Donnerstag, 5. Mai 2005

>> Neo-Disco

Manhead – Manhead (relish records)

Robi Insinna ist ein sensationeller DJ und zugleich ein weithin anerkannter Künstler, der seine Bilder im angesagten Londoner Brown’s Focus verkauft. Als wahrer Renaissance-Mann des 21. Jahrhunderts haben sowohl seine eigenen Werke wie auch beeindruckende Remixes für Künstler wie Franz Ferdinand, Annie und Mylo das Jahr 2004 geprägt. Ende 2001 veröffentlichte er als Headman das Postpunk-Disco-Electro-Album „It Rough“. Das eher poppige, elektronisch ausgerichtete Projekt Manhead ist eher so ein Retro-Ding, wobei Insinna’s Vorstellung von Retro darin besteht, sich von der Vergangenheit inspirieren zu lassen und diese Inspirationen in einen zeitgenössischen Kontext zu setzen. Es erinnert an New Order und Peter Saville (beides wichtige Einflüsse für Insinna), jedoch keineswegs sklavisch, sondern indem es die Abenteuer jener Künstler für den modernen Hörgenuss aktualisiert. „Show Me The Way Sister“ ist ein verspielter und zugleich ausgesprochen stilvoller Proto-House-Groove-Track. Jede Note des munteren prä-88er Swings erinnert an eine eigenwillige Kombination aus Weatherall-trifft-Air. Noch offensiver ist „Hey Now“, ein Haçienda-mäßiges Opus aus beschwingtem Meteoritenstaub, dessen hypnotisches Acid House-Mantra eine unverkennbare Hommage an D-Shakes faszinierende Fac 51-Hymne „Hey Ya“ ist. Der bewusst verlangsamte Freak-Funk von „Doop“ und „Aplam“ groovt zu einem sublimen, bedröhnten Exkurs, während der psychedelische P-Funk von „Sister“ sämtliche Classic-Anhänger entzücken dürfte. „Birth, School, Work, Death“ ist eine düstere Disco-Vision des 1988 erschienenen Godfathers-Hits, und „Special“ kommt mit Black Strobe-artigen Synth-Klängen und eigenwilligen Basslines. Das Album ist ein konzeptioneller Allrounder mit Retro Disco Electronic-Sounds bis hin zu Dancefloor-Tracks.

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