Freitag, 2. November 2007

Die Hanfberatung im Hanf Journal

Erste Hilfe für Kiffer

„Hallo Kascha, da ich dieses Jahr selbst geerntet habe, würde ich das gern pur
rauchen. Ich habe bisher immer mit Tabak (Zigaretten) gemischt, etwa in einem Verhältnis von 2/3 Tabak und 1/3 Gras. Jetzt, wo ich es ohne Tabak probiere, brennt der Joint nicht richtig ab, muss man irgend etwas beachten?“
Kascha antwortet:
„Hi Robert,
ich hoffe, du befindest dich mit deiner Ernte in einem Land, in dem das auch legal ist. Für Pur-Spliffs gibt es tatsächlich ein paar Besonderheiten. Es ist zum Beispiel wichtiger als beim Mischen
mit (trockenem) Tabak, dass das Gras nicht zu feucht ist, dann brennt es schlecht. Zu trocken sollte es aber auch nicht sein – dann kratzt es sehr. Eine beliebte Methode ist, es langsam in einer luft-
dichten Plastikdose zu fermentieren. Auch ein beim Zerpflücken übersehener Samen kann sich fatal auf das Rauchverhalten auswirken. Da ein Purjoint aber sowieso meist etwas schlechter abbrennt, ist es günstig, etwas dickeres Papier zu verwenden. Das brennt dann selbst etwas stärker und hält den Joint länger am Leben. Gut funktionieren auch Blunt- Papers, die aber natürlich wieder Tabak enthalten. Auch beim Anzünden muss man etwas gründlicher sein als bei einem „normalen“ Joint, da das Ende das man anzündet häufig etwas locker ist. Manch einem kratzt so ein Pur-Joint zu sehr, in diesem Fall hilft es, einfach den Filtertip weg zu lassen. Wenn man beim Rollen genug Druck
ausübt und das Ende möglichst dünn macht, lässt sich das Ergebnis dann trotzdem ganz gut rauchen. Falls es dann immer noch zu sehr kratzt, kann es auch helfen, einen schmaleren Joint zu bauen: Je mehr Rauch, desto mehr muss man auch husten.“
Chris (ohne Alter und Wohnort) fragt:
„Du, ich hab da mal ne Frage . Ich habe einen Kieferbruch und meine Fresse ist total verdrahtet,
ich bekomme also meinen Mund nicht auf und ernähre mich gerade nur von Suppe. Aber was kann ich machen, wenn ich gerade einen Fressflash habe, was könnte ich dann mal ausprobieren….
bitte hilf mir…….?“
Kascha antwortet:
„Hey Chris,
da möchte, glaube ich, kaum jemand mit dir tauschen, zuersteinmal wünsche ich dir gute Besserung. Was ich dir empfehlen kann,hängt sehr davon ab, wie weit du deinen Mund auf bekommst, um die Suppe rein zu löffeln. Sättigend, wenn auch etwas gewöhnungsbedürftig,
ist zerdrückte Banane. Ich kann mir auch vorstellen, dass etwas flüssigerer Schokopudding eine ganz gute Lösung ist, zum Beispiel der, den man für 19 Cent in den meisten Supermärkten bekommt. Etwas schräg, aber ganz lecker und auch ohne viel Mundaction zu essen, ist Babybrei, den es auch in vielen Geschmacksrichtungen nach Wahl gibt. Wenn du einen etwas dickeren Strohhalm findest, sparst du dir vielleicht sogar die ganzen komplizierten Manöver mit dem Löffel, einfach mal probieren. A propos probieren, vielleicht fällt dir auf deinem Fressflash auch mit ein paar passenden Zutaten (Joghurt, Früchte, Schokolade, Marshmallowcreme, Erdnussbutter, Eiscreme, usw.) und einem Mixer etwas spontan Geniales ein.“ Marie (22) aus Würzburg fragt:
„Hallo Kascha,
ich habe gehört, dass jetzt ein Grenzwert für THC im Autoverkehr beschlossen werden soll. Wie muss ich das verstehen? Lässt sich dieser Grenzwert irgendwie in Joints oder in Gras umrechnen,
beziehungsweise heißt das denn, dass man bis zu diesem Grenzwert bekifft fahren darf?“
Kascha erklärt:
„Hallo Marie,
nein, das heißt es nicht und es ist auch unwahrscheinlich, dasseine solche Regelung jemals getroffen wird. Der Grenzwert hat einen anderen Grund, für den ich vorsichtshalber etwas weiter
aushole. Der Abbau des Cannabiswirkstoffs THC im Körper findet sehr langsam statt, während die Nachweismöglichkeiten immer genauer werden. Wenn man also 6-7 Stunden nach dem Rauchen eines Joints kein erhöhtes Unfallrisiko mehr hat, ist der Joint zum Teil noch mehr als 12 Stunden im Blut nachweisbar, Abbauprodukte können noch Tage bis Wochen später festgestellt werden. Immer wieder wird bei Cannabiskonsumenten somit der Feierabendjoint morgens auf dem Weg zur Arbeit noch festgestellt, was als Fahrt unter Drogeneinfluss gewertet wird. In der Praxis hat sich in vielen Bundesländern durchgesetzt, bei einem Wert von unter 1,0 ng/ml THC im Blut nicht von einem erhöhten Risiko für die Verkehrssicherheit auszugehen, in Einzelfällen auch noch bei 2,0 ng/ml. Dies entbehrte allerdings jeglicher wissenschaftlichen Grundlage. Derzeitig wird zum Beispiel von Wissenschaftlern der Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin ein Grenzwert zwischen 7 und 10 ng/ ml empfohlen. Dieser entspräche dann etwa der Regelung mit
Blutalkoholgrenzwerten, wo bei einer Blutalkoholkonzentration von bis zu 0,5 Promille bei fehlerfreier Fahrt nicht von einer Rauschfahrt ausgegangen wird. Bekifft fahren dürfte man dann also, wie du siehst, immer noch nicht, Kiffer die ihren Cannabiskonsum und die Teilnahme am Straßenverkehr trennen können, haben somit aber etwas mehr Rechtssicherheit. Leider ist es von Konsument zu Konsument verschieden, wann man den Grenzwert nach dem Konsum wieder unterschreitet. Dazu kommt, dass der Wirkstoffgehalt von Schwarzmarkt-Gras völlig unbekannt ist. Mit einem Abstand von etwa 10-12 Stunden nach dem letzten Joint könnte man etwa auf der sicheren Seite sein. Eine weitere ungeklärte Frage betrifft aber die Abbauprodukte: Ab einem bestimmten Wert wird von regelmäßigem Cannabiskonsum ausgegangen. Im Gegensatz zu gelegentlichem Cannabiskonsum wird dann von einer mangelnden Fahreignung ausgegangen
und der Führerschein wird eingezogen, wenn man seine Fahreignung nicht mit regelmäßigen Drogentests und einer Medizinisch-Psychologischen Untersuchung (MPU) nachweisen kann. Und das selbst, wenn man nicht bekifft gefahren ist: Es wird dann pauschal davon ausgegangen, dass man den Konsum nicht von der Teilnahme am Straßenverkehr trennen
kann.“

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