Montag, 30. April 2018

Simbabwe legalisiert medizinisches Cannabis

 

 

Mit Simbabwe erlaubt das zweite Land des afrikanischen Kontinents den Anbau von Medizinalhanf

 

 

Cannabis
Graphik Ruth Groth

 

 

Sadhu van Hemp

 

 

Nachdem letztes Jahr das Königreich Lesotho Vernunft walten ließ und die gesetzlichen Rahmenbedingungen für den staatlich kontrollierten Anbau von Cannabis zu medizinischen Zwecken schuf, leitet nun das zweite südafrikanische Land den Paradigmenwechsel im Anti-Hanf-Krieg ein. Gesundheitsminister David Parirenyatwa gab am Samstag die neuen rechtlichen Bestimmungen bekannt, die es den Bürgern Simbabwes ermöglichen, Lizenzen für die legale Aufzucht von Medizinalhanf zu beantragen. Die Antragsteller müssen detaillierte Angaben über das Anbaugebiet, die zu produzierende Menge und den Herstellungszeitraum machen. Die Anbaugenehmigungen werden jeweils für fünf Jahre erteilt und können nach Ablauf verlängert werden. Selbstverständlich wollen auch die simbabwischen Behörden die charakterliche Eignung der Cannabis-Hersteller gewährleisten und diejenigen aus dem Business heraushalten, die sich über Jahrzehnte im illegalen Cannabis-Handel zum Wohle der Bevölkerung engagiert haben. Vorbestrafte Drogenstraftäter dürfen sich nicht an der Ausschreibung für die Lizenzen beteiligen.

 

Dass sich Simbabwes Politikerkaste gegenüber der Legalisierung von Medizinalhanf offen zeigt, kommt nicht von ungefähr. Wie so oft sind es Dollarzeichen, die die Augen der Prohibitionisten öffnen und auf den legalen Cannabismarkt schielen lassen. Bereits vergangenes Jahr hatte der jetzige Innenminister Obert Mpofu das gemeine Volk davon unterrichtet, dass ein kanadischer Arzneimittelhersteller reges Interesse an einer vielversprechenden Kooperation mit Simbabwe hat. Geplant sei die industrielle Produktion von Medizinalhanfblüten in Sonderwirtschaftszonen, die zugleich andere ausländische Investoren anziehen sollen. Die Verlockung, im Big Business rund den Hanf mit am ganz großen Rad zu drehen, ist groß und würde in Simbabwe wie die Faust aufs Auge passen. Schließlich kennen sich Simbabwer im Anbau von rauchbaren Pflanzen aus: Bereits jetzt ist das autoritär regierte und von Hunger und Armut geprägte Land der größte Tabakproduzent Südafrikas. Der Großteil der Ernte wird für ein Appel und Ei nach China exportiert.

 

Cannabis zu Genusszwecken zu legalisieren, kommt für die vom Militär geduldete Regierung allerdings nicht in Frage. Soweit geht die Menschenliebe der simbabwischen Polit-Elite nun doch nicht. Wer Genusshanf anbaut, besitzt oder konsumiert, muss auch künftig mit einer Gefängnisstrafe von bis zu zwölf Jahren rechnen. Die Information, dass Afrika in Bezug auf Produktion und Konsum von Cannabis laut Weltdrogenbericht der Vereinten Nationen an zweiter Stelle nach Amerika steht, will in den führenden Köpfen der korrupten Regierung nicht verarbeitet werden.

 

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3 Kommentare
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Rainer Sikora
5 Jahre zuvor

Cannabis muß nur deswegen erlaubt werden,weil anmaßende und unverschämte Menschen es verboten haben.

DeinChef
5 Jahre zuvor

Fast peinlich, wie das internationale Verbot nach nur ein paar Jahrzenten immer wieder bröckelt. Natürlich im positiven Sinne für Hanf.

Ralf
5 Jahre zuvor

@Rainer Sikora Cannabis muß nur deswegen erlaubt werden,weil anmaßende und unverschämte Menschen es verboten haben. Und diese anmaßenden Verbrecher erlauben sich jetzt auch noch, die Opfer ihres Verbrechens pauschal ,egal ob sie das was sie verkauft haben selbst konsumieren oder nicht, (typisch für dieses Pack daß seine Gesetze für von Gott gegeben hält) weiter zu kriminalisieren und zu beschimpfen. Auf charakterliche Eignung müßte man jeden dieser Vollpfosten in den Behörden untersuchen, der diesen Krieg gegen unschuldige Menschen mit geführt hat und immer noch führt. Aber wie immer geht es mal wieder gegen die Opfer und es wird wieder mal kein Unterschied zwischen den Oberböcken von Mafiosi, die Politiker Bullen und Bänkster auf ihrer Lohnliste haben und lieber Koksen,Saufen und Nutten… Weiterlesen »