Mittwoch, 11. März 2009

Supercropping

Scroggen ohne Netz und doppelten Boden

Wir wurden durch die Lektüre unserer polnischen Schwesterzeitschrift „Spliff” auf eine dort sehr beliebte Methode, unter kleinen Lampen oder schlecht beleuchteten, weil gut versteckten, Outdoor-Plätzen, eine gute Ernte einzufahren, aufmerksam.

Deshalb haben sich unsere freien Mitarbeiter und Growexperten glutman (Spliff) und Kimo (Hanf Journal) an die Arbeit gemacht, um unseren LeserInnen den „Spliff”-Artikel über „Supercropping” über zwei Ecken (Übersetzung Polnisch-Englisch-Deutsch) zugänglich zu machen. Denn, der Prohibition sei dank, staatlich geprüfte Übersetzter haben sich ob der vielen Fachtermina als überfordert erwiesen, wenn es darum geht, Artikel über den Anbau@home zu übersetzen.
Bei einem „Standard” Grow lässt die Lichtausbeute meist zu wünschen übrig, weil die verwendeten Hochdruckdampflampen, gerade bei der „Selbstversorger-Größe” von 250 Watt, nur eine sehr begrenzte Tiefenwirkung haben. Die unteren Triebe sind also unterbelichtet und verbrauchen Energie, die im oberen Teil dann fehlt. Der Ertrag der unterbelichteten Triebe steht dann meist nicht im Verhältnis zu der Energie, die sie im Laufe der acht bis zehn Blütewochen verbraucht haben. Um diesem Missverhältnis entgegen zu wirken, gibt es mehrere Techniken, die, mit ein wenig Aufwand, fette Tops bei geringem Energieaufwand versprechen:
Supercropping ist genau wie SCROGG ( Screen of Green, Hanf Journal 06/2003) eine Methode, die Ausbeute bei eher ärmlicher Beleuchtung zu erhöhen. Sowohl Scrogging als auch Supercropping machen den Indoor-Anbau in einer relativ flachen Box möglich. Scrogging wird meist Indoor angewandt und ist draußen arbeitsintensiv und die Pflanzen sind oft aufgrund der großen Netze schlecht zu erreichen. Beim Supercrop-Grow braucht man keine Netze, sondern nur ein paar Schnüre, eine Schere und ein paar Kabelbinder. Manche nennen es auch „die Pflanze trainieren”, andere wiederum sagen, Supercropping sei auch nur eine Variante des Scroggens. Egal, wie man das Kind nennt, alle Methoden haben eines gemeinsam: Aus einem Haupt- und vielen Nebenästen werden durch Beschneiden und Herunterbiegen mehrere Haupttriebe, die dann alle einen „Top” entwickeln. Mehrere gleichberechtigte Blüten an einem Stamm sozusagen. Ein weiterer Vorteil eines Supercrops ist, dass man ohne weiteres mit Samen growen kann, da sich die Männchen nach deren Identifizierung, anders als mit einem Scroggnetz, ohne Probleme entfernen lassen. Ein weiterer Vorteil, gerade Outdoor, ist, dass die Pflanzen ihre typische Form verlieren und nicht mehr so hoch werden, beides schützt vor Identifizierung durch neugierige Nachbarn oder verirrte Spaziergänger.
Es geht also darum, aus einer an sich langen, dünnen Pflanze einen dichten Busch zu formen. Dazu lässt man die Mädels ungefähr 35- 40 Zentimeter groß werden, sortiert bei der Verwendung von Samen dann die Männchen aus und bindet den Haupttrieb der verbleibenden Ladies langsam und vorsichtig zu Boden. Zum Beispiel mit einem dünnen Plastikseil (großer Kabelbinder) und einem Zelthering. Nicht auf einmal, um beim Biegen das Brechen oder Knicken des noch jungen Stamms nicht zu riskieren. Optimal hierbei sind drei bis vier Schritte, bei dem die Pflanze jedes Mal ein wenig mehr nach unten gebogen wird, bis sie fast parallel zum Boden „liegt“. Dadurch erhalten alle Äste gleich viel Licht und die ehemaligen Seitentriebe wachsen vertikal nach oben.

An der Stelle, an der der Kabelbinder befestigt wird, sollte man ein Stück Schaumstoff um den Stiel legen, um Verletzungen am Kambium (äußere, Nährstoff führende Schicht des Stamms) durch das Herunterbiegen zu vermeiden. Ebenso sollten die Pflanzen zur Vermeidung von Schäden am Stamm vor dem Herunterbiegen nicht frisch gewässert sein und danach weitere 15 Stunden „trocken” bleiben. Äste, die sich nicht oder nur spärlich nach oben drehen und sich nicht so gut entwickeln sollten auch hier entfernt werden. Wie hoch die Ertragssteigerungen im Vergleich zu einem normalen Grow sind, hängt natürlich von vielen anderen Faktoren ab. Bei gleichen Bedingungen hat sich aber bei den meisten herausgestellt, dass es bei einem Scrogg und Supercrop Durchgang durchschnittlich 20 Prozent mehr Erntemenge gibt, wenn alle anderen Parameter gleich bleiben.

Text: glutman
Übersetzung: glutman & KIMO

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