Montag, 8. Dezember 2008

ANDERSWO SYLTz

„Land in Sicht!“

Weihnachten wird dieses Jahr um einen Monat vorgezogen: Am 24. November endet aXXL´s zweite Interferon-Therapie. In seinem Kühlschrank liegen zwar noch 8 gefüllte Spritzen bzw. Injektoren mit einem kapp kalkulierten Wert von 2, 5 Mille, aber die wird er im Rahmen der praktischen Umsetzung unserer Gesundheitsreform schon bald in der Sondermüll-Tonne versenken dürfen.

Die ausführliche Gebrauchsanweisung der Substanz Interferon weist ausdrücklich darauf hin, dass es bei der Einnahme des Mittels bereits zu schweren Depressionen und vereinzelten Selbstmorden gekommen ist.

Umso verständlicher, dass man da mit Cannabis gegensteuert, wenn man sich dazu Gelegenheit verschaffen kann und feststellt wie stimmungsaufhellend und appetitstärkend es wirkt. Eher stimmungsdämpfend und brechreizanregend werden von antiviral und anders krankheitlich Betroffenen hingegen die Eichhorn- oder Bätzing`schen Statements zu Cannabis als Medizin aufgefasst. Beide – E. wie B. – die hierzulande Jugendliche vor der „missbräuchlichen Verwendung des Cannabis“ schützen zu wollen vorgeben, aber keinen fraktionsübergreifenden Gewissenskonflikt zeigen, soldatisch Herangereifte in Kriegs- und Krisengebiete zu schicken und sie dort interferonungepushten Selbstmördern auszusetzen, vertreten komische Ansichten in einer zunehmend komischeren Welt.

An so etwas muss man nicht unbedingt glauben. Aber an x-mas am 24. November soll man glauben? Durchaus möglich…Zeiten, Klima und Gezeiten verschieben sich auch. Warum eigentlich nicht ebenso die Feste der Cannabis-Gesetze, wenn denn schon Kranke, Mediziner, Wissenschaftler, vereinzelte Richter und sogar einige aufgeschlossene Politniks es unisono fordern? Es heißt sogar, dass man anderswo ernsthaft die „Importabilität des Cannabis als Reinstoff“ prüfe, aber für diese Info wird ein aXXL seine Hand nicht ins Feuer legen. Nicht, so lange die Brandwunden aus September 2006 noch nicht annähernd verheilt sind. Lieber die Pfoten an der November-Weihnachtshoffnung 2008 verbrennen, falls es danach zu einem Virusrezidiv kommen sollte und Cannabis erneut als einzig therapeutisch wirksam zur Verfügung stehendes Mittel gegen die Nebenwirkungen einer vielleicht dritten Kombitherapie bleibt. Anlässlich derartiger Eventualitäten ist das E. & B-Geschwätz stark vernachlässigbar.

„Land in Sicht?“ Für viele Menschen noch immer nicht. Insbesondere, weil für zweitausendfünfhundert € überflüssiger Medikamentenkosten `n ganz schöner Vorrat an Import-Gras hätte bezahlt werden können und davon nicht ein einziger Krümel in die Gesundheitsreform ohne Boden-Tonne gehen würde.

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