Freitag, 4. März 2011

Nintendo 3DS

Schieb Optik

Am 15.02.2011 durfte sich die Berliner Presse sowie einige Soapdarsteller einschlägiger Fernsehserien im Spreespeicher vorab über Nintendo´s neuesten Hardwarestreich informieren.
Seit die ersten Gerüchte um das 3D-fähige Handheld, das keine Brille benötigt, kursieren, will ein jeder Zocker sich selbst ein Bild vom neuen Nintendo 3DS machen. Schließlich eröffnet sich der 3D Effekt nur dem jeweiligen Betrachter des handlichen, schmucken Gerätes. Und dieser Effekt ist weit besser als vorerst erwartet. Mittels eines kleinen Schiebereglers an der Seite des Gerätes könnt ihr die Tiefe des Dargestellten variieren oder komplett ausschalten. Je nach Position wird die Darstellung der dritten Dimension verstärkt oder verringert. Simpel wie genial, denn keine Brille ist für Shuttern oder die Polarisation von Nöten. Natürliches dreidimensionales Sehen wird somit simuliert.

Die mittlerweile vierte Hardwarerevision des Nintendo DS ist aber nicht nur dadurch mehr als bloß ein weiteres Update der erfolgreichen Doppelscreen-Konsole. Nintendo hat sich nämlich noch einiges einfallen lassen, als bloß die Darstellungsform von Bildschirmen der letzten 60 Jahre zu revolutionieren. So bietet das Gerät insgesamt drei Kameras, für Stereoskope wie zweidimensionale Aufnahmen, einen Bewegungs- wie Beschleunigungssensor, der einer Wii-mote ähnlich die Position im Raum abmisst, sowie eine weit verbesserte Onlinefunktionalität, die neben erleichterter Freundesliste auch eigenständig nach Updates, Items und neuen Kontrahenten sucht.
Auch im Inneren des Gerätes hat sich technisch einiges getan, da sonst die Darstellung in echtem 3D, die zwei Bilder zur gleichen Zeit benötigt, wohl nicht zu erreichen wäre. Das grafische Niveau des gezeigten hat sich glücklicherweise ebenso entwickelt und ermöglicht eine weitaus detailliertere Umgebungsgrafik als das bei den vier bereits erschienenen DS Geräten der Fall ist. Mit Titeln wie Resident Evil oder Super Street Fighter IV erreicht das Niveau nahezu Gamecube Grafik.

Insgesamt fällt dem Fan von früher eh auf, dass Nintendo neben den technischen Spielereien anscheinend wieder auf die vergangenen glorreichen Tage als Spieleentwickler setzt und bietet mit Pilotwings Resort, Kid Ikarus: Uprising, der U-boot-Simulation Steel Diver und der Neuauflage des größten Action Adventures The Legend of Zelda: Ocarina of Time einige Titel, an denen ein Videospieler nicht vorbeikommt ohne sich dabei widerwillig an die letzten androgynen und oberflächlichen Wii-Jahre erinnert zu fühlen.

Zum Start des Nintendo 3DS wird es insgesamt 13 voll 3D-fähige Spiele verschiedener Hersteller im Handel geben. Das Gerät erscheint am 25.03.2011 zu einem nicht ganz fröhlich stimmenden Preis von circa 249€. Hätte der Ur-Gameboy damals 500 Mark gekostet, hätten wohl viele Kids auf Tetris verzichten müssen und Atari hätte möglicherweise mit ihrem Arcade-Power-Farbhandheld Lynx das Rennen gemacht. Dafür stimmt der Lieferumfang des Gerätes mit Ladestation, einigen Spielkarten für Augmented Reality Games und vorinstallierter Software auf einer beigelegten zwei Gigabyte SD Karte vorerst gnädig. Bleibt also zu hoffen, dass die nun geschürten Erwartungen auch in naher Zukunft von Nintendo erfüllt werden und nicht schon im kommenden Geschäftsjahr das nächste Hardwareupdate um die Gunst der Kunden buhlt. Aber, dass das nicht passieren wird, hat uns Nintendo´s COE Herr Satoru Iwata ja bereits versprochen. Somit sollte einer ungetrübten dreidimensionalen Zukunft mit den beliebten Nintendo Helden nichts im Wege stehen.

Website:www.nintendo.de

Fotos: Nintendo of Europe GmbH

Tron Evolution
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Das System spielt verrückt. Nachdem Flynn, ehemaliger Arcade Besitzer und Star Programmierer der frühen 80er Jahre vom Erdboden verschluckt wurde, findet man ihn nun innerhalb seines eigenen Systems wieder. Leider hat sich ein von ihm geschriebenes Tool Namens Cluu selbständig gemacht und versucht die Kontrolle innerhalb der Computerwelt an sich zu reißen. Zum Glück hat Flynn jedoch noch ein Monitor Programm geschaffen, das nun die Welt von Tron und Flynn´s Zukunft retten muss. Tron Evolution ist ein Prequel für den zweiten Teil von Disney´s Tron Kinofilmen.
Eigentlich könnte man davon ausgehen, dass ein Mythos, der seit 30 Jahren Computernerds trotz fataler Besucherzahlen im Kino anno 81 begeistert, angemessen für heutige Konsolensysteme umgesetzt wird. Lizenztitel der letzten Jahre haben sich schließlich qualitativ immer weiter verbessert, während sie früher meist immer Garant für lieblose Versoftungen angesehener Marken darstellten. Disney hat es nun aber leider einmal mehr geschafft, dem Begriff Lizenzgurke zu entsprechen. Tron Evolution möchte in der Sparte Hack´n Slay sowie Jump´n Run Punkten, mischt aber auch einige Rennsequenzen sowie Panzerballereien in den Computeralltag. Leider funktioniert keines der angesprochenen Gameplayelemente auch nur ansatzweise befriedigend. Als Monitor Programm flitzt ihr durch die androgynen Areale, schmeißt eure kombogeladene Datadisc auf Feinde und weicht den gegnerischen Angriffen aus.
Möglicherweise, denn die ohnehin schon hakelige Steuerung wird von regelmäßigen Macken befallen, so dass die Disc oft ihre Ziele verfehlt, Aktionen nicht ausgeführt werden, da ihr in der letzten Animationsphase festhängt, in den ständigen Kämpfen von Gegnern unkontrolliert als Ping-Pong-Ball missbraucht werdet oder sogar das Zeitliche segnen müsst, da ihr häufig während der gemeinen Hampelei in Abgründe stürzt.

Der andere Aspekt, dem persischen Prinzen ähnlich, einen Parcour durch die Level zu rennen, hat ansatzweise das meiste Potential, wird aber durch die verhunzte Steuerung sowie ein undurchsichtiges Leveldesign ebenso frustig wie anstrengend. Selbst das NaviBit, das euch auf Knopfdruck den Weg weisen soll, versagt regelmäßig den Dienst und verwirrt das herum irrende Monitor Programm noch mehr als es ohnehin schon ist. Ab und an muss man auch mit den beliebten Lightcycles eine gradlinige Stecke befahren, während Sicherheitsprogramme euch auf den Fersen sind. Selbst diesen Faktor haben die Programmierer des Propaganda Games Studios insoweit vertan, dass man sich bloß an schlecht spielbare N64 „Extreme-G“ Tage erinnert fühlt. Schade, denn gerade aus dieser Ur-Idee, Bikes, die eine Mauer ziehen, sind schon vor Jahrzehnten beliebte Handy Spiele wie z.B. „Snake“ entstanden. Im 2Player Modus war schon auf alten Homecomputern die primitivste 2D Rasterbike Variante eine Spielspaßgranate, die über Stunden begeistern konnte.

Nichts davon ist in Tron Evolution zu finden. Die einzige Freude beim Testen bestand darin den nächsten großen Faux Pas zu entdecken und sich ernsthaft zu fragen, warum jemand ein Team beauftragt so etwas unfertiges, wie konzeptionell verworrenes auf den heutigen Markt zu bringen.
So stehen zum Beispiel in Tron Evolution an jeder Ecke Terminals zum Aufleveln, die benötigten Megabytes für die Upgrades erhält man aber nur nach allen paar Stunden intensiveren Spielens. Möglicherweise sind diese Terminals platziert, um in Onlinematches einzusteigen, jedoch ist es zweifelhaft, ob man diese bei der gebotenen Qualität wirklich mehrfach ausprobieren möchte.
Es ist also kein Wunder, dass das Propaganda Games Team direkt nach Erscheinen des Spiels von Disney aufgelöst wurde. Tron Evolution hat neben der wenig detaillierten Tron-typischen Optik einzig den originalen sowie genialen Soundtrack der beiden Daft Punk Roboter zu bieten.
Daher ist Tron Evolution nah dran am Totalau*bzzz*…
[Fatal Error: Guru Meditation]

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Fotos: Disney Interactive Studios
Web: www.disney.co.uk/tron
Usk 12, Circa 49€

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