Mittwoch, 29. Juni 2005

Extrem starke Zunahme der Cannabis-Repression

Die Polizei rüstet Jahr für Jahr auf und intensiviert die Fahndung nach Drogen-Konsumenten, -Händlern, -Importeuren u.s.w. Das heißt, der Repressions-Druck nimmt von Jahr zu Jahr zu, wobei die Ausweitung der Repression sich vor allem gegen Cannabis-Konsumenten richtet, wie auch gegen Leute, die Cannabis anpflanzen, mit Cannabis handeln, Gras und/oder Haschisch importieren, wie auch gegen diejenigen, die Cannabis als Medizin gebrauchen.

Die Zahl der von der Polizei registrieren Cannabis-Delikte stieg vom Jahr 2003 zum Jahr 2004 um 17,2 Prozent, die Zahl der erfassten Delikte mit allen anderen illegalisierten Drogen (ohne Cannabis) jedoch nur um 2,3 Prozent. Das heißt, gegenüber Cannabis-Konsumenten (und -Händlern) nahm im letzten Jahr der Repressions-Druck mehr als siebenmal so stark zu wie gegenüber Leuten, die mit anderen illegalisierten Drogen zu tun hatten. Der Trend, dass der Repressions-Expansions-Koeffizent (Faktor der Zunahme der Repression) bei Cannabis wesentlich höher ist als bei der Summe aller anderen illegalisierten Drogen ist nicht neu. So zeigt der Zehn-Jahres-Vergleich der polizeilichen Statistiken, dass innerhalb der letzten zehn Jahre die Repression im Zusammenhang mit Cannabis um 147,9 Prozent zugenommen hat, die im Zusammenhang mit allen anderen illegalisierten Drogen jedoch nur um 23,9 Prozent. Das bedeutet, die Zunahme der Repression im Zusammenhang mit Cannabis war in den letzten zehn Jahren durchschnittlich sechsmal größer als bei allen anderen illegalisierten Drogen (siehe Tabelle 1 und 2).

Obwohl die verantwortlichen Politikerinnen und Politiker seit Jahrzehnten immer wieder erzählen, dass sich der polizeiliche Verfolgungsdruck in erster Linie gegen Drogen-Händler richte respektive richten solle, stieg der Anteil der rein auf den Konsum bezogenen Delikte in Bezug zur Gesamtzahl aller erfassten Delikte in den letzten Jahren massiv an. So lag der Anteil der auf den Konsum bezogenen Delikte (allgemeine Verstöße) bezüglich aller illegalisierten Drogen vor zehn Jahren bei etwa 64 Prozent, im letzten Jahr bei 71 Prozent und bezüglich Cannabis vor zehn Jahren bei 70 Prozent und derzeit bei 74 Prozent.

Vergleicht man den Anteil der polizeilich registrierten Delikte, die im Zusammenhang mit Cannabis-Konsum erfasst wurden mit der Gesamtzahl aller erfassten BtMG-Delikte, wird die Zunahme des Verfolgungsdrucks gegenüber Cannabis-Konsumenten noch deutlicher sichtbar. Vor zehn Jahren lag der Anteil der im Zusammenhang mit dem Konsum von Cannabis registrierten Delikte im Vergleich zur Gesamtzahl der erfassten Delikte bei 31 Prozent, im letzten Jahr hingegen bei knapp 46 Prozent, das heißt, fast jedes zweite im letzten Jahr von der Polizei registrierte (und bearbeitete) Delikt im Zusammenhang mit illegalisierten Drogen betraf ein rein auf den Cannabis-Konsum bezogenes Vergehen.

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