Sonntag, 2. Dezember 2018

Luxemburg plant Cannabis-Freigabe

 

 

Koalitionsparteien der künftigen Regierung einigen sich auf Legalisierung von Cannabis als Genussmittel

 

 

 

 

Sadhu van Hemp

 

 

Was mit einem Trommeln im Wahlkampf begann, endet nun mit einem Paukenschlag, der über die Landesgrenze Luxemburgs hinaus bis in den letzten Winkel der Europäischen Union schallt. Die drei Koalitionsparteien, die die neue Regierung stellen werden, wollen wahrmachen, was sie den Wählern und Wählerinnen versprochen haben: die Legalisierung von Cannabis als Genussmittel.

Anders als die Niederländer, die seit 1976 den Cannabiskonsum tolerieren, aber aus Angst vor internationaler Ächtung nicht gänzlich legalisieren, wollen die Luxemburger für klare Verhältnisse sorgen. Somit wäre das zwischen Belgien, Frankreich und Deutschland eingeklemmte Großherzogtum das erste Land in der EU, das den völkerrechtlichen Vertrag des UN-Einheitsabkommen über Betäubungsmittel bricht. Zugleich brüskiert der Zwergstaat jene Mitgliedstaaten der EU, die an der Prohibition bis zum bitteren Ende festhalten wollen.

 

Die Hauptschuld am Ausstieg der Luxemburger aus dem Anti-Hanf-Krieg trägt die viertstärkste Partei in der Abgeordnetenkammer – und das sind Déi Gréng (Grünen), die seit 2013 in einer Dreierkoalition mit der Demokratischen Partei (DP) des Premierministers Xavier Bettel und der Lëtzebuerger Sozialistesch Aarbechterpartei (LSAP) die Geschicke des Beneluxstaates lenken. Unermüdlich haben die Grünen gegen die Hanfprohibition gekämpft – und das mit Erfolg: Ende Juni schuf das Parlament die rechtlichen Grundlagen zur Versorgung der Patienten mit Medizinalhanf und den internationalen Börsenhandel mit Cannabis-Aktien. Zuletzt unterstützen die Grünen eine Bürgerpetition mit der Forderung nach einer vollständigen Marihuana-Legalisierung. Nachdem die Petition binnen eines Tages die erforderlichen 4500 Unterschriften erreicht hatte, um ins Parlament eingebracht zu werden, sahen sich auch die Koalitionspartner mit Blick auf die bevorstehenden Neuwahlen gezwungen, auf den Zug der Grünen aufzuspringen und die Cannabis-Legalisierung ins Wahlprogramm aufzunehmen.

 

Und so kam es, wie es kommen musste: Am 14. Oktober erhielt die blaurotgrüne Regierungskoalition vom Wähler den Auftrag, die Versprechen, zu denen auch ein Nulltarif im Personennahverkehr und eine Anhebung des Mindestlohnes zählen, einzulösen. Am 5. Dezember soll der Koalitionsvertrag unter Dach und Fach sein, und es wird davon ausgegangen, dass die neue Regierung noch vor Weihnachten vereidigt und mit dem Jahreswechsel ans Werk gehen wird.

Man darf also gespannt sein, wie die Luxemburger die Hanffreigabe gestalten und ob der Wunsch der mehr als 7000 Petitionsunterzeichner in Erfüllung geht, die Versorgung mit Cannabisprodukten unkompliziert über Coffeeshops zu regeln.

 

 

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13 Kommentare
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Harald
5 Jahre zuvor

Es gibt Gott sei Dank in Europa auch noch Politiker mit Verstand. In Deutschland muss man da aber suchen und wird in den meisten Fällen nicht fündig. Korruption und dogmatische Verlogenheit verhindern eine gute und gesunde Politik. Die Köpfe, die für diese Politik stehen, sind bekannt. Da hilft nur abwählen!!!!!!

Der Realist ohne Kraut
5 Jahre zuvor

Nicht nur in Luxemburg will man noch vor Weihnachten zu einem Urteil in Sachen Legalisierung kommen: in Deutschland auch. Aber wie dies am Ende wieder sein wird, weiß man ja jetzt bereits. CDU lehnt alles ab. Immerhin hat’s Luxemburg verstanden, seine Bürger zu hören. Auch wenn’s in der EU nur ein Tropfen auf den heißen Stein darstellt, erhöht dies den Druck auf unsere tolle Landesregierung wieder ein wenig. Dass das bei uns irgendwann mal (teil)legal erhältlich sein wird, ist sicher auch jedem klar. Aber solange der doofe Bürger weiterhin die Unioner wählt, wird dies auf länger Sicht erst etwas. Solange es Mortler und Konsorten gibt, die das Recht des Bürgers mit stupiden Ansichten und noch stupideren Argumenten untergräbt, können wir… Weiterlesen »

Dagegen
5 Jahre zuvor

Was ihr sät, das werdet ihr ernten, stopft es rein in Euch, hinterher ist das Geschrei wieder mal groß, Leute, erst denken, dann reden!!!!

buri_see_käo
5 Jahre zuvor

@Dagegen, die drei Ausrufezeichen verrutscht?
Troll-Tag in Foren ist üblicherweise am Freitag – schon 2-mal nicht gerafft?
Vom letzten Deiner Beiträge bis heute ist Dir die Einarbeitung in die hier behandelte Thematik nicht gelungen?,
dabei wurde Dir freundlich Grundlegendes vermittelt.
Kommentare sind themenspezifisch, hier und heute “Luxemburg plant Cannabis-Freigabe”.
Wann wäre denn eigentlich “hinterher…” mal so gefragt nach 42 Jahre Konsum?
C[D/S]U-ler, AfD-ler, Brüllnazis lassen ihre kognitiven Fähigkeiten gern großkotzig raushängen,
vor deren Jüngern läuft das auch, hier stopfen wir aber Cannabis in uns rein, ab 25 Kg auf Ex wird es
dann auch letal gefährlich, da schreien wir dann – Du bist sogar mit Kinder-Rechnen überfordert.
mfG fE

buri_see_käo
5 Jahre zuvor

So, so, @Harald, da sind sie wieder, die zutreffenden Begriffe zur Charakterisierung der deutschen Politik: Korruption, dogmatische Verlogenheit… auch IMO Erpressung (ausländischer Regierungen)… Wie war das doch erbärmlich Ende Juni 2018, als Fr.Mortler sich über die zunehmende Bedeutung von Cannabis in der Finanz(Wirtschafts)-Welt äußerte und, schwupps, wurde von Clearstream der Handel mit Cannabis-related Wertpapieren eingeschränkt – und wie: ein dermaßen stümperhaftes Tun hatte ich in der Finanzwelt bisher noch nicht erlebt. Behauptet wurde, Unternehmen mit überwiegend Genussmittel-Cannabis-Geschäft sollten ausgeschlossen werden, tatsächlich wurden aber nur Unternehmen erfasst, die “Cannabis” oder Wortfragmente im Namen trugen, jene ohne dieses (Wort-)Merkmal durften, obwohl eindeutig im Genussmittel-Cannabis-Geschäft tätig, munter weiter gehandelt werden – mittlerweile hat es sich normalisiert, die letzte Ausgabe der Liste vom 6.… Weiterlesen »

Cosmo
5 Jahre zuvor

@Buri +1

R. Maestro
5 Jahre zuvor

Die allgemeinen Veränderungen sind sehr interessant.
Solange unsere Politik so finanzgesteuert ist, werden wir hier diesen Unsinn am Hals haben.
Davon profitieren weder die Gesundheit, Gesellschaft, geschweige denn, der Jugendschutz.
Solange der Profit (Fa. Pesika?!, ….) vorne ansteht, sind alle Argumente nutzlos.
“…. dass Jugendliche zu gesunden Erwachsene heranreifen.”
Dass ich nicht lache. ROFL!
Seit Jahrzehnten wird der Anteil an sog. “Verbrechern” immer höher und wird statistisch weiter steigen.
Eigentlich präsentiert man Jugendlichen, allen Konsumenten, eine scheiß-Zukunft.
Ich finde der Begriff Jugenschutz, ist durch das BtMG, bedeutungslos und moralisch, wertlos geworden! Diesem verlieh und verleiht, einzig der schnöde Mammon sein Gewicht.

Es stimmt schon: Geld regiert die Welt.

Krake
5 Jahre zuvor

wie wahr, wie wahr !!

A. Suren
5 Jahre zuvor

Also ich bekomme seit April 2017 Cannabis verschrieben und muss sagen diese Materie ist nicht zu vergleichen mit dem als Genußmittel angebriesen ist
aber ich wäre für eine Legalisierung in Deutschland

Harald
5 Jahre zuvor

@ Dagegen
Was willst Du überhaupt zum Ausdruck bringen? Oder ist dein Kommentar-Name Programm? Politisch ist deine Aussage auf alle Fälle wertlos und hirnlos!!!

Der Realist ohne Kraut
5 Jahre zuvor

Nicht aufregen, Leute. Schätze mal, dass Dagegen ein vollzudrönter Kiffer mit wenig Hirn und sehr viel Zeit ist. Wählt sicher jedes mal CDU und findet Mortler total dufte.

Aussagen, die nichts aussagen, sagen vieles aus! Eben so, wie’s CDUler und AfDler gerne tun. 😉

R. Maestro
5 Jahre zuvor

@Der Realist ohne Kraut,@Harald
Ceep cool.
“Dagegen”, ist nicht mehr, als ein Hass-Schlumpf.
Darauf braucht man nichts geben.

Neblige und gute Nacht.

R. Maestro.

Ralf
5 Jahre zuvor

@Dagegen

Was ihr sät, das werdet ihr ernten, stopft es rein in Euch, hinterher ist das Geschrei wieder mal groß, Leute, erst denken, dann reden!!!!
Tia, da hast du leider voll daneben gehauen, denn meine letzte Ernte haben mir die DummBullen gestohlen dieses diebische Gesindel. Leider hab ich`s zwar gesät aber nicht geerntet.
Denken, kann ich allerdings bei deinem Reden nicht erkennen, nur trolligen Schwachsinn.