11.–13.08.2006 @ Klosterpark, Bersenbrück
Bersenbrück ist ein kleiner und bis vor zwölf Jahren für Reggae-MusikerInnen und -LiebhaberInnen ein unbekannter, unbedeutender Ort gewesen. Der Wandel wurde durch Bernd Lagemann aka Sheriff verursacht, der einige Jahre in Berlin gelebt und die Vielfalt einer großen bedeutenden Stadt kennen gelernt hatte und dort auch seine Liebe zur Reggae-Musik ausleben konnte. Er wollte trotzdem zurück nach Bersenbrück, auch wenn ihm Freunde und Bekannte davon abrieten, in – auf Reggae bezogen – kulturelles Hinterland zu ziehen. Aber genau das war Sheriffs Motivation, selbst ein Festival auf die Beine zu stellen. Warum warten bis jemand anders aktiv wird? Warum nicht seine eigenen Wünsche und Vorstellungen verwirklichen? Müssen es riesige Festivals sein? Mit 20.000 bis 30.000 Besuchern? Worum geht es? Was will ich erleben? Soll nicht die Musik, das Gemeinsame, die Freude am Leben, das Austauschen, Miteinanderleben und Kommunizieren im Mittelpunkt stehen?
Zeitsprung auf 2006: In Bersenbrück findet jedes Jahr im Sommer das drittgrößte Reggaefestival Europas statt, und laut dem Leserpoll der „riddim“ das zweitbeste (Summerjam a di Don), da es vor allem durch sein Preis-Leistungs-Verhältnis und die geringe Präsenz an Ordnungshütern zu überzeugen weiß. Gefeiert wird zwischen dem 11. und 13. August auch dieses Jahr wieder in den ehrwürdigen Mauern des alten Zisterzienser-Klosters und dem dazu gehörendem Klosterpark, gelegen inmitten eines riesigen Waldes und direkt an einem kleinen Fluss, der bei dem Sommer-Wetter der Vorjahre eine ideale Abkühlung bietet. Dadurch, dass das Reggae Jam kleiner ist und „nur“ ca. 12.000 Zuschauer Platz haben, entsteht eine sehr intensive Beziehung zwischen Musikern und Zuhörern. Es ist einfach zu spüren, dass die Musiker die Atmosphäre genießen. Dort mischen sie sich noch unter „das Volk“, laufen durch den Klosterpark wie alle anderen und chillen im gemütlichen Biergarten, um die angebotenen jamaikanischen und internationalen Spezialitäten zu genießen – sei es in fester oder flüssiger Form, denn unter anderem sorgt auch wieder der unvergessliche Rum-Punsch für Caribbean Feeling pur.
Jetzt mal zu dem hochkarätigen Line-Up, denn da geht einiges: Don Carlos, Culture, Burro Banton, Turbulence, Eek a Mouse, Earl 16, Elijah Prophet, Zion Train, Kenny Knots, House Of Riddim, Tolga, Daddy Freddy, Mono & Nikitaman, Barney Millah, Thai Stylee, U.Banton, Ganjaman, Leo’s Dan, Maxim, Sirqus Alfon, Manu Ranking, Bruno Ranks, Fitta Warri, Pionear, Ill Inspecta, Conscious Fiyah, Senior Allstars, Urban Tribe, Junior Banton, Alamedadosoulna, Ja Rose, Klarbautermann, Concrete Jungle, Sheriff’s Soundpatrol, Conquering Sound, Wild Pitch, Rebel Train Movement, Goldy, Ohrbooten und viele mehr …
Dubplate Pressure! – Für interessierte Soundboys und -gals gibt’s auch noch ein echtes Highlight, denn beim Reggae Jam wird ein Studio eingerichtet werden, in dem man mit den Artists des Jams Dubplates aufnehmen kann. Das Studio wird übrigens in einem festen Gebäude direkt am Festivalgelände stehen, sodass trotz des Einsatzes professioneller Mikrofone sichergestellt ist, dass kein Lärm von außen mit aufgenommen wird. Aufgenommen wird mit einem professionellen Kondensatormikrofon auf Harddisk, daher sind also auch mehrspurige Aufnahmen technisch machbar. Ebenso wird ein zweites Mikro bereitstehen, sodass gegebenenfalls auch eine Backingspur von einem zweiten Sänger direkt mit aufgenommen werden kann. Mit Martin „Smart“ Hansen steht ein erfahrener Studioengineer bereit, der nicht nur eine professionelle Tontechnikerausbildung hat, sondern auch schon seit 1997 selber Dubsessions organisiert und durchführt. Wer diese Möglichkeit nutzen will, sollte auf jeden Fall die Website www.reggaejam.de checken, um sich hierfür anzumelden. Auf dieser Seite können selbstverständlich auch die Tickets erworben werden.
See you at Reggaejam!