Freitag, 7. März 2008

25 Töpfe

Psychisch erkrankter Mann hatte 25 bepflanzte Töpfe in seiner Wohnung

Nur zufällig kam heraus, dass ein 40 Jahre alter Mann in seiner Wohnung in Bonn eine kleine Cannabis-Plantage betrieb: Als es im April des vergangenen Jahres in dem Mehrfamilienhaus brannte, fanden die Ermittler 25 Töpfe, in denen Hanfpflanzen für den eigenen Bedarf gezüchtet wurden. Wegen unerlaubten Anbaus von Betäubungsmitteln musste sich der berufsunfähige Angeklagte jetzt vor dem Amtsgericht verantworten. Er räumte sofort ein, die Pflanzen gezüchtet zu haben, um Marihuana für den Eigenbedarf zu haben und nicht ins kriminelle Milieu abzurutschen. Allerdings benutze er das Cannabis seit Jahren als Schmerztherapie. Der nachweislich an einer Psychose erkrankte und unter Betreuung stehende Mann gab an, dass er stets Unruhe in den Beinen sowie im Kopf verspüre und das Marihuana ihn beruhige. Wie ein Psychiater der Rheinischen Landesklinik berichtete, wird der Mann seit 2000 ambulant behandelt. Trotz der Verabreichung von Medikamenten gegen die Psychose rauchte der Angeklagte weiter sein Marihuana. Die von der Verteidigung angedachte Verwarnung unter Strafvorbehalt lehnte der Amtsrichter allein aus „generalpräventiven Gesichtspunkten“ ab. Dies würde dem Missbrauch von Marihuana „Tür und Tor öffnen“, hieß es. Dafür bleibt das Strafmaß von 30 Tagessätzen à fünf Euro (150 Euro) „am untersten Rand“. Und der Verteidiger versichert: „Momentan hat er nichts angebaut.“

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