Dienstag, 9. Oktober 2007

Die Hanfberatung im Hanf Journal

Erste Hilfe für Kiffer

Joseph (19) aus Dresden fragt:
“Hallo Kascha,
ich kiffe zwar selbst nicht, habe mich aber schon immer fuer Hanf und seine Verwendungsweisen interessiert. Was mich mal interessieren wuerde: Wie wird eigentlich Haschisch hergestellt? Ich habe schon mehrere verschiedene Haschischarten gesehen und hatte den Eindruck, dass es entweder trockener und gepresster ist, oder eher etwas weicher und oeliger. Liegt das an der unterschiedlichen Herstellung, oder an unterschiedlichen Pflanzen?”

Kascha antwortet:
“Hi Joseph,
das ist gar keine schlechte Frage. In der Tat wird das Haschisch in verschiedenen Herkunftsregionen unterschiedlich hergestellt. Nordafrikanisches Haschisch wird wohl ueblicherweise so hergestellt, dass die Blueten ueber ein Sieb gerieben werden. Dabei kann ziemlich gruenes oder auch roetlicheres oder braunes Haschisch entstehen (Gruener oder roter Libanese, brauner Marokkaner usw.). Je nachdem wie oft die betreffenden Blueten schon ausgesiebt wurden spricht man auch von erster, zweiter oder dritter Siebung, wobei der Harzanteil sich mit der Haeufigkeit der Siebungen zugunsten des Bluetenanteiles verringert. Die beste Qualitaet hat Pollenhasch, das wegen dem hohen Anteil der Harzdruesen, die auch Pollen genannt werden, so heisst. Im Anschluss wird das Haschischpulver zu Platten oder Staeben gepresst. Bei guter Qualitaet ist die Platte dann noch biegsam und von der Konsistenz eher kristallin oder wie Marzipan, sehr mehliges und hartes Haschisch ist schon sehr alt oder mit Sand oder anderen Beimischungen gestreckt.
Eine in Indien, der Schweiz und der Karibik verbreitete Art der Haschischherstellung ist eher ein Ausquetschen als Aussieben des Harzes. Die frisch geernteten Blueten werden zwischen den Haenden gerollt, und das Harz, das sich an den Handinnenflaechen sammelt, wird abgekratzt und zu Baellen oder Wuersten geformt. Bei guter Qualitaet sind diese sehr formbar und klebrig und entzuenden sich schnell, wenn man ein Feuerzeug daran haelt.
Welche dieser Herstellungsweisen die beste ist, haengt auch ein bisschen von der Pflanzenart und der Anbauregion ab.”

Stefan (29) aus Hamburg fragt:
“Hallo Kascha,
ich habe haeufiger Kopfschmerzen und habe von einem Freund gehoert, dass ihm dagegen Cannabis sehr geholfen hat. Ich habe seit bestimmt 5 Jahren nicht mehr gekifft, hatte aber auch nie Probleme damit. Meinst du, es koennte gegen meine Kopfschmerzen helfen?”

Kascha antwortet:
“Lieber Stefan,
es ist gut, dass du diese Frage stellst, aber es ist schwer, darauf eine gute Antwort zu finden. An erster Stelle muss ich darauf Hinweisen, dass Cannabis illegal ist und man niemandem, auch Menschen mit Schmerzen, nicht dazu raten darf, es zu benutzen. Auch wenn ich hoffe dass dieser Warnhinweis irgendwann einmal ein schraeges Relikt aus einer laengst ueberholten Prohibitionszeit ist moechte ich also davor Warnen, dich strafbar zu machen.
Das zweite Problem ist gravierender: Ich weiss ja gar nicht, was deine Kopfschmerzen ausloest. So kann ich dir auch nicht sagen, was dagegen hilft. Wenn du Nacken- oder Rueckenprobleme hast die zu den Kopfschmerzen fuehren oder sie vom Stress her ruehren kann die entspannenden Wirkung durchaus hilfreich sein. Bei manchen Arten von Kopfschmerzen hilft aber ein Apfel und ein Glas Wasser mehr als alles andere. Mit Migraene ist es unterschiedlich: Viele berichten, dass es ihnen geholfen hat, waehrend einige wenn sie Migraene haben lieber nichts rauchen, weil es die Symptome verstaerkt. Wie bei allen medizinischen Wirkstoffen waere es in diesem Fall sinnvoll, das mit einem Arzt abzuklaeren, was dir der Gesetzgeber in diesem Fall leider verwehrt. Insofern kann ich dir also leider nicht mehr sagen als: Es kommt darauf an.”

Kristin (24) aus Rostock fragt:
“Hi Kascha,
ich habe mal gehoert, dass man Hanf auch in Alkohol einlegen kann, um zum Beispiel Hanfwein oder Hanfschnaps herzustellen. Stimmt das, und bringt das dann auch etwas oder geht es nur um den Geschmack? Und wenn ja, wie geht das?”

Kascha antwortet:
“Hi Kristin,
in der Tat kann man Cannabis wie so ziemlich alles in Alkohol einlegen. Da der Cannabiswirkstoff THC sich nicht nur in Fett, sondern auch in Alkohol loest, “bringt” das dann auch was. Wenn du das probieren moechtest muss ich darauf hinweisen, dass ich dich nicht zum Cannabiskonsum anleiten darf. Ich kann dir allerdings erklaeren, wie dies ueblicherweise gemacht wird.
In einigen Regionen ist es traditionell ueblich, dass man die ganzen Staengel die uebrig bleiben und gelegentlich auch mal ein paar Blueten in eine Flasche Rum, Wodka oder eines anderen hochprozentiges Getraenks wirft. Das ganze soll dann, weil THC nur unter Waermeeinfluss psychoaktiv wird, eine Weile auf dem sonnigen Fensterbrett stehen und wird gelegentlich leicht geschuettelt. Nach ein paar Wochen ist die THC-Konzentration im Alkohol gross genug, eine Wirkung zu spueren. Besonders beliebt sind solche Hanf-Schnaepse fuer Cocktails und Longdrinks, man sollte aber auch die besondere Wirkung einer solchen Schnaps-Cannabis-Mischung beachten. Bei Hanf-Bier wird schon beim Brauvorgang Hanf zugegeben. Hanf ist eine Verwandte des Hopfens und wurde vor der Einfuehrung des Reinheitsgebotes haeufiger in Bier verwendet, das heute auf dem Markt erhaeltliche Hanfbier wird allerdings aus Hanf mit einem sehr niedrigen THC-Gehalt hergestellt und ist dementsprechend nicht wirksam, abgesehen vom Alkohol. Auch bei Hanfwein wird bereits waehrend der Gaerung Hanf zugegeben, da sich bei dem niedrigen Alkoholgehalt das THC nur langsam loest. Moechte man Hanf nachtraeglich zugeben wird wegen der Erhitzung meist zu Hanf-Gluehwein geraten.”

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