Donnerstag, 4. September 2008

Hanf rettet Obstplantagen

Cannabis als Alternative zu bienengefährlichem Antibiotikum?

In der Schweiz gibt es erste Erfolge bei der Verwendung von Hanfblüten zur Bekämpfung von Pilzbefall an Obstbäumen. Der gefährliche Feuerbrand ist nicht nur dort für das Sterben ganzer Obstplantagen verantwortlich. Das einzige bisher bekannte wirksame Mittel gegen diese Pilzkrankheit war das Antibiotikum Streptomycin, das vor einiger Zeit aufgrund der Umweltbelastung die Zulassung verloren hatte.

Alternativprodukte erwiesen sich nur als bedingt wirksam. Im Kanton Thurgau breitet sich der Pilz seit 2007 verstärkt aus, die Rodung ganzer Obstplantagen ist oft das letzte Mittel, eine weitere Ausbreitung zu verhindern.

Der Thurgauer Obstbauer Ellmar Ullmann spritze im vergangen Jahr seine stark befallene Plantage mit einem Hanfblüten-Wassergemisch zweimal innerhalb von zehn Tagen. Der hartnäckige Pilz verschwand, seitdem spritzt Ullmann seine Bäume reglmäßig mit dieser rein biologischen Spritzbrühe. In diesem Jahr gab es gar keinen Pilzbefall, und dem Bio Bauern steht eine gute Ernte ins Haus. Hierzu meint der vom Kanton beauftragte Feuerbrandkontrolleur:

“Durch exaktes Ausreissen der befallenen Infektionen des Feuerbrandes und der Behandlung mit Hanfextrakt sind alle Bäume in bester Verfassung. Ich finde keine einzige Infektion.”

Die dem Bund unterstellte Eidgenössische Forschungsanstalt Agroscope wird sich in Zukunft mit der Entwicklung eines natürliches Fungzides auf Hanfblütenbasis beschäftigen.
Schweizer Imker hoffen ebenso auf eine Alternative zu dem noch in Ausnahmefällen zugelassen Streptomycin, weil aufgrund des Einsatzes des Antibiotikums jährlich mehrere Tonnen Honig vernichtet werde müssen.

Quelle:

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