Dienstag, 5. September 2006

V.A.: Movements 2 (perfect.toy records)

>> Funk

Erstmal Respekt für die Arbeit, die für die Lizenzierungen dieser seltenen 7“-Singles investiert wurde. Auch der zweite Teil dieser Rare 45 Compilation Serie „Movements“ richtet sich an alle Soul- und Funk-Freunde, die weder Zeit noch Geld haben, um die seltenen Originale zu finden. Bisher nirgendwo anders compiliert, sind diese 15 qualitativ hochwertigen Perlen eine echte Rarität. Los geht’s mit einer souligen Funk-Bombe von Phil Flowers (geboren 1934), ein Sänger und Komponist aus der Gegend von Washington, mit einer wahrhaftigen Message: „If it feels good, do it!“ Darauf folgt Deep Funk, 1970 in einem Studio in Philadelphia aufgenommen, von 1984 mit einem Killer Groove, der selbst James Brown erblassen ließe! Der in Louisiana geborene Carlton Basco liefert mit „Don’t Chain My Soul” mit seiner damals neu auf dem Markt gekommenen Hammond B3 Orgel ein breakbeatiges Hammer-Stück! Die House Guests („My Mind Set Me Free Pt.1”) spielten ab 1969 regelmäßig in der Gegend um Cincinnati, Ohio, wo sie James Browns Produktions-Manager Bud Hobgood auffielen. Später trafen sie auf George Clinton und Parliament. Der Rest ist Geschichte! Die Sisters Love aus Los Angeles kommen mit der Rarität „Now Is The Time“, und bei „Southern Fried Chicken Pt. 1 & 2“ von Bill Thomas & the Fendells gibt’s großartiges Boogaloo-Feeling mit unglaublichem Text und einen für 1965 ungewöhnlichen Drum Beat. Die River Front Band nahm in den frühen Sechzigern mit „Warm Daddy’s Choice“ ein dreckiges Funk-Juwel auf. Blues Palmer with the Jimmie Coe Trio bringen mit „Misery Is Gone Pt. 1 & 2” ein Soul-Jazz Monster von 1965 mit Alto-Saxophon. Elmer and Brenda Parker and the Nite Liters entwickeln bei Part 2 von „Got To Get Back To Lousiana” nach dem open Drum Break eine unglaubliche Energie. Das Downtempo „Bring Out Yourself“ war die letzte Veröffentlichung von Emperor Soul 69, einer Formation aus Harrisburg, Pennsylvania. „Bahama Soul Stew“ von Funky Nassau ist grooviger Latin-Funk und sicher eine der meist gesuchten Funk-Singles aus Florida! Chet Ivey ist ein Mysterium: Und gerade weil es praktisch keine Informationen über ihn gibt, obwohl er mindestens zehn 7“-Singles in den 60ern und 70ern veröffentlicht hat, ist es umso schöner, dass er hier mit „When Love Comes Home“ vertreten ist. Harmonica Paul veröffentlichte in seinem Leben nur eine Funk-Single, aber was für eine! In dieser völlig unbekannten Version des Klassikers „Motherless Child“ gibt’s ordentlich Power von 1971. Gene Boyd’s „Thought of you today” läuft über einen unglaublich harten Groove und repräsentiert bestens die Modern Soul Ära. Ein essenzieller „letzter Track“ für diese Compilation ist Ray Anthony’s obskurer „Arabian Funk“ von 1980. Wer die Sounds der wohl kreativsten Phase der Musikgeschichte nicht mag, hat keine Ahnung. Das Hybrid Funk hat seither jeden Musikstil beeinflusst.

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