Mittwoch, 27. April 2011

Die Macht ist mit uns

Das Demonstrationsrecht ist eine famose Einrichtung der Demokratie. Wir haben das Recht uns friedlich und ohne Waffen zu versammeln, um unsere Meinung über aktuelles Unrecht öffentlich zu machen und dabei den Versuch zu unternehmen die gesamte Bevölkerung aufzurütteln und sich der Thematik anzunehmen.

Dagegen darf niemand etwas tun, solange es sich nicht offensichtlich um verfassungswidrige Interessen handelt. Das ist unser Recht. Im Falle eines industriellen Großbauprojektes in Stuttgart entschied der langanhaltende Widerstand vieler Demonstranten gegen das Projekt auf lange Sicht nicht nur über die Entscheidungsfrage der eigentlichen Diskussion, sondern sogar über eine komplett neue Machtverteilung in der politischen Landschaft Baden Württembergs. Natürlich waren auch andere Ereignisse mitverantwortlich, doch das Ergebnis ist das Entscheidende.
Auch die Hanfszene hofft durch ständige Aufklärungs- und Netzwerkarbeit die Thematik, die auch unser Hauptthema im Hanf Journal ist, präsent zu halten und an den fadenscheinigen Fassaden der Prohibitionspolitik zu kratzen.

Während Arbeitnehmergewerkschaften regelmässig bloß für einige Prozent Lohnerhöhung auf die Straßen gehen und immer mit finanziellen Erfolgen die Schlacht bestreiten, passiert in unserem relevanten Fall bei den Fragen rund um die Hanfindustrie, dem Hanfhandel und des Hanfkonsums weitaus zu wenig, um der unkontrollierbaren Situation gerecht zu werden. Auch wenn das Interesse nach angepassten Gesetzen in der Allgemeinheit gestiegen ist, sind die politischen Instanzen anscheinend noch immer nicht an ihrem Scheideweg angekommen, der über die einzig sinnvoll ökologische und ökonomische Zukunft mit Hanf bestimmen wird.

Wer denkt, das Cannabisverbot sei zu unwichtig, um dagegen zu demonstrieren, werfe einen Blick nach Afghanistan oder Mexiko, wo der „Krieg gegen die Drogen“ seine häßliche Fratze zeigt.

Hanf ist zudem ein so vielseitig nutzbarer Rohstoff, der unter vernünftigen Umständen eines legalen Handels weitaus mehr zu verändern vermag als es vielleicht der erste Blick erscheinen lässt. Bedenkt man die Aussichten der Steuereinnahmen, die effektive Stärkung des Jugendschutzes bei ebenso effektiver Entmachtung krimineller Strukturen, lassen sich die Chancen im Legalisieren der Cannabispflanze möglicherweise auch für Nicht-Kiffer erahnen. Da das Vertrauen in die gesamte politische Landschaft durch genügend Skandale und oft auch durch Machtentscheidungen einzelner Personen bei jedem schwer erschüttert sein sollte, hoffen wir vom Hanf Journal, dass sich nicht nur unsere Leserschaft ihrer möglichen Tragkraft bewusst wird und sich ihrer Macht bedient. Wenn man die Rechte der Demokratie nutzt, wird sie sich den Wünschen ihrer Bewohner anpassen müssen.

Nutzt daher eure Macht –
die Macht der Demonstrationen!

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