Mittwoch, 20. Dezember 2006

Soul

Diana Ross: I Love You (virgin)

Motown steht für (Motortown) Detroit und hat zahlreiche Sängerinnen, Sänger und Gruppen unter Vertrag. Das weitaus bekannteste und erfolgreichste Produkt der Firma sind die Supremes (vor 1961 The Primettes). Über 60 Alben hat sie mit den Supremes und als Solistin veröffentlicht, eine schier endlose Serie von Hits kreiert, von denen etliche die Spitzenplätze in den amerikanischen und britischen Charts eroberten, darunter Klassiker wie „Where Did Our Love Go“, „Baby Love“ und „You Keep Me Hanging On“. Ja, und spätestens seit ihren Songs „Upside Down“ (1980) und „Endless Love“ (1981) bin auch ich ein großer Verehrer von Diana Ross! Und wer als Kind den Trickfilm „In einem Land vor unserer Zeit“ gesehen hat, kann sich vielleicht auch noch an den Titelsong „If We Hold On Together erinnern. Ganz gleich ob Soul, Jazz, Pop oder Dance, sie ist eine der erfolgreichsten Sängerinnen aller Zeiten und wenn sie sich das Vergnügen gönnt, nach sieben Jahren Studioabstinenz ein neues Album aufzunehmen, dann ist das etwas ganz Besonderes – eine echte Herzensangelegenheit. „I Love You“ ist ein Album, auf dem sich alles um die Liebe dreht, wobei Diana Ross nicht allein die intimen Gefühle zwischen zwei Menschen im Visier hat, sondern auch die Liebe zur eigenen Familie, zu Freunden, ja zum Leben selbst. Mit der nostalgischen Ballade „Remember“, die Diana Ross, umschmeichelt von zarten Streichern, mit tiefer Hingabe intoniert, beginnt und endet eine Reise durch die Popgeschichte. „More Today Than Yesterday“, im Original ein Sixties-Hit für Spiral Staircase, swingt wie ein Motown-Klassiker, und „I Want You“, ein Titel, den ihr Bruder T-Boy Ross 1974 mit Leon Ware für Marvin Gaye geschrieben hatte, transportiert den Soul in die Neuzeit. Große Balladenkunst gibt es mit dem Titelstück „I Love You“ (That’s All That Really Matters) und dem genialen „What About Love“ aus Oprah Winfreys Bühnenadaption von „The Colour Purple“. Ein vielfach interpretiertes Stück wie Burt Bacharachs „The Look Of Love“ mutiert bei Diana Ross mit gestopfter Trompete und brasilianischem Gitarrenspiel zu zauberhaftem Bossa-Nova, und Bill Withers Ohrwurm „Lovely Day“ wird hier ein entspannter Fusion-Hit. Flankiert von schmissigen Bläsern und Brian Mays unnachahmlicher Gitarre verwandelt sie Queens „Crazy Little Thing Called Love“ in eine herrlich swingende New-Orleans-Nummer, die – da ist sich der Queen-Gitarrist sicher – Freddie Mercury bestimmt gefallen hätte. Die romantische Interpretation des Platters-Oldies „Only You“ macht Station in den frühen 70ern, als Diana Ross mit soulgetränktem Pop Schwarz und Weiß gleichermaßen begeisterte, und eine blues- und gospelbetonte Neuauflage des Jackie-Wilson-Hits von 1958 „To Be Loved“ gehört ebenso zu ihrem musikalischen Spektrum wie Pop in Reinkultur auf „I Will“ von den Beatles. „This Magic Moment”, Billy Prestons All-Time-Klassiker „You Are So Beautiful“ und Heatwaves „Always And Forever“ vervollständigen ein wundervolles Werk. In ihrer leidenschaftlichen und glamourösen Inszenierung beherrscht Diana Ross die gesamte Partitur populärer Musik, was sie auf dieser überaus geschmackvollen Hommage an die Liebe souverän ausspielt.

www.dianaross.de
www.virginmusic.com

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