Mittwoch, 29. Mai 2019

Viel Schwindel mit CBD

Studie zeigt auf: Viele online vertriebenen CBD-Produkte sind falsch beschriftet.


Die kürzlich erschienene Studie von Dr. Bonn-Milller, der bei der Medizinischen Schule der Universität von Pennsylvania beschäftigt ist, zeigte auf, dass bis zu zwei Drittel der von Online-Händlern vertriebenen Produkte inkorrekte Daten bezüglich des Cannabinoidgehaltes in ihren Beschreibungen aufzeigen. Der Markt für Hanfprodukte ist extrem fragmentiert, sowohl in den USA wie auch in Europa, was hauptsächlich auf die Inkonsistenz der Gesetzgebung sowie Dutzende variierenden Regulierungen innerhalb der Staaten und Länder zurückzuführen ist. Während die meisten CBD-Produkte zwar nicht illegal sind, sind die Hersteller oft dazu gezwungen in einer Grauzone zu operieren, in der ein juristisches Chaos herrscht. Dies bekommen die Kunden dann auch zu spüren – eine der praktischen Konsequenzen dieser Situation kann sich eindeutig in den unterschiedlichen Qualitäten der CBD-Produkte zeigen.

Die Ergebnisse der Studie von Dr. Bonn-Millers Team zeigen zum einen eine offensichtliche Ungenauigkeit bei den Label-Beschriftungen vieler CBD-Produkte auf. Das Team aus Pennsylvania erwarb 84 verschiedene Produkte im Onlinehandel, welche mit der Beschriftung „Enthält CBD“ versehen waren, von 31 unterschiedlichen Verkäufern aus dem Netz. Die Produkte wurden entsprechend der Verpackungsbeschreibung aufbewahrt. Man entfernte diese Labels dann jedoch durch leere Studienaufkleber und sandte sie zu einem Laboratorium für eine Analyse. Hoch effektive Flüssigkeitschromatographie (HPLC) wurde für die Identifikation von Cannabidiol(CBD), Cannabidiol(CBDA), Cannabigerol(CBG), Cannabinol(CBN), Delta-9-Tetrahydrocannabinol(THC) und Tetrahydrocannabinolicsäure(THCA) eingesetzt. Hierbei sei erwähnt, dass ein Vorkommen der beiden letzten Stoffe – THC und das nicht psychoaktiv wirkende Derivat – nicht in den erworbenen Produkten erwartet worden waren. Jedes Produkt wurde insgesamt dreimal getestet, wobei die finalen Ergebnisse anschließend auf den Durchschnittswert gemittelt worden sind. Und diese waren besorgniserregend – um es einmal gelinde auszudrücken.

Konzentrieren wir uns auf CBD – hier waren 43 Prozent der Produkte als nicht ausreichend beschriftet aufgefallen, wobei sie stets einen höheren Wirkstoffbestandteil besaßen, als auf der Verpackung angegeben. 26 Prozent zeigten jedoch das genaue Gegenteil auf und nur etwas mehr als 30 Prozent besaßen den ungefähren Anteil an CBD, der auch ihren Labels angegeben war. (Hierbei ist ein Spielraum von 10 Prozent seitens der US-Pharmakologie erlaubt.)

Interessanterweise gab es signifikante Unterschiede in der Genauigkeit der Angaben auf den jeweiligen Labels bezüglich der Produktkategorie. So waren CBD-Öle zu 45 Prozent richtig beschriftet, während Fluids für Vaporisatoren auf ihren Labels nur einen Wahrheitsgehalt von 12,5 Prozent erreichten. Gerade im Bezug zu Vaporisator-Fluids war die durchschnittliche Abweichung des Inhaltes gegenüber den Angaben der Beschriftung am Schlimmsten – bis zu zehn Mal konnte der tatsächlich Wert die Angaben übersteigen oder unterbieten!

Nach den Ergebnissen von Bonn-Miller sind Fluktuationen in der Menge von CBD, einer Substanz mit einem sehr guten Sicherheitsprofil, nicht gefährlich, dennoch führen sie den Kunden in eine falsche Richtung. Eine Überbewertung der wirklichen Inhaltsmenge hält den Käufer schließlich möglicherweise von den spürbaren Vorteilen der angemessenen Dosis CBD fern.

Die Schlussfolgerung der US-Forschung ist von universeller Natur und betrifft die Märkte auf beiden Seiten des Atlantiks. Eine nähere Überwachung von CBD-Produkten und überlegter Regulierung betreffend dieser Thematik erscheinen essenziell. Die Forscher weisen darauf hin, dass eine derartige Abweichung der tatsächlichen und angegebenen Werte darauf zurückzuführen sein könnte, dass man sich beim Einkauf ausschließlich auf Onlinehändler verließ. (Diese Shops sind gewöhnlich etwas schwieriger zu kontrollieren, um sie nicht als schleierhaft bezeichnen zu müssen.) Doch dies ist keine Entschuldigung, um Bestellungen online einen anderen Status zu gewähren.

Denkt man über diese Empfehlung etwas nach – auch wenn es derzeit zivilisiert wird, war der Markt für Hanfprodukte in Polen ein Weilchen zu lange Laisser-faire – wäre eine vergleichbare Untersuchung für diesen Markt mehr als wünschenswert. So kann man davon berichten, dass eine eigens durchgeführte Nachforschung anhand polnischer Produkte ebenfalls recht alarmierende Ergebnisse zutage förderte …

Unabhängig von den Bemühungen der regulatorischen Organe, die beste Garantie für eine überprüfte Qualität in der Zusammensetzung der Produkte ist, sich auf zertifizierte und professionelle Händler zu konzentrieren. Jede Charge von CannabiGold beispielsweise ist durch eine Multiinspektion überprüft, die garantiert, dass die angegebene Inhaltsmenge auf den Verpackungen mit denen im Produkt übereinstimmt. Und jedes Fläschchen ist mit der optimalen Komposition natürlicher Phythocannabinoide befüllt.


Quellen: Marcel O. Bonn-Miller, PhD1; Mallory J. E. Loflin, PhD2; Brian F. Thomas, PhD3; et al: Labeling Accuracy of Cannabidiol Extracts Sold Online
https://jamanetwork.com/journals/jama/article-abstract/2661569

Text: Robert Kania – Übersetzung aus dem Englischen: mze

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6 Kommentare
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R. Maestro
4 Jahre zuvor

Da das Wort Canna darin steckt, wird man schnell und gerne argumentieren, es wäre normal, dass man da besch….. wird.
Natürlich wird weiter verschwiegen, was für Gift legal unters Volk gebracht wird.
Alkohol in Lebensmitteln, sehr bedingt deklariert.
Zuckerfreie, aber aspartamhaltige Lebensmittel.
Lebensmittelskandale. Und, und, und, ……..
Antibiotika in der Schweinezucht, dass viele Menschen bereits resistent sind.
Man unterstüzt die Pharmaindustrie damit, ob man will oder nicht.
Schweinen gibt man es ja auch, oder, wie? Ohne Rezept!
Bei Hanf im Tierfutter damals, vor dem blinden Glauben an die heutige Chemie, waren die Schweine früher sicher glücklicher, als heute! 🙂

Egal
4 Jahre zuvor

Wer Fleisch isst darf sich nicht wundern das er krank wird!
Das ist Fakt. Entsprechend kann ich nur jeden anraten nur noch selten Oder gar nicht mehr Fleisch zu essen!

Das bei den cdb producten die Angaben nicht stimmen ist schon lange bekannt!

Abhilfe schafft nur eine totale Legalisierung!

So hätte jeder die Möglichkeit das anzubauen was benötigt wird!

Otto Normal
4 Jahre zuvor

Streckmittel, Verunreinigungen und Betrügereien gibt es nicht nur bei CBD-Produkten. Ohne staatliche Kontrolle ufert so etwas immer aus und selbst mit gibt es dennoch immer wieder entsprechende Skandale. So fand man schon Dioxin in Hühnereiern, Glucol in Wein, Maschinenfett in Hühnerkraftfutter, Industriesilicon bei Brustimplantaten. Es wird gelogen und betrogen wo es nur geht und sogar manchmal noch bissel darüberhinaus. Das Vorbild dazu sind unsere Politiker. Von denen kann man lernen das sich Verbrechen und Lügen auszahlt… meistens jedenfalls, bis auf die wenigen Ausnahmen die sich dabei erwischen lassen. Aber selbst Politiker die der absoluten Unfähigkeit und Verlogenheit hieb und stichfest überführt werden fallen weiter nach oben. So winkt der (noch) amtierenden obersten Prohibitionskriegerin (ja mei die Frau Mortler, die wo… Weiterlesen »

ralfmed
4 Jahre zuvor

Nur mal am Rande erwähnt, auch ein Punkt wird generell einfach mal übersehen, auch hier und beim Hanfverband auch weil ich schon seit einer weile darauf hinweise:

CBD ist überall schweinehaft überteuert ! ( Es sei denn man macht es dann selber )

Ewa
4 Jahre zuvor

@ralfmed wenn du günstig cbd Öl haben möchtest dann empfehle ich Jacob Hooy 5 % CBD kosten 30 ml 30 Euro. Viel günstiger wird man es nicht bekommen. Um 1000 mg cbd zu bekommen braucht man mindestens 5 Gramm 20 Prozentiges CBD, da dies aber in D nicht möglich ist da die Grenzwerte unter 0,2 Prozent liegen und damit kein 20 prozentiges Cannabis möglich ist. Unter 0,2 Prozrnt THC ist es schon fast unmöglich mit 10 Prozent anzubaun. Also brauchst du um 1500 mg (wie im Jacob Hooy da 5 Prozent 30 ml) etwas 15 Gramm CBD Gras. Ich finde 30 Euro fair und nicht überteuert wenn man es so sieht das in der Flasche 15 Gramm 10 Prozentiges CBD… Weiterlesen »

Harald Zurek
4 Jahre zuvor

Ralfmed du sprichst mir aus der Seele. Wir werden abgezockt, verarscht, und das von den eigenen Leuten. Schämt euch.
TIP. Vitox 10% 30ml ca 35 Euro