Mittwoch, 24. Januar 2007

Es ist ein Hanf entsprungen

Liebes Christkind! Dieses Jahr habe ich einen ganz besonderen Wunschzettel. Ich hoffe, du kannst etwas für mich tun und einige meiner Wünsche erfüllen:

Ich wünsche mir eine Welt, in der Kinder getragen statt geschoben werden und geliebt statt erzogen, denn von ihnen kann man leben lernen und selig werden. Ich wünsche mir eine Welt, in der die Menschen so wenig wie möglich sitzen, denn das Sitzfleisch ist die Hauptsünde gegen den heiligen Geist. Ich wünsche mir, dass es wieder selbstverständlich ist, Dinge reparieren zu lassen anstatt sie wegzuschmeißen und Klopapier das einzige Einwegprodukt stellt. Ich wünsche mir, dass ich mein Auto, mein Fahrrad und mein Haus nicht mehr absperren muss und Alarmanlagen ausschließlich für die Feuerwehr existieren. Dass öffentliche Verkehrsmittel gratis sind und Städte anstatt für Autos wieder für Menschen gebaut werden. Dass die Prophylaxe Einzug in die Allopathie hält und Patienten wie eigenverantwortliche Wesen behandelt werden. Ich wünsche mir, dass mindestens die Hälfte aller Nachrichtensendungen aus positiven Neuigkeiten bestehen müssen. Dass der Fernseher endlich aus dem Wohnzimmer verschwindet und dieses seinen Namen wieder zu recht trägt. Ich wünsche mir dass man für Geburt, Glauben und Tod nicht mehr bezahlen muss.

Ich wünsche mir, dass die Menschen aus vollem Herzen geben und nehmen anstatt an bestimmten Terminen und aus vollen Geldbörsen. Dass soziale Kompetenz nicht nur heißt, das Gegenüber möglichst gut zu manipulieren. Dass Zeit und Glück als gültige Währungen eingeführt werden und Geld nicht mehr mit Erfolg verwechselt wird. Ich wünsche mir eine Welt, in der das Wort „Kriege“ nur kleingeschrieben und als Verb existiert. Dass „Konfliktbewältigung“ und „Umgang mit Aggressionen“ zu Haupt- und Mathematik und Latein zu Wahlfächern werden. Dass Noten nur mehr in der Musik vorkommen, Fehler nicht mit „falsch“ sondern mit „sich lernend verwandeln“ assoziiert werden. Dass sich jedes Individuum als Ganzes angenommen und integriert fühlt und so „sich wegstellen“ und „zudröhnen“ obsolet werden. Ich wünsche mir, dass Menschen wieder zusammenkommen, um gemeinsam zu feiern und Freude weiterzugeben, anstatt sich mit Kleidung oder Können gegenseitig auszustechen. Dass Künstler nicht mehr ins Abseits gepreisverleiht werden, sondern als wichtige Komponenten in der Gemeinschaft integriert bleiben. Ich wünsche mir, dass das Wort „Politik“ vom Wort „Basisdemokratie“ abgelöst wird und die Menschen so eigenverantwortlich werden, dass eine maximale Anarchie lebbar wird. Ich wünsche mir, dass man selbstredend natürlich auf dieser Erde vorkommende Lebewesen, in welcher Form auch immer, weder verbieten noch patentieren kann.

Ich wünsche mir dass es wichtiger ist, wer man ist statt was man ist. Dass die Menschen wieder lernen, in der Gegenwart zu leben, denn das „Jetzt“ leistet dem „Dann“ nur unter dem Druck der Erfahrung Sklavendienste. Dass die Menschen solidarisch mit den Bedürfnissen ihrer Seele leben. Dass sie arbeiten, als würden sie kein Geld brauchen, denn wer immer nur arbeitet, hat keine Zeit zum Träumen, und nur wer Zeit zum Träumen hat, findet Weisheit. Ich wünsche mir, dass die Menschen lieben, als würde keiner zuhören; Leben, als würden sie träumen. Denn wenn man seine Träume in der Wirklichkeit nie auf ihre Statik hin überprüft, fangen sie eines Tages zu gären und faulen an, und man stirbt an einer Innenvergiftung von Unausprobiertem, von Mutlosigkeit und trostlosem Sich-Fügen. Jeder Tag soll mit Lachen und Weinen erfüllt sein und das emotionslose Grau der Einheitsmassenmasken außen vor lassen. Alle sollen leben ohne Kompromiss, weil sie das Paradies auf Erden gefunden haben. Wo soll es sonst sein …

Liebes Christkind, ich weiß, das sind eine ganze Menge Wünsche. Aber du machst das schon. Wie meinten einst die „Ärzte“ so richtig: „Es ist nicht deine Schuld, dass die Welt so ist wie sie ist. Es wäre nur deine Schuld, wenn sie so bleibt.“
Alsdann 😉

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