Dienstag, 2. Juni 2020

Schweizer Zoll konfisziert aufgepepptes CBD-Cannabis

CBD-Cannabis-Blüten wurden mit synthetischen Cannabinoiden „veredelt“

Decarboxylierung-Cannabis-THC-CBD

 

 

Von Sadhu van Hemp

 

 

Die Cannabis-Prohibition ist die Existenzgrundlage ganzer Berufszweige: Polizisten, Juristen und Psychotherapeuten sind dank der Strafverfolgung von Cannabis-Konsumenten gut beschäftigt und honoriert – und das mit gutem Gewissen. Auf der anderen Seite stehen die vermeintlich Gewissenlosen, die sich nicht an das Verbot halten und mitunter auch tüchtig daran verdienen. Ein schlechtes Gewissen plagt nur die wenigsten der Hanffreunde, denn sie wissen, dass sie nichts Böses tun. Das gilt auch für die „Helden und Heldinnen des Alltags“, die die Cannabis-Community mit dem verbotenen Genuss- und Heilmittel versorgen und dafür eigentlich allabendlich öffentlich beklatscht werden müssten.

 

Doch es gibt immer solche und solche, also auch jene schrägen Vögel, die nicht nur gegen das Hanfverbot verstoßen, sondern auch gegen den Ehrenkodex der Hanffreunde, nicht zu betrügen. Marihuana mit Blei zu beschweren und mit Haarspray zu verschönern, gehört sich nicht. Ebenso unanständig ist die „Veredelung“ von minderwertigem Gras und Haschisch mit synthetischen Cannabinoiden. Dass es solche gewissenlose Leute gibt, die gesundheitsschädliche Rauchware zusammenpappen und verhökern, ist ein unerträglicher Zustand – verursacht durch die Cannabis-Prohibition.

 

Mit gepanschtem Gras eine schnelle Mark machen wollte auch ein Schmuggler, der Sonntag vor einer Woche der Eidgenössischen Zollverwaltung in Schleitheim an der Grenze zur Bundesrepublik ins Netz ging. Bei der Kontrolle des deutschen Personenwagens fanden die Zöllner im Kofferraum rund acht Kilogramm Cannabis-Blüten. Der Fahrer gab an, dass es sich bei der Ware um legale CBD-Hanfblüten handelt.

Die Zöllner hatten jedoch erhebliche Zweifel am Wahrheitsgehalt der Aussage und ließen den Mann vorläufig von der Schaffhauser Polizei festnehmen.

 

Die polizeilichen Ermittlungen haben schließlich ergeben, dass es sich tatsächlich um CBD-Marihuana-Blüten handelte, allerdings wurden die mit einer verbotenen, synthetisch hergestellten THC-Substanz „verfeinert“. Die Staatsanwaltschaft des Kantons Schaffhausen leitete daraufhin ein Strafverfahren wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz ein. Nach Abschluss der ersten Ermittlungen wurde der mutmaßliche Schmuggler aus der Untersuchungshaft entlassen, wird sich aber in einem Strafprozess vor einem Schweizer Gericht zu verantworten haben.

 

 

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7 Kommentare
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Heisenberg
3 Jahre zuvor

Wäre Cannabis und alle Nebenprodukte legal würden solche Schweinerein, in den allermeisten Fällen der Vergangenheit angehören, weil sie kontrolliert werden könnten wie Lebensmittel.
Was für ein grandioser Schwachsinn hier abläuft, angetrieben von korrupten Politikern und willfährigen Söldnern. Das ergibt dann eine aufpolierte Statistik, da sie in den Bereichen, worauf es wirklich ankommt, eklatant versagen und keinerlei Plan haben.
Wenn sie so weiter machen rückt “Amerika” jeden Tag näher. Ich hoffe sie werden dafür alsbald zur Rechenschaft gezogen. Spätestens wenn die Politik, durch ihren Dilentantismus und Korruption, in der jetzigen Krise, den Karren ganz an die Wand gefahren haben, beginnt die Zeit der Abrechnung und dann möchte ich nicht in deren Haut stecken.

Olaf
3 Jahre zuvor

Tja, so läuft das heute doch überall. Welchem Nahrungsmittelhersteller ist denn noch zu trauen? Bauern vergiften die Felder, verschimmeltes Korn kommt ins Brot, im Joghurt und Brot ist Holz, im Fleisch finden sich Medikamente und Wasser, Tomaten sind groß, super rot und schmecken nach nix, Milch ist alles andere als Milch, Haltbarkeitsdaten werden nachetikettiert… Jeder kennt sicher genug Beispiele, um sich den Appetit zu versauen.
Gier, Machtmissbrauch und Dummheit macht unsere Welt zu einer ekligen Gegend.

Ob das mal besser wird?
Wir bekommen ja nicht mal das Waffenproblem in den Griff – seit neuestem ist Deutschland geil auf Flugzeugträger, Massenvernichtungswaffen, sogar Atombomben…

M. A. Haschberg
3 Jahre zuvor

Dieser Fall ist mal wieder ein eindeutiger Beweis dafür, wie dringend wir legale Fachgeschäfte benötigen, in denen man reine, nicht mit gefährlichen Fremdstoffen kontaminierte Hanfsorten erwerben kann. Fast täglich liest man über die schädlichen Auswirkungen der Prohibition. Erst vor kurzem habe ich aus sicherer, privater Quelle (nicht aus der Zeitung, denn so etwas wird in der Öffentlichkeit gerne verschwiegen!) vom tragischen Tod eines knapp 55 jährigen Mitarbeiters einer sozialen Station erfahren, der – seit seiner Scheidung alleine lebend – in seiner Wohnung tot aufgefunden wurde. Er lag schon mehrere Tage in seinem Erbrochenen. Eine verhängnisvolle Mischung aus Alkohol und Tabletten waren die Ursache, wie der gerichtsmedizinische Bericht ergab. Auch er hat – sofern er es ermöglichen konnte – gerne bei… Weiterlesen »

Admin Greg
Admin
3 Jahre zuvor

Tja… so sehen dann wohl die Blüten des Hanfverbots aus.

Eigentlich würde ich solche Meldungen gelegentlich gern lesen. Aber als Nachrichten aus einem legalen Markt, wo Zoll, Gesundheitsämter etc. gezielt Panschern und Betrügern das Handwerk legen.

R. Maestro
3 Jahre zuvor

In diesem Fall korrekt. Ich habe bei NPS meine eigenen Erfahrungen.

Mit einer Legalisierung wäre dieser Schwachsinn hinfällig.

Es soll sich wie ausgeteilt rächen. ALLES.

Für den entstandenen Schaden. Alles!

Anna Bis
3 Jahre zuvor

Dieser „Händler“ ist ein Betrüger, kein Held. Wer CBD-Hanf möchte, muss auf Produktreinheit vertrauen können.

Mirek Klaus
3 Jahre zuvor

Nur die Spitze des Eisberges, der Beschiss in dieser Branche ist riesengroß