Mittwoch, 1. Juni 2005

ANBAU für Newbees

…von ganz Vorne

Cannabis ist eine einjährige Pflanze, die schon seit mehreren Jahrtausenden auf der ganzen Welt angebaut wird. Obwohl auch ihre Fasern, ihre Saat und ihr Öl schon immer wichtige Produkte gewesen sind, sind es heute vor allem die getrockneten Blütenstände, die Cannabis aus wirtschaftlicher Sicht interessant machen.
Seit alters her werden drei Arten unterschieden: Cannabis sativa L., Cannabis indica und Cannabis ruderalis. Die Sorten, die für die Produktion der Blütenstände kultiviert werden, sind Kreuzungen dieser Arten.

Wie beginnen?
Bevor ihr mit dem Anbau und der Zucht von Cannabis anfangen könnt, muss gründlich überlegt werden, was ihr wollt und welche Möglichkeiten ihr habt. Zum Beispiel müsst ihr euch entscheiden, wie viel ihr in Pflanz-Material und Anbau-Zubehör wie Nährstoffe, Lampen oder Ventilation investieren möchtet. Wollt ihr indoor oder outdoor anbauen? Welche Sorten möchtet ihr verwenden und welchen Ertrag wollt ihr erzielen? Was für Ausgangsmaterial werdet ihr verwenden? Wie groß ist die Anbaufläche, die zur Verfügung steht? Wie viele Pflanzen pro Quadratmeter? Welches Substrat wird verwendet?

Es gibt also viele Dinge, die zu berücksichtigen sind und die alle miteinander in Zusammenhang stehen. Wer sich im Voraus Gedanken darüber macht, kann fundiertere Entscheidungen treffen und unangenehme Überraschungen hoffentlich vermeiden.

Saatgut
Saatgut kauft man meist, wenn man eine Mutterpflanze für das Schneiden von Stecklingen auswählen will. Wichtig ist, dass das ausgewählte Saatgut gesund ist. Gesunde Samen sind hart und glatt, steriles oder unreifes Saatgut hingegen blass und von matter Farbe.
Die in den Niederlanden erhältlichen Samen sind so genannte hybride Samen. Hybride sind Kreuzungen verschiedener Cannabis-Sorten. Werden diese Hybride wieder untereinander gekreuzt, kommen oft Pflanzen dabei heraus, die für die Zucht ungeeignet sind.
Bedenkt also, dass die Hälfte der Pflanzen zu männlichen Pflanzen heranwächst. Männliche Pflanzen produzieren keine Blütenstände und befruchten außerdem die Blüten der weiblichen Pflanzen, wodurch deren Qualität stark beeinträchtigt wird.

Die Samen lassen sich auf unterschiedliche Weise zum Keimen bringen, am Besten macht man das jedoch indoor, weil die Umgebung dort besser geschützt ist. Bevor ein Samen keimen kann, muss er Wasser aufnehmen. Dadurch werden die biologischen Prozesse im Samen in Gang gesetzt und er beginnt zu leben.

Eine Methode, den Samen zum Keimen zu bringen, besteht darin, ihn in ein Glas mit Mineralwasser zu legen. Wenn die Wurzelspitze hervortritt, legt den Samen auf feuchtes Küchenpapier. Wie lange es dauert, bevor dies geschieht, hängt von der Sorte und dem Alter des Samens ab. Sorgt immer dafür, dass die Samen ausreichend belüftet werden. Auf diese Weise kann die Entstehung von Schimmel verhindert werden. Einen Tag später sind die Keimlinge dann soweit, dass sie in das Substrat gesetzt werden können. Setzt sie etwa fünf Millimeter unter die Oberfläche und sorgt für eine ausreichend hohe Luftfeuchtigkeit. Bedenkt aber auch, dass die unmittelbare Umgebung der Samen nicht zu feucht sein darf. Gießt deshalb nicht zu viel.

Wenn die ersten echten Blätter an den Pflänzchen erscheinen, können sie das erste Mal gedüngt werden. Die Dünger-Konzentration darf nicht zu hoch sein; je nach EC des Wassers wird ein EC von höchstens 1,2 empfohlen. Die Temperatur soll zwischen 20 und 25 Grad Celsius leigen. Die optimale Luftfeuchtigkeit für diese Periode beträgt 60 bis 70 Prozent.

Außer dem Dünger hat auch das Spektrum der Pflanzenlampen großen Einfluss auf die Entwicklung der Pflanzen. So sorgt der Blauanteil im Spektrum dafür, dass junge Pflanzen mehr in die Breite und nicht so sehr in die Höhe wachsen. So entwickeln sich kräftige Pflanzen. Werden die Pflanzen in einem separaten Raum aufgezogen, bevor sie in den Blühraum kommen, so nennt man das „Vorzucht“. Die Vorzucht dient dem Erhalt kräftigerer Pflanzen, die besser wachsen und sofort zur Blüte gebracht werden können. Weitere Vorteile bestehen darin, dass es weniger Ausschuss gibt und öfter geerntet werden kann. Meistens werden für die Vorzucht Leuchtstoff-Röhren verwendet. Sie sind unkompliziert und preiswert. Ein zusätzlicher Vorteil ist, dass diese Lampen dicht über den Pflanzen platziert werden können und somit wenig Platz benötigen und auch keine teuren Vorrichtungen wie zum Beispiel Absauganlagen erforderlich sind.

TIPP:
Die Beleuchtungs-Reflektoren verschmutzen mit der Zeit. Reinigt sie deshalb regelmäßig. Forschungsergebnisse zeigen, dass die Lichtausbeute sonst schnell um 20 Prozent sinkt!

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