Donnerstag, 30. Juni 2005

ANBAU für Newbees II

Inzwischen sollte es sich herumgesprochen haben, dass der THC-Hanf-Anbau verboten ist,

trotzdem ist es doch für jeden interessant, zu erfahren wie es im Prinzip funktioniert und anderswo auch gemacht wird. Es folgt der Anbau im Schnelldurchlauf:

Stecklinge
Der Kauf von Stecklingen anstelle von Saatgut bringt einige Vorteile. Erst einmal sind die Pflanzen schon ein Stück gewachsen und sind dadurch nicht nur kräftiger, sondern können auch früher geerntet werden. Außerdem wisst ihr mehr über die Pflanze, da sie genetisch mit ihrer Mutterpflanze identisch ist. Ihr könnt also sicher sein, dass ihr eine weibliche Pflanze habt, bei der die Qualität stimmt und die sehr wahrscheinlich einen guten Ertrag bringen wird.

Wenn ihr über eine geeignete Mutterpflanze verfügt, könnt ihr auch selbst Stecklinge schneiden. Verwendet dafür junge, kräftige Pflanzenteile. Schneidet von einem zwei bis fünf Millimeter dicken Zweig direkt oberhalb einer Nodie (Ansetzstelle der Blätter) einen Trieb von fünf bis 15 Zentimetern Länge ab.
Achtet darauf, dass der Steckling nicht zuviel Blattmasse hat, weil er sonst zu schnell austrocknet, denn ohne Wurzeln kann er kaum Wasser aufnehmen. Entfernt also zu große Blätter und gebt dem Steckling die Form einer kleinen Pflanze.

Schneidet den Stängel schräg ab, sodass sich eine große Schnittfläche ergibt. Wenn der Steckling nicht sofort ins Substrat gepflanzt wird, sollte man ihn in ein Glas Wasser stellen. Dadurch wird nicht nur das Austrocknen verhindert, sondern auch, dass Luftblasen in den Stängel gesaugt werden, die den Saft-Fluss blockieren können. Taucht die Schnittfläche des Stecklings in Stecklingspulver und klopft es leicht ab. Sorgt dafür, dass das Substrat gut angefeuchtet ist. Stellt das Substrat anschließend in einen geschlossenen Raum wie ein Anzucht-Gewächshaus und zerstäubt darin etwas Wasser. Achtet darauf, dass die Luftfeuchtigkeit nicht (konstant) zu hoch ist. Nach ein bis zwei Wochen bilden sich die ersten Wurzeln. Die Stecklinge haben sich nun zu kleinen Pflanzen entwickelt und können in ein anderes Medium mit einer größeren Wachstumsfläche gesetzt werden.

TIPP:
Wenn ihr aus Samen eine schöne Mutterpflanze gezogen habt, von der ihr nicht sicher wisst, ob sie weiblich ist, dann lässt sich das mit Hilfe eines Stecklings bestimmen. Bringt diesen Steckling an einen anderen Ort und erzwingt die Blüte, indem ihr die Anzahl der Lichtstunden von 18 auf zwölf Stunden pro Tag reduziert. Weibliche Pflanzen sind an den weißen Blütennarben zu erkennen, während die männlichen Blüten in geschlossenem Zustand kugelförmig sind.

Das Wachstum
Wenn die Pflanze genügend Wurzeln gebildet hat, beginnt die Wachstumsphase. Eine Pflanze wächst, indem sich die Zellen in den Triebansätzen teilen und sich die bereits gebildeten Zellen mit Wasser voll saugen. Die Pflanze verbraucht dabei viel Wasser und Nährstoffe (vor allem Stickstoff). Um diese Nährstoffe und das Wasser optimal verwerten zu können, benötigt die Pflanze viel Licht.
Obwohl die Pflanze auch wächst, wenn sie in die Blüte kommt, lassen viele Züchter ihre Pflanzen zunächst vorwachsen. Je länger diese so genannte Vorzucht dauert, desto länger dauert es auch, bis geerntet werden kann. Andererseits hat die Pflanze so mehr Zeit, Zweige zu bilden, wodurch sie nicht nur weniger anfällig für Schädlinge und Krankheiten wird, sondern auch einen höheren Ertrag bringen kann. Eine einwöchige Vorzucht resultiert in kräftigeren Pflanzen.

Die Blüte
Ehe es der Pflanze von außen anzusehen ist, dass sie kurz vor der Blüte steht, vollzieht sich in ihrem Inneren eine Veränderung, nämlich die Umstellung auf die Blüte-Phase. Es entstehen die ersten Zellen, aus denen sich später die Blüten bilden. Diese Umstellung wird bei Cannabis ausgelöst, wenn die Tageslänge abnimmt. Wenn ihr indoor anbaut, könnt ihr diesen Zeitpunkt selbst bestimmen, indem ihr die Anzahl der Lichtstunden auf zwölf Stunden reduzieren. Auch Licht mit einem höheren Rotanteil im Spektrum, wie zum Beispiel das von Natrium-Dampf-Lampen, kann die Umstellung beeinflussen und stimuliert das Höhenwachstum und die Wurzelbildung der Pflanzen. Diese Lampen dürfen nicht zu nah an der Pflanze angebracht werden, da sie mehr Wärme abgeben. Oft werden Lampen-Kombinationen eingesetzt. Sorgt dafür, dass die Pflanze in der Dunkelperiode ungestört bleibt, da sich andernfalls die Blühdauer verlängert.

Es ist empfehlenswert, die Luftfeuchtigkeit (in den Blütenständen) unter 60 Prozent zu halten, um die Entstehung von Schimmel und Blütenfäule zu verhindern. Andererseits sollte sie aber auch über 50 Prozent liegen, um dem Risiko eines Spinnmilbenbefalls entgegenzuwirken. Wenn die Pflanze in die mindestens zweimonatige Blütephase übergegangen ist, ändert sich auch ihr Nährstoffbedarf. Während der Bedarf an Stickstoff (N), den die Pflanze vor allem in der Wachstumsphase benötigt, abnimmt, braucht sie jetzt wesentlich mehr Kalium (K) und Phosphor (P). Stellt das Düngen ein bis zwei Wochen vor der Ernte ein, sobald die Pflanze abzureifen beginnt.

Es ist wichtig, dass die Blütenstände nicht befruchtet werden, sodass keine Samen entstehen. Die Pflanze neigt nämlich dazu, ihre gesamte Energie in die Samen zu stecken. Entfernt beschattete Blüten, da diese fast keinen Ertrag liefern und den großen Blütenständen Energie entziehen. Entfernt jedoch nie die beschatteten Blätter, denn sie sorgen dafür, dass die Blütenstände die Energie bekommen, die sie für ihre Entwicklung benötigen.

Dass die Pflanze abzureifen beginnt, ist daran zu erkennen, dass sich die weißen Blütennarben bräunlich verfärben. Wenn 75 Prozent der Blüten braun sind, kann die Pflanze geerntet werden. Weitere Faktoren, die die Erntezeit anzeigen, sind die Vergilbung der Blätter und die mit bloßem Auge sichtbaren Harz-Kügelchen. Erntet die Kügelchen, sobald ihr seht, dass sie sich bernsteinfarben verfärben.

Die Ernte
Nachdem ihr die Pflanze in der vergangenen Zeit gehegt und gepflegt habt, ist nun der Zeitpunkt der Ernte gekommen. Erntet, indem ihr den Stängel unten abschneidet.
Dann hängt ihr die Pflanze zum Trocknen zwei Wochen lang über Kopf an einem dunklen und trockenen Ort auf. Denkt daran, dass die Gefahr der Schimmelbildung an einem feuchten Ort, zum Beispiel im Keller, sehr hoch ist. Lasst die Blätter an der Pflanze. Dann wird die Pflanze möglichst viel von ihrem Blattgrün in Zucker umsetzen. Ist die Pflanze getrocknet, könnt ihr die Blütenstände entfernen. Versucht dabei so wenig Harz wie möglich zu verlieren. Wenn das erledigt ist, könnt ihr die Blätter der Blütenstände trimmen. Bewahrt die Blütenstände luftdicht und dunkel auf.

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