Dienstag, 9. Oktober 2007

Burnt Friedman: First Night Forever (nonplace)

Rolys Silberscheiben des Monats Oktober

Eigentlich heißt er Bernd Friedmann, bloß kennen ihn im Lande wenige, und draußen in der englischen Welt, wo er – in Australien und Neuseeland – viel unterwegs ist, sprechen sie ihn Burnt aus, so wuchs ihm sein Künstlername zu. Seine Musik wird man im allgegenwärtigen Dudelfunk wohl eher nicht zu hören bekommen. Dabei ist weniger interessant, ob etwas gut oder nicht ankommt, sondern in welchen formellen Tendenzen und mit welchen Vokabeln die experimentellen Ansätze in der Musik bekräftigt werden, also die Frage, ob eigenartige, neue Aspekte der Musik überhaupt kommunizierbar sind. Denn eine Schublade oder Etikettierung für dieses Album zu finden, ist schwer. Auf jeden Fall geht’s darum, Blues, Funk und Soul zu dubfizieren. Dub als die Hervormischung von Produktionsprozessen, d.h. das Zurücktreten von Melodien und Songstrukturen, zugunsten von übernatürlichen und auch repetitiven Klang- und Rhythmus-Aspekten. Burnt Friedman arbeitet hier mit einer kompletten Band aus insgesamt einem Dutzend Musikern sowie Vokalisten wie dem Londoner Soul-Sänger Steve Spacek, Enik aus München, ex-Otto Mühl-Kommunen-Mitglied Theo Altenberger oder Barbara Panther, verfremdet mit Vorliebe das Konzept von Fiktion und Wirklichkeit und lässt seine Bässe und (Beat-) Programmierungen natürlich klingen. Ich nenne es Future Art Dub – der groovt ohne Ende!

www.nonpalace.de
www.grooveattack.com

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