Donnerstag, 26. Juni 2008

Homebox vs. Secret Jardin

Die beliebtesten Indoor-Zelte im Vergleich

Die Homebox war das erste Plug‘n‘Play Modul, das den @home Anbau von Kräutern für jedermann erschwinglich gemacht hat. Im Laufe der vergangenen Jahre hat das Team von Eastside- Impex zahlreiche Verbesserungen vorgenommen, Kundenwünsche in jedes neues Modell einfließen lassen und die Produktpalette erheblich vergrößert. Anfangs gab es die Homebox nur als 1x1x2 Meter Version, mittlerweile wird das Indoor Zelt in den verschiedensten Größen und Ausführungen angeboten: Vom Mini Zelt (60x60x120cm) für den kleinen Selbstversorger bis hin zum WG tauglichen XL Zelt mit fast 2,5 Quadratmetern Stellfläche, ist bei den Homeboxern für jeden Anspruch etwas dabei.
Seit einiger Zeit bietet die französische Firma Secret Jardin ein sehr ähnliches Zelt, den Dark Room, an. Meist etwas günstiger, ein wenig anders aufgebaut, aber doch sehr ähnlich. Der einzige signifikante Unterschied, der auf den ersten Blick auffällt, ist die unterschiedliche Beschichtung der Innenseite: Wird bei der Homebox auf lichtdichte Schwarz-Weiß Folie zurückgegriffen bedient sich der Dark Room silbener Reflektionsfolie.

Um zu erfahren, ob das wirklich der einzige Unterschied der beiden Modelle ist, oder ob sich die Homebox und der Secret Jardin noch in anderen Punkten wesentlich voneinander unterscheiden, haben wir einfach mal zwei Zelte aufbauen lassen. Natürlich in Holland, wie immer von unseren Testern Henk Paschulke und Manne Koslowski. Mit nur fünf Pflanzen pro Nase, damit die beiden noch nicht einmal gegen niederländische Gesetze verstoßen. Also neun pro Zelt, da beide zum Glück noch über eine Freundin im Haushalt verfügen, die im Notfall für die vier anderen Pflanzen „herhalten“ kann. Bevor es los ging, mussten Henk und Manne beide Zelte natürlich aufbauen:
Beide Boxen sind sehr ähnlich, leider kann bei der Homebox der Postbote oder der Nachbar mit einem Blick auf den Inhalt schließen, da auf der Box „Homebox – das Original“ in fetten Lettern prangt. Der Dark Room hingegen ist sehr diskret verpackt, eine nichts sagende Aufschrift DR 60 lässt nicht vermuten, was das Paket (ver)birgt.
Auch der Aufbau verläuft bei beiden Modellen problemlos. Die beiliegende Anleitung der Homebox ist etwas detaillierter und genauer, dafür besticht der Dark Rooom durch die mitgelieferte Tragetasche. Beide Zelte sind innerhalb von 20 Minuten aufgebaut (Henk hat auch schon Übung wie Ihr wisst) und stehen stabil auf ihrem vorbestimmten Platz.
Henk und Manne haben schon beim Aufstellen auf Details wie Verarbeitung, Funktionalität und Stabilität geachtet. Stangen und Plastikwinkel sind fast baugleich, wobei die Homebox bei der Deckenkonstruktion vier stabile Stangen verwendet, der Darkroom bietet lediglich zwei Stangen. Dadurch lässt sich das Equipment in der Homebox leichter aufhängen. Die 60×60 Zentimeter Version der Homebox ist mit 1,20 Meter jedoch um 20 Zentimeter niedriger als der vergleichbare Dark Room; dieser Höhenunterschied kann bei großen Sorten oder langen Vorwuchszeiten von Vorteil sein.
Beide Zelte sind ordentlich, wenn auch nicht ganz nach westeuropäischen Standarts verarbeitet. Bei der Dark Room-Hülle fällt auf, dass die belasteten Ecken noch einmal extra verstärkt und so gegen Einreißen geschützt sind. Allerdings lässt der wasserdichte Einlegeboden zu wünschen übrig: Dünn und labberig, schon eine unbedachte Bewegung mit einem schweren Blumentopf kann diese Wanne beschädigen. Die Homebox hingegen besticht durch eine stabile und bestens fixierbare Bodenwanne, die hält, was sie verspricht. Selbst herunterfallendes Werkzeug hat nach Manne‘s Aussage nur einen Kratzer hinterlassen, der Einlegeboden von Eastside-Impex ist wirklich wasserfest und stabil.
Die Zuluftklappen hingegen lassen sich beim Dark Room besser handhaben, weil sie mit einem Klettverschluss fixiert werden können. Allerdings ist das eher zu vernachlässigen, da diese Klappen im Normalfall aus Licht-und Sichtschutzgründen sowieso geschlossen bleiben.
Die Inbetriebnahme:
Beide Boxen wurden mit einer 250 Watt Lampe und einem 180m³/Stunde Abluftsystem ausgestattet.
Die Kabel -und Schlauchführung ist bei beiden Boxen gut durchdacht, die Reißverschlüsse machen bei der Homebox jedoch einen stabileren Eindruck. Allerdings müssen sie beim Berliner Modell für jedes Öffnen ein- und ausgehakt werden, wodurch immer die selbe Nahtstelle belastet wird. Beim Secret Jardin macht der Reißverschluss nicht den allerstabilsten Eindruck, kann aber ohne Ein- oder Aushaken auf- und zugezogen werden.
Beim Lichtdichte-Test gibt es einen eindeutigen Sieger: Während beim Franzosen ein sanfter Lichtkegel aus dem Zeltinneren durch die Reißverschlüsse nach außen dringt, ist es im Raum, in dem die Homebox steht, stockdunkel.
Ein Verdienst der Laschen, die bei Eastside- Impex zusätzlich über den Reißverschlüssen angebracht sind.
Anfängliche Befürchtungen, die silberne Beschichtung des Dark Rooms würde zu Temperaturproblemen führen, erwiesen sich als unbegründet. Bei beiden Zelten war die Innentemperatur genauso hoch wie die des Raumes, in dem sie standen. Im Dark Room in Mannes Badezimmer herrschte eine durchschnittliche Tagestemperatur von 25 Grad, in der Homebox in Henk‘s Keller waren es im Schnitt 23 Grad während der Beleuchtungsphase. Dieser kleine, für einen erfolgreichen Durchgang eher unwesentliche Unterschied, lag eindeutig an den verschieden Stellplätzen. Mittlerweile haben Henk und Manne die Boxen für den nächsten Durchgang getauscht und festgestellt, dass immer die Box, die im Keller steht, um zwei Grad kälter ist.
Der Grow:
Manne und Henk haben je neun Pflanzen in vier Liter Töpfen in die Box gepackt. Pro Zelt fünf Jack Herer und vier White Widdow. Als Medium diente Cocossubstrat, als Dünger haben beide ein gängiges Drei- Komponenten Produkt genutzt. Die Stecklinge kamen alle von den gleichen Mutterpflanzen und waren im selben Entwicklungsstadium, als sie in die Blüte geschickt wurden. Alle Parameter wie EC-(1,4-2,4)- und PH-Wert (der wurde langsam von 6,0 auf 5,5 gesenkt) waren gleich, beide Kleingärtner nutzen als Grundlage für ihre Nährlösung ein Gemisch aus Leitungs- und Osmosewasser, gegossen wurde per Hand. Kurz gesagt, Henk und Manne haben‘s wie immer gemacht: Gründlich, und beide genau nach Plan, damit man die Ergebnisse miteinander vergleichen kann.
Nach acht (White Widdow) beziehungsweise zehn (Jack Herer) Wochen war es dann soweit:
Die Erträge der beiden Zelte war fast identisch, bei Henk gab‘s 193 Gramm, Manne hatte 179 Gramm feinstes Weed ergärtnert. Leider konnten wir diesmal nicht probieren, aber wie man auf den Fotos sieht, haben es die beiden mal wieder sehr lecker hinbekommen.
Fazit:
Beide Zelte erfüllen Ihren Zweck und halten im Großen und Ganzen, was sie versprechen. Der kleine Preisunterschied ist gerechtfertigt, da die Homebox alles in allem ein wenig professioneller konstruiert ist. Das größte Manko des Secrtet Jardins ist der unstabile Einlegeboden, den Manne nach dem ersten Durchgang ersetzten musste. Das erwies sich auch nicht als besonders einfach, da Growshops diesen Boden nicht als Einzelteil anbieten.
Homebox und Secret Jardin sind und bleiben die praktischste und preisgüngstigste Lösung, um eine unkomplizierte und unauffällige Kleinstgärtnerei in den eigenen vier Wänden zu betreiben.
Hierzulande natürlich, anders als unsere niederländischen Freunde, nur mit legalen Küchenkräutern.

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