten als Darsteller verpflichtet werden. – Als am 4. Oktober 1990 Finanzminister Hausmann Opfer eines RAF-Anschlags wird, läuft die Fahndung nach dem Terroristen Andreas Ganz auf Hochtouren. Aber die Spuren verlieren sich im Ausland. Doch zehn Jahre später gerät Drogenfahnder Leo Kramer bei einer nächtlichen Observation in ungeahnte Verwicklungen und entdeckt, dass einer der getöteten Drogendealer der gesuchte Andreas Ganz ist. Für Leo beginnt ein Alptraum. Als auch sein Chef ermordet wird, verdächtigt man ihn. Gejagt von einem brutalen Killer und den Zielfahndern seiner Behörde taucht Leo unter und ermittelt auf eigene Faust. Langsam begreift Leo, dass er mitten in eine politische Verschwörung auf höchster Ebene hineingeraten ist. – Die Verschwörungstheorie, dass die Anschläge bzw. die reine Existenz der RAF von höchster Stelle gedeckt bzw. angespornt wurden, wurde hier sehr gut als Aufhänger genommen und spannend in den Film integriert. Auch das Ende wurde sehr konsequent umgesetzt. Es dürfte nicht allen Zuschauern gefallen, letztendlich ist dieses Ende jedoch zwingend erforderlich, um dem Film die Glaubwürdigkeit zu belassen. Ein hochklassiger Politthriller!
www.constantin-film.de


DVD Special – Comedy
Herbert Knebel:
Ich glaub, ich geh kaputt…!
(sony bmg)

Nach zehn Live- und zwei Solo-Programmen, einem „U-Punkt“ im WDR-Hörfunk, einem Stammplatz bei den „Mitternachtsspitzen“ im WDR-Fernsehen, zehn CDs und fünf Büchern präsentiert der Chef mit seinen beiden Co-Autoren nun endlich eine Retrospektive auf zwei DVD’s. Der frühverrentete Kassengestellträger mit Prinz-Heinrich-Mütze und hellbrauner Jacke plappert und grantelt, was das Zeug hält. Unnachahmlich verkörpert von Uwe Lyko parodiert Herbert Knebel eine Spezies, die den lieben langen Tag an der Trinkhalle steht, von ihrer kleinen Welt erzählt und über alles meckert, was ihr in die Quere kommt: Raucher, Rechnungen, Aktivurlaub mit Guste im Club Medityrannei, lahmarschige Postbeamte, Rocker und Inliner, eine Abenteuertrophy, Talentshows und Modetrends, das Gesundheitssystem und Staubsaugervertreter. Die Bonus-DVD bietet mehr Affentheater, darunter das frühe Liebeslied „Schiffbruch“ oder das kongeniale Beatles-Cover „Sie liebt dich“. Außerdem: Die Fernsehproduktion „Herberts Welt“, in der unser Titelheld kurzerhand eine Trinkhalle übernimmt, während Ozzy und Ernst Pils im Supermarkt kaufen sollen, um die Fußballfans nach dem Pokalendspiel mit dem Allernötigsten zu versorgen. Zum Abschluss gibt es auch noch das Filmchen „Boh glaubse – Knebels Welt“, ein 25-Minuten-Streifen für eine potenzielle Serie, die nach 2006 aber nicht umgesetzt wurde. Lasst euch die zeitlosen Krawall-Rentner auf keinen Fall entgehen!
www.herbertknebel.de

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