Donnerstag, 12. September 2019

Kiffer in den Medien

Die einseitige Betrachtung einer mannigfaltigen Gesellschaftsschicht

Grafik: marker


Der Einsatz von Cannabis als Rauschmittel ist schon ein ganzes Weilchen in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Gerade in Deutschlands Hauptstadt Berlin kann man dies bei jedem Sommerspaziergang im Park uneingeschränkt wahrnehmen. Es lässt sich nicht länger durch Äußerlichkeiten festlegen, wer gerne einen Joint raucht, oder vor dem Flanieren einen Haschischkeks gegessen hat, sodass Klischees eigentlich der Vergangenheit angehören sollten. Weder lange Haare noch Sandalen, Dreadlocks oder Hip-Hop-Klamotten lassen sich eindeutig dem gemeinen Kiffer zuordnen, da auch Schlipsträger oder gepflegte Hipster dem Rauschmittel Cannabis nicht abgeneigt sind. Dennoch halten sich gewisse Bilder in den Köpfen der Allgemeinheit, wie ein typischer Marihuanakonsument auszusehen und sich zu verhalten hat. Hier zeigt nun eine Studie aus den USA, dass vornehmlich die Berichterstattung über das Thema einen großen Teil dazu beträgt, dass Nutzer durch Vorurteile Diskriminierung erfahren. Werden Kiffer in den Medien beleuchtet, werden Stereotypen gezeigt, die keine Veränderung der allgemeinen Wahrnehmung zulassen.

Das Portal Noizz berichtet über die Ergebnisse einer amerikanischen Studie, die sich der Analyse von Cannabisberichterstattung verschrieben hatte. Nach der Forschung wurde eindeutig, dass Medien weiterhin auf Stereotypen setzen, wenn das Thema Kiffen angesprochen wird. 500 Berichte über Cannabis von 10 verschiedenen Nachrichtenformaten wurden seitens der Forscher untersucht, wobei es sich um Artikel aus den Jahren 2013 und 2014 handelte. Besonders die genutzten Bilder, die die Medien zu den Texten veröffentlichten, waren im Interesse der Untersuchung. Hierbei kam heraus, dass sich selbst die seriösesten Publikationen auf Stereotypen stürzten, um ihren Lesern eindeutige Eindrücke über Cannabiskonsumenten zu vermitteln. Vier konservative, zwei neutrale und vier liberale Nachrichtenseiten waren im Fokus der Studie, die zu dem Schluss kam, dass 21 Prozent der genutzten Bilder klischeebehaftet waren. Schlimmer sei es jedoch noch, dass 15 Prozent der Artikelfotos den Cannabiskonsum mit einer rassistischen Verbildlichung von Kriminalität in Verbindung bringen würden. Die im wissenschaftlichen Journal Visual Communication veröffentlichten Ergebnisse der Untersuchung sprechen daher davon, dass die durchgängige Verknüpfung von Cannabisnachrichten und klischeebehafteten Stereotypen auf Bildern nur die Vorurteile gegenüber Cannabiskonsumenten stärken. Mit einer realistischen Betrachtung der Tatsachen hätte diese Form der Informationsverbreitung somit recht wenig zu tun.

Daher sollte man sich wohl auch kaum wundern, wenn eine ZDF-Reportage vom 10.09.2019 des Formats Frontal 21 sich einmal mehr auf die gefährlichen Nebenwirkungen des Kiffens konzentriert, Menschen in Therapiegruppen aufgrund ihrer schlechten Erfahrungen interviewt und erneut vor dem „um 100 Prozent“ gestiegenen Wirkstoffgehalts des Schwarzmarktmarihuanas warnt – an das nahezu alle betroffenen Teilnehmer trotz der strikt durchgesetzten Prohibition schon lange vor dem Erreichen ihrer Volljährigkeit gelangten.

Dass ein regulierter Markt vor frühzeitigem Gebrauch schützen kann, gestiegener Wirkstoffgehalt einen geringeren Verbrauch ermöglicht, und Millionen Menschen im Land keine negativen Folgen des Cannabiskonsums verspüren, entspricht dort jedoch nicht dem typischen Kifferklischee und bleibt daher auch hier lieber ein weiteres Mal so gut wie unerwähnt.

Immerhin zeigte man die Erfolge in Portugal – und zwar nicht die beim Fußball …

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10 Kommentare
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Legalize Cannabis Germany.
4 Jahre zuvor

Ja klar, so läuft das hier in Deutschland. Immer schön Angst und Lügen verbreiten und die Leute, die an Realitätsverlust leiden, glauben das noch und verbreiten das. So Sprüche der CDU, wie “Wir brauchen nicht noch mehr Delikte im Drogenrausch” verleitet die Menschen sofort dazu, zu denken: Cannabis ist illegal, weil man davon mehr Verbrechen begeht, oder Gewaltbereiter wird. Und aaaaaaall das positive von einer Legalisierung: -Kinder werden geschützt. -Das Cannabis ist sauber, also keine Streckmittel. -Man kann sich die Stärke des Cannabis selbst aussuchen. (Und wie es wirken soll) -Die Polizei und die Konsumenten müssen sich nicht mehr wegen ein paar Gramm hassen. -Sehr viele Steuern werden eingenommen, mehr als man denkt, bestimmt. -Viele Konsumenten und Süchtige, werden endlich… Weiterlesen »

Legalize Cannabis Germany.
4 Jahre zuvor

Ich hoffe jeden Tag, dass mal was passiert… Es ist einfach zu schade und keiner kann irgendwie wirklich was verändern, wegen den Politikern und Co., die an den Hebeln sitzen..

join
4 Jahre zuvor

ZITAT:Ich werde immer wieder das Gefühl nicht los, dass die CDU und Co. selbst extreme Kriminelle sind, dann das fühlt sich stets nach einem Kriminellen Hintergrund an, bei denen.

Richtig wenn ich mein Geld in die falschen lobby`s stecke und plötzlich kein geld mehr habe was soll man da machen?!? stell nen dussel vor die öffentlichkeit und sitz es aus. das ist auch sone komische masche der politik neuerdings siehe trump, jonson und co
Das ist doch alles lächerlich, auch wenn man die hoffnung eigentlich nicht aufgeben will..
ich finde das man so auch eine psychose bekommen kann egal ob man kifft oder nicht..

Otto Normal
4 Jahre zuvor

@Legalize Cannabis Germany “Ich werde immer wieder das Gefühl nicht los, dass die CDU und Co. selbst extreme Kriminelle sind, dann das fühlt sich stets nach einem Kriminellen Hintergrund an, bei denen.” Dein Gefühl täuscht Dich nicht! Die weit überwiegende Anzahl der Politiker sind kriminell. Die üppige Bezahlung die sie sich von unseren schwer erarbeiteten Steuergeldern in die prall gefüllten Taschen stopfen reicht ihnen bei weitem nicht. Die CSU betrauert einen Steuerhinterzieher, der mit einer verdächtig milden Strafe nur für wenige Monate in den Knast einfährt mit den Worten: “Du bist einer von uns!” Seehofer brach dabei die Stimme und der arme Seehofer (CSU) selber Beinahe in Tränen aus dabei. Sie schauen auf den einfachen Bürger nur arrogant herab. Unsere… Weiterlesen »

join
4 Jahre zuvor

Warum stellt die cannabis lobby in deutschland nicht einfach vor jedes einkaufszentrum einen infostand (Propaganderstand) vor die tür… warum nicht…das darf man doch…es werden sich auch massig freiwillige finden lassen die diese infostände führen möchten…

Warum macht das keiner… ps. son stand und ein freiwilliger kosten nicht die welt liebe lobbyisten…

Krake
4 Jahre zuvor

……………. nicht beim Fußball?
…………….wo sonst?
…………….etwa beim Morteln?
…………….do legst di nieder!!!

Der Realist ohne Kraut
4 Jahre zuvor

@ Otto Normal
Wieder mal triffst du den Nagel auf den Kopf!!!

Denn, was ist wichtiger als das Wohl des Bürgers? Was gibt einem Politiker das, was er braucht?
Gelder. Und der dumme Idiot, der’s nicht erkennt oder schlimmer: nicht wahrhaben mag!

Rainer Sikora
4 Jahre zuvor

bei RTL erschallte gerade die Stimme eines Teenys : ” der sieht aus wie ein Kiffer.”Natürlich mit abfälligem Unterton.

Giralgeldschöpfung
4 Jahre zuvor

50 000 Produkte können durch Hanf ersetzt werden . Z.b. Produkte aus Plaste , Erdöl ,Beton ,Cellulose .

Nicht nur hunderte Chemie sowie Pharmafirmen und Dealerbanden werden, nach einer kompletten Cannabis-Legalisierung ,verschwinden, sondern auch die gesamte Erd-Ölindustrie wird vernichtet ,Zement wird durch Hanfbeton ersetzt , Holz-Cellulose wird durch Hanf-Cellulose ersetzt , so das kein Baum mehr abgeholzt werden muss etc. .

1 Hektar Hanf erzeugt dreimal mehr Cellulose als ein Hektar eines 60 Jahre alten Waldes .
Ohne Umstellung ,der Cellulose Produktion auf Hanfbasis , existiert keine wirksame und glaubhafte Klimapolitik .

Cannabis ist viel mehr als nur Medizin .

Wiederstandsrecht
4 Jahre zuvor

Alkohol erzeugt Halluzinationen ,eine sog. Alkoholhalluzinose .
Politiker , Richter , Polizisten ,Staatsanwälte , Ärzte , Professoren , Millionen Wähler praktisch das gesamte Land , Halluziniert sich seine öffentliche Ordnung herbei .

Jeder von uns kennt mind. einen Alkoholiker Persöhnlich und sollte wissen ,das weder Argumente noch Beweise diese Menschen bewegen kann irgendetwas etwas zu verändern . Diese Mensche wollen einfach nur , Alkohol .
Offensichtlich treibt ein großer Teil der Hanfbewegung , aktiven Mischkonsum .