Dienstag, 13. Februar 2007

Den Schmerz erhascht

Die letzten drei Wochen liegen wie eine Odyssee hinter mir. In dieser Zeit hat der Name der Rubrik „anderswo“ eine weitere Facette in meinem Leben gewonnen. Drei Wochen Schmerzen beim Gehen, Stehen, Sitzen und Liegen, und das mit einem zwei Monate alten Baby – da wünscht man sich wirklich gern woanders hin, raus aus dem eigenen Körper, nur um den Astralleib mal für ein schmerzfreies Stündchen auf einen Regenbogen zu betten und richtig zu schlafen.

Zweimal Akupressur, Chiropraktik, Chakrenreinigung und Homöopatie brachten jeweils kurze Linderung, das Röntgen kein Resultat, bis dann plötzlich ohne Schmerztablette keine Nachtruhe mehr möglich war. Man kann sich denken, wie gern ich die nahm, wenn man weiß wie gerne ich stille. Nach zwei Tagen mutierten sie ohnehin zur Scherztablette. Auch das nächst stärkere Mittel schlug nicht mehr an. Im Krankenhaus diagnostizierte man Bandscheibenvorfall, schlug Abstillen und Nervenbetäubung mit Cortison vor – was ich dankend ablehnte – und verschrieb mir neue Tabletten. Ich schenkte mir diesen Versuch.

Mit der großen Mutter beratschlagte ich was zu tun war. Was hatte sie mir aus ihrem Heilgarten anzubieten? Opium war in diesen Breiten wahrlich schwer aufzutun, also dann halt das nächst schwächere Kraut: Hanf. Wir hatten Glück und bekamen wirklich gutes homegrown grass. Die Neugier war groß, die Hoffnung ebenso: Würde es funktionieren, könnte ich mir die Tabletten sparen?

Eine halbe Stunde nur, dann streckte ich mich zum ersten Mal nach drei Wochen ohne Schmerzen auf dem Bett aus. Ich konnte es erst gar nicht glauben. Kann jemand nachempfinden, wie sich das anfühlt? Wieder den ganzen Körper entspannen zu können, Ruhe im eigenen Haus zu empfinden, Frieden in den Knochen … Das, was keine Tablette vorher geschafft hatte, nicht nur den Schmerz bis zur Erträglichkeit zu mindern, sondern ihn mir gänzlich zu nehmen, das schaffte Pacha Mamas Medizin in so kurzer Zeit. Ich bin zutiefst dankbar, dass sie mich an ihrem immensen Wissen teilhaben lässt.

Nach zehn Jahren theoretischem Studium der Natur und darauf folgendem fünfjährigem Praktikum im Leben mit ihr auf du und du unterwegs durch Spanien ist mir bewusst geworden, dass die Gesamtheit der unzähligen Ausprägungen der Natur mehr ist als die Summe ihrer Teile. Dass eine gewisse Logik im Zusammenwirken der einzelnen natürlichen Komponenten in einer Pflanze etwa herrscht, die künstlich nicht nachgebaut werden kann, weil sie nicht zur Gänze verstanden werden kann, zumindest nicht aus rein naturwissenschaftlicher Sicht. In diesem Sinne war etwa Goehte in seinen naturwissenschaftlichen Studien der Sache sicher um einiges näher als die moderne Ausformung derselben, indem er eine ganzheitlichere Sicht der Dinge anwandte und sich dem selben Thema von mehreren Seiten näherte.

Mein aktuelles Erlebnis erläutert sehr gut diese Theorie. Ich werde von den grünen Auswirkungen nun profitieren und endlich schlafen gehen, richtig schlafen …

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