Donnerstag, 3. Februar 2011

Die Hanfberatung im Hanf Journal: Erste Hilfe für Kiffer

Kascha ist per e-Mail über kascha@hanfjournal.de zu erreichen. Also ran an die Tasten, dumme Fragen gibt es nicht, nur blöde Antworten.

Mary (ohne Alter, aus dem Schwarzwald) möchte wissen:
„Hallo Kascha,
wahrscheinlich hast du die Frage schon hunderte Male erhalten … aber jetzt will auch ICH es wissen.
Was hältst du von den ganzen Räuchermischungen? Vor allem von OMGincense? Man kann nirgends so wirkliche Infos / Inhaltsstoffe finden. Ich denke mir schon, dass die alle nicht wirklich gesund sind … in chemischen Prozessen hergestellt oder sonstiges … aber es interessiert mich einfach sehr … weißt du mehr darüber? Wie sind deine Erfahrungen?
Freue mich schon auf deine Antwort und bin sehr gespannt!“

Kascha antwortet:
„Hallo Mary,
du wirst dich wundern, so verbreitet diese Räuchermischungen sind, so selten wird mir die Frage gestellt. Im Internet wird in vielen Diskussionsforen darüber diskutiert und man findet dort alles von „Endlich keine Panik mehr wegen des Führerscheins“ bis hin zu Berichten von Gedächtnisstörungen und Nasenbluten. Daher kann ich deine Verwirrung verstehen, und es ist gut, dass du fragst. Tatsächlich kann auch ich dir nichts über die Inhaltsstoffe sagen, außer dass das synthetisch, also künstlich hergestellte Wirkstoffe sind, die im Labor entworfen wurden, um möglichst nahe an die Wirkung von THC zu kommen, ohne dabei unter das Betäubungsmittelgesetz zu fallen. Diese Wirkstoffe werden auch nach und nach verboten (z.B. in Polen zum Teil sogar die völlig wirkungslosen Kräuter, die als Träger dienen), so dass sich die Zusammensetzung immer wieder verändert, damit die einzelnen Produkte weiter verkauft werden können. Ob es dann wirklich ungesund ist oder nicht, hängt von der Zusammensetzung des jeweiligen Wirkstoffes ab, und da gibt es nicht wirklich praktische Erfahrungen, weil das eben alles „neue“ Wirkstoffe sind, die sozusagen am Käufer erprobt werden. Ich habe persönlich keine Erfahrungen mit solchen „Räuchermischungen“, da in meiner persönlichen Erwägung meine eigene Gesundheit eine größere Rolle spielt als die Angst vor Strafverfolgung. Andererseits ist dies bei der gegenwärtigen Rechtslage auch kein Tipp, den ich dir geben kann bzw. darf. Alles weitere Wissenswerte, wofür hier kein Platz ist, findest du in der Ausgabe Novemver 2010 auf Seite 22 oder auf unserer Homepage unter http://hanfjournal.de/hajo-website/artikel/2010/11november/s22_1110_legal-highs.php.“

Anonym (ohne Alter und Wohnort) hat eine Frage:
„Hallöle.
Mal ne Frage. Habe mir aus dem gelobten Land Samen der Sorte Purple #1 mitbringen lassen. Das sind zwar Outdoorsamen, aber ich wollte mal wissen, ob ich die unter Umständen auch Indoor anpflanzen kann und was ggf. dabei zu beachten ist =). Wäre mein erster Indoor-Grow! Würde mich sehr über Feedback freuen und euch, wenn es klappt, auch gern Foto-/Videomaterial vom Grow zukommen lassen.“

Kascha antwortet:
„Hi lieber Leser,
zunächst erst einmal etwas zur Rechtslage: Der Anbau von Hanfpflanzen ist in Deutschland, so albern und willkürlich das erscheinen mag, illegal. Vorausgesetzt dein Grow klappt und du hast zwei oder drei weibliche Pflanzen, die jeweils einen guten Ertrag bringen, hast du auf einen Schlag mehrere hundert Gramm Gras bei dir zuhause – erstens solltest du dir über die möglichen Folgen eines solchen Grows bewusst sein, und dann solltest du dir überlegen, ob es eine gute Idee ist über Foto-/Videodokumentation andere an einer solchen Straftat teil haben zu lassen. Wir sind rechtlich gebunden, nicht zum Begehen von Straftaten aufzurufen oder beizutragen, daher kann ich dir an dieser Stelle auch keine direkten Grow-Tipps geben. Ich erkläre aber gerne einmal kurz den Unterschied zwischen Indoor- und Outdoor-Pflanzen.
Indoorpflanzen sind in der Regel so gezüchtet, dass sie die besten Resultate bei einer künstlichen Beleuchtung auf einem Substratboden bringen, während Outdoorpflanzen robuster sind und auf normaler Erde unter Sonnenlicht wachsen. Prinzipiell ist zwar alles möglich, optimale Erträge werden aber eben nur unter den Wachstumsbedingungen erzielt, für die die Pflanze gezüchtet ist. Outdoorpflanzen wachsen beim Indooranbau möglicherweise unverhältnismäßig in die Höhe, blühen sehr spät und liefern, da sie eben keine optimalen Bedingungen vorfinden, auch nur relativ geringe Erträge, während Indoorsamen oft schon zum Beispiel durch Schimmel an den Witterungsbedingungen scheitern, wenn man sie draußen anbaut. Es ist also durchaus möglich, dass man beim Versuch, mit Outdoorsamen indoor anzubauen einige vernünftige Pflanzen bekommt und auch ein passables Ganja erntet, das hängt aber sehr davon ab welche Wachstumsbedingungen die Pflanze vorfindet und wie nah diese an ihren spezifischen Anforderungen sind.“

Andreas (22, aus Berlin) fragt:
„Hi Kascha,
nachdem ich keine Lust mehr auf Brix-Gras hatte und eine Weile mehr Haschisch geraucht hatte, habe ich vor einer Weile Outdoor-Gras bekommen, das vermutlich aus der Schweiz kommt und allem Anschein nach streckmittelfrei war. Es hat sich ganz normal angefühlt und ist auch wunderbar abgebrannt, nur hat es besonders am Anfang im Beutel ziemlich nach Ammoniak gestunken. Jetzt wollte ich fragen, ob das eventuell auch von irgendeinem Streckmittel kommen kann, oder vom Dünger, oder ob da eben, weil es Outdoor Gras ist, auch schon Tiere drauf gepisst haben?“

Kascha antwortet:
„Hi Andreas,
da kann ich doch wohl beruhigen. Outdoorpflanzen werden bis zu vier Meter hoch, und die Blüten sind nicht so nah am Boden, dass dort Tiere dran urinieren würden. Solches Gras ist auch in der Regel nicht gestreckt, vermutlich, da der Preis pro Gramm ohnehin recht niedrig ist, insbesondere für Großabnehmer. Da es recht dunkel ist, werden manchmal Tees, gehäckselte Hanfblätter oder Kräuter untergemischt, das fällt beim Rauchen aber relativ schnell auf. Insofern hast du, wenn du ansonsten wirklich nur Brix-Gras bekommst, wohl Glück gehabt.
Der Ammoniak-Geruch kommt, vermute ich, daher, dass die Fermentierung noch nicht ganz abgeschlossen ist: Sicherlich ist dir auch aufgefallen, dass das Gras besonders am Anfang, als es noch stark gerochen hat, auch noch ein bisschen feuchter war. Bei Outdoorgras ist der THC-Anteil in der Regel etwas niedriger als bei hochpotenten Indoor-Züchtungen, so dass die Zusammensetzung in den Blüten eben auch ein wenig unterschiedlich ist. Deshalb riecht Outdoor-Gras beim Trocknen auch etwas anders und in der Regel ein wenig strenger, wenn du solches Gras einigermaßen lüftest und gut nachtrocknen lässt, sollte der Geruch aber in der Regel mit der Zeit verfliegen.“

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