Donnerstag, 13. Juli 2006

Sommerzeit!

Jedes Jahr aufs Neue kämpfen viele Heimgärtner mit hohen Lufttemperaturen und niedriger relativen Luftfeuchtigkeit.

Die sommerliche Wetterlage macht den reibungslosen Betrieb von Kunstlichtgärten einfach. Schädlinge vermehren sich in der trockenen Wärme rasend schnell. Aber auch Pflanzenschäden durch Wärme und Trockenheit sind mitunter zu befürchten.

Folgende Tipps helfen dem Kunstlichtgärtner aus Erfahrung auch im Hochsommer, Herr der Lage zu bleiben.

Erfahrende Kunstlichtgärtner, die auch bereits in vergangenen Sommern massive Probleme mit den Auswirkungen der Wetterlage hatten, pausieren oft zwischen Anfang Juli und Ende August. Urlaub schadet nicht und ist angenehmer als ein ungleicher Kampf gegen die Wärme.

Wer auch im Hochsommer unter Kunstlicht growed, legt die Beleuchtungsphase idealerweise in die Nacht. Zum Beispiel geht die Beleuchtung um 20 Uhr abends an und schaltet sich um 8 Uhr morgens wieder aus. Dies ist das effektivste Mittel, was dem Gärtner gegen die Sommerwärme überhaupt zur Verfügung steht und wird immer vor allen weiteren Maßnahmen angewandt.
Weiterführende Schritte sind nur dann nötig, wenn das Verlegen der Lichtphase in die Nacht nicht den gewünschten und ausreichenden Effekt erzielt.
Der Hauptvorteil liegt darin, dass der Growraum während der Nacht langsam immer wärmer  die Außenluft- (also auch die Zuluft-) Temperatur dagegen immer niedriger wird. Erst mit Sonnenaufgang steigen die Temperaturen der Zuluft langsam wieder an.

Der nächste Schritt im Kampf gegen auch bei Beleuchtung in der kühleren Nacht noch zu hohe Temperaturen im Anbauraum sind Cooltubes oder Coolshades.
Beides sind Reflektoren, in denen der Leuchtkörper der Entladungslampe hinter einer Glasscheibe (Coolshade) oder in einem Glasrohr (Cooltube) sitzt und in den jeweiligen Abluftweg der bestehenden (oder auch einer neuen, weiteren)Entlüftungsanlage integriert sind. So wird ein Großteil der Abwärme der Lampen sofort abgeführt  bevor er den Anbauraum erwärmt.
Der Nachteil von Cooltubes und Coolshades ist einmal, dass das eingesetzte Glas jeweils einen kleinen Teil des Kunstlichtes herausfiltert, dass die Investition für die Technik nicht unbedeutend ist und dass die Montage sowie die Kabel- und Schlauchführung im Raum recht unübersichtlich und platzraubend ist.

Eine einmal angeschaffte und installierte Anlage mit Coolshades oder Cooltubes leistet jedoch über Jahre hinweg beste Dienste, erlaubt das Anbauen bei hohen Temperaturen im Sommer und bietet den Vorteil –dass, wenn die Cool-Reflektoren einen eigenen Kühlluftkreis (Luft für Lampenkühlung wird direkt von außen angesogen und auch wieder direkt nach draußen geleitet) besitzen, einerseits die Lufttemperatur im Raum niedriger bleibt und andererseits die Luftfeuchte etwas steigen kann, weil dann das zweite Abluftsystem  welches über einen Aktivkohlefilter die warme, verbrauchte Abluft aus dem Raum befördert  nur noch auf geringerer Leistung arbeiten muss, um den Raum im gewünschten Temperaturbereich zu halten. Weil die Abluftanlage weniger leisten muss befördert sie so auch weniger Luftfeuchtigkeit nach draußen!

Viel mehr Sinnvolles kann mensch gegen zu hohe Temperaturen nicht wirklich tun.
Erwähnenswert ist höchstens die Möglichkeit, kühlere Zuluft mit einem Extra-Lüfter durch einen Schlauch z. B. aus einem kühleren Kellerraum zu holen.

Klimageräte verbrauchen bei nutzbarer Kühlleistung so viel mehr elektrische Leistung als die betriebenen Lampen, dass ihr Einsatz grundsätzlich unwirtschaftlich ist.

Kühlung durch Verdunstung hat in den Dimensionen der vorwiegend verwendeten Natriumdampflampen keinen wirklich messbaren Effekt.
Sprühen und Zerstäuben von Wasser senkt die Temperatur zwar örtlich kurzzeitig, hilft ohne technisch ausgefeilte Systeme für viele Euros aber leider kaum weiter.

Anders sieht das im Zusammenhang mit der häufig zu niedrigen relativen Luftfeuchtigkeit aus. Hier ist Zerstäuben (z. B. durch Ultraschallnebler oder auch Geräte, die mit Zentrifugalkraft arbeiten) nicht uneffektiv. Entsprechende Geräte hält der Fachhandel bereit. Sie können die Luftfeuchtigkeit im Anbauraum zwar steigern  oft macht ein wegen hoher Temperaturen aber auf Volllast laufender Ablüfter den erbrachten Effekt sofort wieder zunichte, da die erzeugte Luftfeuchte sofort vom Lüfter heraus befördert wird.

Daher  möglichst immer zuerst Maßnahmen gegen eine zu hohe Temperatur ergreifen und erst wenn diese erfolgreich sind, Maßnahmen zum Erhöhen der relativen Luftfeuchtigkeit ergreifen!

Eine sehr einfache und effektive Methode, die relative Luftfeuchtigkeit der Zuluft anzuheben, ist es, außen vor dem Anbauraum in dem Bereich, wo die Zuluft in den Garten gesaugt wird, eine relativ große flache Schale (z. B. Backblech) zu legen. Diese wird mit Perlite halb gefüllt und dann mit Wasser aufgegossen. So muss die Luft, bevor sie in den Garten gesogen wird, über das Blech mit dem nassen Perlite hinweg. Perlite hat eine sehr große Oberfläche und gibt Feuchtigkeit daher besser an die Luft ab als eine glatte Wasserfläche oder ein nasses Tuch das tut.

Erwartet von der Methode keine riesigen Sprünge der Luftfeuchte nach oben. Ein Anstieg von 40 auf 50 % wäre ein gutes Ergebnis und kann den Garten vor Schaden (zum Beispiel durch Spinnmilben) bewahren.

Gegen regelmäßiges Besprühen von Pflanzen, deren Blüten noch sehr klein oder noch gar nicht vorhanden sind, ist nichts weiter einzuwenden, wenn der Gärtner daran denkt, niemals nur mit Wasser zu sprühen. Denn Chlorophyll  der grüne Blattfarbstoff der die Photosynthese ermöglicht  ist wasserlöslich. Werden die Pflanzen tropfnass gesprüht, wird mit jedem Sprühen auch immer etwas Blattgrün und auch einige lösliche Nährstoffe aus dem Blattwerk ausgespült. Daher sollte dem Sprühwasser immer ein leichter Blattdünger (z. B. auf Algenbasis) beigefügt werden, um Blattgrün- und Nährstoffauswaschungen zu vermeiden.

Mitten in der Kunstlichtphase sollte möglichst nicht gesprüht werden, um Verbrennungen auszuschließen. Sprühen in der Dunkelphase würde aber Schimmel begünstigen, da die Sprühlösung auf den Blättern nicht mehr abtrocknen kann und so ein sehr feuchtes Milieu erzeugt wird.
Deshalb ist es ratsam, zu Beginn der Lichtphase zu sprühen und sogleich die Umluftventilation zu erhöhen, um rasches Abtrocknen zu begünstigen und zugleich Verbrennungen durch Wassertropfen auf dem Blattwerk auszuschließen.
Ein weiter günstiger Moment zum Besprühen der Pflanzen ist kurz vor dem Ausschalten der Lampen. Wird 20 Minuten zuvor gesprüht, sollte die Zeit und Wärme ausreichen, um das Blattwerk ausreichend abzutrocknen, bevor die kühlere Dunkelphase anbricht.

Kein gewerblicher Grower kann so auf die qualitätsbestimmenden Faktoren eingehen, wie ein Eigensbedarfsgärtner in einem Land, in dem der Anbau von Hanf legal ist!


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