Freitag, 5. Oktober 2007

Ein psychoaktiver Tag in Dahlem

Am 29. und 30. September 2007 fand ein äußerst interessanter Kongress zur Bewußtseinsforschung im großen Hörsaal und den Seminarräumen des Botanischen Museums im Botanischen Garten der Freien Universität Berlin in Berlin-Dahlem statt.

Die „Entheovision“ befasste sich mit Themen rund um bewußtseinsändernde Pflanzen und Substanzen, also mit Betrachtungen zu Botanik, Psychologie, Ethnologie, Politik, Kunst und Pharmakologie. Der Gesamtrahmen des Kongresses richtete sich an privat oder hauptberuflich mit dem Thema befasste Personen (freie Forscher, Forscher ohne Budget, Drittmittelforscher, Laien, Fachhändler für Entheobotanik, drogenpolitisch Tätige, Personal von Drogenberatungsstellen, …). Explizit angesprochen wurden Ärzte und anderes medizinisches Personal, welche mit den Auswirkungen fehlenden Wissens bei Patienten im Drogenbereich letztlich zu kämpfen haben (Suchtproblematik, soziale Probleme, psychologische Probleme). Die Vorträge von Referenten wie Dr. Jochen Gartz, Tibor Harrach, Werner Pieper, Julia Seeliger, Frank Fuchs, Steffen Geyer, Jan W. Heising, Dr. Torsten Passie, Hans-Georg Schaaf und Micky Remann waren sowohl für einen Zuhörer mit oberflächlicheren Fachkenntnissen als auch für einen fachlich weit eingearbeiteten Wissenschaftler lehrreich, und wir sprachen mit Hartwin Rohde über seine Veranstaltung. Hans Cousto, Sachbuchautor und Mitbegründer von Eve & Rave, erläuterte uns die Informationspolitik des Kokains, da bei dieser psychotropen Substanz die Informationslage zu juristischen Schritten gegen Händler im Verhältnis zur Konsummenge erstaunlich dünn ist und die Datenlagen zu Konsumprävalenzen äußerst widersprüchlich sind. Man Mohan stellte uns das Berufsbild eines Schamanen in der westlichen Welt dar, um die verzerrten Wahrnehmungen des christlichen als auch des hinduistischen Terminus auf verständliche Weise zu korrigieren, und Dr. Joachim Eul, Mykologe, Biochemiker und Mitgründer der AG Drogen Berlin sprach mit uns über das Risikoverhalten im Sexualleben unter Drogeneinfluss. Dieses Gespräch war natürlich so anregend, dass ein Gläschen Absinth zum Abschluss genau das richtige war, um diesen inhaltsreichen Tag in Dahlem angemessen abzurunden. Durch die Zeremonie führte uns Roger Liggenstorfer aus der Schweiz, und „die grüne Fee“ war mild und magisch. Unsere aufschlussreichen, exzessiven Interviews werden bald on air gehen, so dass für weitere Eindrücke unserer Entheovisionen gesorgt ist.

Weitere Informationen unter:
www.entheovision.de
www.eve-rave.net/abfahrer/presse/presse07-09-10.pdf

Abonnieren
Benachrichtige mich bei

Schnelles Login:

0 Kommentare
Inline Feedbacks
Alle Kommentare zeigen