Dienstag, 13. Februar 2007

Erste Hilfe für Kiffer

Die Hanfberatung im Hanf Journal

Matthias (21) aus Berlin fragt:

„Hi Kascha,
ich war letztens zum ersten Mal in Amsterdam und natürlich auch in verschiedenen Coffee Shops. Was ich da alles probiert habe, war durchweg gut, aber mit den „Speisekarten“ habe ich nicht ganz durchgesehen. Dass es verschiedene Sorten gibt, weiß ich, aber die waren nicht nur in Gras und Haschisch unterteilt, sondern das Gras auch noch manchmal in Indica und Sativa, oder auch in Bio und Hydro, was soll man damit anfangen?“

Kascha antwortet:

„Hey Matthias,
in der Tat kann, wenn man in Berlin ja manchmal gerade mal zwischen teurem, billigen, gestrecktem und ungestrecktem Gras wählen kann, das Angebot in Amsterdam erst einmal verwirrend sein. Grundsätzlich empfehle ich, nach Empfehlungen zu fragen oder zu sagen, was man ungefähr haben möchte (stark, weniger stark, Geschmack wichtig oder nicht usw.) und sich dann was anbieten zu lassen. Man kann das Gras üblicherweise auch vorher ansehen und beschnuppern und findet seine Wahl auch ohne komplizierte Namen. In Seed Shops gibt es oft auch Broschüren, die Sorten vorstellen und die dazugehörigen Samen anpreisen, auch davon kann man sich ganz gut leiten lassen.
So, jetzt zu deiner Frage: Cannabis Indica und Cannabis Sativa sind zwei verschiedene Hanf-Sorten. Indica-Pflanzen wachsen üblicherweise in ziemlich heißem, auch tropischem Klima und werden mit ca. 1,50 Meter etwas kleiner als die bis zu vier Meter hohen Sativa-Pflanzen, die auch in Mittel- und Nordeuropa wachsen. Aus Indica wird üblicherweise eher Haschisch hergestellt, da die Pflanzen erheblich mehr Harz produzieren. Dementsprechend ist Indica-Gras oft harziger als Sativa-Gras und sowohl der Geschmack als auch die Wirkung sind „haschiger“.
Bio und Hydro bezeichnen die Anbaumethode: Bio-Gras wird „konventionell“ mit Erde und so weiter gepflanzt, während Hydro-Gras hydroponisch angebaut wird. Das bedeutet, dass es in einer speziellen Nährlösung z. B. auf einer Kokosmatte wächst. Ersteres wächst üblicherweise auch „outdoor“ auf dem Feld oder in Gewächshäusern unter richtigem Sonnenlicht, während Hydro-Gras in Hinterzimmern und Fabrikhallen unter Kunstlicht angebaut wird. Hydro-Blüten sehen oft auch ziemlich fluffig aus und sind zum Teil riesig, mit dieser Methode lässt sich auch ein enormer Wirkstoffgehalt erzielen. Trotzdem oder auch deswegen bevorzugen viele Konsumenten die natürlichere „Bio“-Variante.

René (19) aus Regensburg fragt:

„Hallo Kascha,
ich wollte nur mal fragen ob, wenn man noch so viel von seiner Ernte übrig hat und das gerne irgendwie einlagern möchte, man das auch einfrieren kann? Was muss man dabei beachten?“

Kascha antwortet:

„Hallo René,
falls du vorhast, verbotene Pflanzen einzufrieren, musst du natürlich zuerst darauf achten, dass niemand in den Tiefkühlschrank guckt, der das nicht soll. Ansonsten gibt es drei Sachen zu beachten: Eine vorm Einfrieren, eine beim Einfrieren und eine danach.
Davor solltest du gut planen: Wenn deine Ernte zu einem großen Klumpen zusammengefroren ist, kannst du dir da eventuell nur schwer etwas von abmachen. Also vielleicht gleich in kleinere Gefrierbeutel einzelne Portionen, z. B. Wochenrationen, packen. Na ja und es sollte, das ist schon der zweite Punkt auf der Checkliste, gut getrocknet sein. Wie du weißt, dehnt sich Wasser beim Gefrieren aus und macht die Blüten kaputt, wenn es zu viel ist. Und das letzte ist beim Auftauen zu beachten, dann sollte es nämlich noch einmal gut gelüftet und etwas getrocknet werden, da es beim Auftauen feucht wird.“

Christiana (17) aus Bremen fragt:

„Hallo Kascha,
bei einer Party letztens hatten wir eine lange Diskussion darüber, wieso manche Biersorten beim Öffnen der Flasche so einen heftigen Gras-Geruch verströmen. Wir sind uns nicht so richtig einig geworden, ob die das mit Absicht machen (von wegen Szene-Bier und so), also irgendetwas beimischen, oder ob das vielleicht am Brauwasser oder der Herstellung liegt, und Zufall ist?“

Kascha antwortet:

„Hey Christiana,
diese Diskussion ist wohl auf sehr vielen Partys schon vorgekommen. Eine Erklärung könnte etwa wie folgt lauten: Den typischen Hanf-Geruch macht nicht das THC aus, sondern verschiedene andere Bestandteile. Deshalb riecht auch Nutzhanf „hanfig“. Die Substanzen, die man für den beliebten Geruch verantwortlich macht, finden sich interessanterweise nicht nur im uns bekannten Hanf, sondern auch im Hopfen. Klingt weit hergeholt, ist es aber nicht: Hopfen, der dem Bier ursprünglich wegen seiner antibakteriellen Wirkung als Konservierungsmittel und auch als Bitterstoff beigefügt wurde, gehört zur selben Pflanzenfamilie wie der allseits beliebte Kiffer-Hanf.
So, Hopfen ist aber in jedem Bier, trotzdem riechen manche mehr nach Gras und manche weniger, wirst du dich nun wundern. Damit hast du natürlich Recht, aber jede Brauerei braut anders, je früher der Hopfen zugegeben wird, desto hopfiger wird das Bier.
Es wird also dem Bier nichts zugefügt, das nicht ohnehin schon dran ist. Das wäre nach dem Reinheitsgebot auch gar nicht zulässig. In der Tat hängt der Geruch also vermutlich von der Herstellungsweise ab. Ob die Brauereien es nun auch explizit auf diesen Geruch anlegen müsstest du sie wohl selbst fragen.“

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