Dienstag, 25. September 2018

Frenchy Cannoli Workshop: Do it like a Pro

 

 

Hasch: Canolly Style

 

 

Text & Bild: Der Budler

 

In diesem Jahr war die Cannatrade für die Freunde der Hanfpflanze ein besonders gelungenes Event. Und auch neben dem Trubel der Messe gab es noch eine andere Veranstaltung, die ich euch nicht vorenthalten möchte. Die Rede ist von dem legendären Frenchy Cannoli Workshop, der sich „The lost Art of the hashishin“ nennt. Dieser Workshop findet regelmäßig in verschiedenen Teilen der Welt statt. Aufgrund der äußerst liberalen Situation in der Schweiz in Punkto CBD Blüten wurde der Workshop erstmalig in der Schweiz abgehalten. Wie man Ice Hasch macht, habe ich euch zwar schon in der Ausgabe 212 gezeigt, doch wie der berühmte Frenchy Cannoli sein begehrtes Ice Hasch macht, ist definitiv sehenswert. Da Frenchy sein Hasch in Kooperation mit Afficionado offiziell in den USA verkauft, ist seine Technik gut ausgetüftelt und die Qualität spitze – weshalb ich mich für euch auf den Weg zu dem Workshop der besonderen Art begeben habe. Der Treffpunkt war in einem kleinen Vorort, in der Nähe von Zürich. Da die Herstellung von Hasch etwas Zeit benötigt, haben wir uns schon früh morgens getroffen. Nach einem ersten Kennenlernen und ein paar Ziggis ging der Workshop auch schon los.

 

Der Workshop

 

 

Zu Beginn erklärte Frenchy etwas über die Geschichte des Haschs und wie er damals selbst in den einzelnen Erzeugerländern auf Reisen war und so ein unglaubliches Wissen über die Herstellung von Haschisch gewinnen konnte. Der gute Mann war wirklich viel unterwegs gewesen und hat eine Menge gesehen. Nach einer geschichtlichen Einführung und wirklich beeindruckenden Bildern kamen wir zu dem Aufbau der Trichome, und wann sie die meisten Cannabinoide enthalten. Deshalb schauen sich auch viele Grower immer eher die Farbe oder den Zustand der Trichome an, um den idealen Zeitpunkt der Ernte zu bestimmen. So ist das auch bei der Herstellung von Hasch denn unreife Trichome werden kein gutes Hasch oder zumindest kein Topstuff produzieren. Des Weiteren war es Frenchy auch sehr wichtig, dass die Herstellung von Hasch keine Art der Extraktion ist, wie viele sagen. Sondern eine Siebkunst, die lediglich die Trichome von den Pflanzenteilen abschöpft. Mit dem Ziel die Köpfe der Trichome zu bekommen. In diesen befinden sich viele Cannabinoide und Terpene. Wenn man wirklich sauber siebt, bekommt man sogar Hasch, das man dabben könnte, und wie das geht, will ich euch hier erklären. Bevor es jetzt gleich losgeht noch einen Tipp von Herrn Frenchy Cannoli im Bezug auf die verwendeten Blüten oder Blätter. Diese sollten möglichst lange gelagert werden, etwa zwischen drei und neun Monate. Da sich so die Trichome besser lösen und der Ertrag sowie die Qualität besser wird.

 

Do it like a pro Cannoli style

 

 

Für die Herstellung des Eiswasserhaschs verwendet Frenchy eine Handwaschmaschine, die mit einem dickeren Abfluss versehen wurde, damit der Abfluss nicht verstopft und das Wasser schneller abläuft. Als Erstes wird die Waschmaschine mit etwas Eis befüllt. Damit die Waschmaschine unten beim Abfluss nicht vom Gras verstopft wird, ist es wichtig, dass man immer erst ein wenig (1-3 Kg) Eis in die Maschine einfüllt. Danach kann man etwas Gras in die Waschmaschine stopfen. Je nach Konsistenz passen in so eine Maschine zwischen 200 und 400 Gramm. Wir haben ungefähr 200 Gramm feinste CBD Blüten in die Maschine gegeben. Danach kam noch etwas Eis und Wasser hinzu. Dann hieß es warten. Denn das Wasser und das Eis sollen das Pflanzenmaterial schön aufweichen. Also ließen wir die Pampe etwa 20 Minuten stehen, ohne die Mische zu bewegen. Dadurch wird alles schön kalt und die Trichome werden spröde und lösen sich so besser von den Buds. Als die Zeit reif war (Blüten weich und kalt), schaltete Cannoli die Waschmaschine für etwa 40 Sekunden an. Anschließend ließ er alles erneut eine Weile ruhen, damit die Trichome Richtung Boden wandern. Nachdem die Wartezeit vorüber war, ließ er das Wasser aus der Maschine durch eine smarte Eimersiebkonstruktion laufen. Diese Konstruktion besteht aus mehrere Eimer ohne Boden, die mit verschiedenen Siebtaschen übereinander gesteckt wurden. Der Vorteil hierbei ist, dass sich die einzelnen Siebe nicht berühren und so weniger Verunreinigungen entstehen. Das Besondere bei den Siebtaschen ist, dass die komplette Siebtasche aus Sieb besteht. Bei anderen Siebtaschen – auch Bubblebags genannt – ist nur der Boden der Tasche aus dem Siebmaterial und die Wände der Tasche sind aus einer Art Kunststoff. Mit den Sieben, die Frenchy verwendet kann man das Hasch später besser reinigen aber dazu kommen wir noch. Bei den Siebgrößen entschied sich Frenchy für drei Größen 220 Mikrometer, 160 Mikrometer und 25 Mikrometer, die von groß nach klein geordnet wurden.

 

Die Eimerkonstruktion wurde auf ein Gitter gestellt, das auf einem Bottich stand. So kann das Wasser problemlos aus der Waschmaschine durch die Siebe laufen und in dem Bottich landen. Denn das Wasser wird bei der Methode von Frenchy nicht wieder verwertet, sondern weg geschüttet. Da die Rückstände in dem Wasser das Hasch nur verunreinigen würden, nimmt Frenchy bei jedem Waschgang frisches Wasser und bei Bedarf noch etwas Eis. Frenchy hatte die Waschmaschine einmal mit Gras befüllt und damit ungefähr acht Mal gewaschen. Frenchy wäscht (Schleudergang) das Gras immer mehrmals da die Trichome unterschiedliche Größen und Reifegrade besitzen. So hat jeder Wasch seine eigene Note. Frenchy verglich das mit einem Apfelbaum, der alle paar Tage geschüttelt wird. Nachdem das Wasser durch die Siebe gelaufen war, reinigte Frenchy das Hasch, welches in den Sieben zurückgeblieben ist. Dafür verwendet er einen Sprühkopf mit einem sehr feinen Wasserstrahl und sprühte das Hasch immer behutsam aber gezielt an, um so weitere Verunreinigungen auszuwaschen. Die Trichome, die aussahen wie etwas feiner Schlamm, waberten hierbei kräftig über das Sieb.

 

Um das Hasch möglichst gut aus den Sieben zu bekommen, presste er das überflüssige Wasser aus dem Hasch, danach stülpte er die Siebe vorsichtig über einen Teller. So bekommt das Sieb Spannung und man kann den Hasch einfach mit einem kalten Löffel abkratzen. Das Hasch platzierte Frenchy auf einem 25-Mikron-Sieb-Tuch, klappte es zusammen und legte dieses zwischen ein flauschiges Handtuch. Danach säuberte Frenchy die Siebe mit etwas Alkohol und Wasser und begann mit dem zweiten Waschgang. Dieser war nicht viel anders als der Erste, mit dem Unterschied, dass der Schleudergang etwas länger betätigt wurde. In der Regel hatte Frenchy – abgesehen vom Ersten Wasch – immer 2-5 Minuten gewaschen. Danach wartete er, bis sich das Wasser beruhigt hat und sich die Trichome am Boden befinden. Dann muss man das Wasser nur ablassen und kann seinen Schatz aus dem Sieb kratzen. Diese Methode vereinfacht den Prozess der Haschherstellung oder besser gesagt der Trichom-Gewinnung enorm und so eine Waschmaschine bekommt man für etwa 50 Euro im Internet.

 

Trocknung und Pressen der Trichome

 

 

 

Natürlich ist das Hasch nach dem Sieben noch nicht fertig. Denn da das Hasch beziehungsweise die Trichome noch nass sind, müssen diese erst trocken werden, aber nicht zu trocken. Die Kunst beim Haschmachen ist, die Trichome nicht zu feucht oder zu trocken werden zu lassen und dann mit etwas Wärme zu pressen. Wie man das am besten macht, hat uns der gute Frenchy auch erklärt. Zuerst muss man einfach das abgetropfte aber noch feuchte Hasch vernünftig zerkleinern. Dazu nimmt Frenchy ein feines Edelstahlsieb und einen Löffel. Damit das Hasch möglichst wenig Hitze ausgesetzt ist, wurde beides (Löffel und Sieb) im Tiefkühlfach aufbewahrt. Das Hasch wird vorsichtig durch das Sieb gerieben und auf etwas Backpapier gestreut. Diese feinen Krümel müssen dann je nach Temperatur und Luftfeuchtigkeit 3-14 Tage gelagert werden, bevor sie gepresst werden. Wobei Frenchy empfiehlt, die Krümel bei einer Temperatur von ungefähr 15° Grad und etwa 30 Prozent Luftfeuchtigkeit für circa 10 Tage langsam trocknen zu lassen. Das Hasch sollte nicht staubig werden, sondern sich gut von Hand pressen lassen. Beim Pressen verlässt sich Frenchy auf eine Flasche mit heißem Wasser, die er mit viel Druck über die Trichome rollt. Natürlich hat Frenchy die Trichome in ein spezielles Plastik gepackt, aber PTFE Folie sollte auch funktionieren. So konnte Frenchy die Trichome schön flach ausrollen, bis er den Hasch zusammenfalten konnte und zum Schluss von Hand weiter zu einer feinen Kugel rollte. Da wir alle keine 10 Tage Zeit hatten, presste Herr Cannoli etwas mitgebrachte Trichome, die die Kursteilnehmer freundlicherweise zur Verfügung gestellt hatten.

 

Zu guter Letzt will ich noch kurz darauf eingehen, warum man den Hasch presst und mit Wärme behandelt. Das Pressen unter Wärme sorgt dafür, dass die Cannabinoide teilweise aktiviert werden. Also eine Art der Decarboxylierung. Aber durch das Pressen unter Wärme reift das Hasch im Laufe der Zeit noch weiter und entwickelt ein ganz eigenes Aroma. Um uns davon selbst ein Bild zu machen, konnten wir einen mehrere Jahre gereiften Bubba-Kush-Hasch vom Meister persönlich betrachten. Dieser Hasch war einfach nur noch Creme und hatte einen Duft wie Afghane.

An dieser Stelle wollte ich noch einmal meinen persönlichen Dank an Mister und Misses Cannoli aussprechen, für das Wissen, das sie mit uns teilen: Vielen Dank dafür! Falls ihr jetzt mehr über den guten Frenchy Cannoli erfahren wollt, checkt sein Instagram-Account aus. Im September soll wohl ein ähnliches Event in Kristiania (Kopenhagen) stattfinden. Da kann man wirklich noch was lernen.

 

Dieser Artikel dient nur zu Aufklärung und Information Zwecken, Cannabis und Hasch sind in manchen Ländern verboten.

 

Alles Gute! Der Budler

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1 Kommentar
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Ewa
5 Jahre zuvor

Im Entdeffekt kann der Typ doch gar nix der hat nur gutes Equipment…