Montag, 27. November 2017

Cannabis-Schmuggler von Scharfschützen gestoppt

 

Griechische Drogenfahnder entern nach filmreifer Verfolgungsjagd Schnellboot mit 1,6 Tonnen Cannabis an Bord

 

 

Cannabis
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Ganz großes Kino veranstalteten am Wochenende griechische Drogenfahnder, die mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln im östlichen Mittelmeer auf „Verbrecherjagd“ gingen. Neben der Küstenwache beteiligte sich auch die Europäische Grenzschutzagentur Frontex mit Hubschraubern und Booten an dem Einsatz. Objekt der Begierde war ein mit drei PS-starken Außenbordmotoren angetriebenes Schnellboot, das auf einer offenbar „angekündigten“ Schmuggelfahrt von Albanien nach Griechenland unterwegs war.

 

Nachdem die Fahnder das Boot in internationalen Gewässern über mehrere Stunden hinweg verfolgt hatten, kam es vor der griechischen Insel Korfu zum Showdown. Dabei soll es zu einer ersten Schießerei mit der paramilitärisch agierenden Drogenfahndung gekommen sein. Der Besatzung des Schnellbootes gelang jedoch die Flucht, die um die Südspitze des Peloponnes herum vom Ionischen Meer in die Ägäis führte. Nach einer Verfolgungsjagd von mehreren hundert Kilometern schlug die Miliz erneut zu. Als das Boot unweit Athens die Kykladen-Insel Kea erreichte, nahmen Scharfschützen das Boot nochmals unter Beschuss, wobei der Tod der Besatzung offensichtlich in Kauf genommen wurde – geradeso als handele es sich bei den Cannabisimporteuren um Terroristen. Am Ende hatte die Crew des Handelsschiffes keine Chance gegen die Übermacht der griechischen Staatsgewalt, das Boot wurde geentert und in den Hafen von Piräus gebracht.

 

Wieder einmal mehr hat Goliath gegen David in einer spektakulären Seeschlacht gesiegt – und doch ist es nur ein Pyrrhussieg im Anti-Hanf-Krieg. Die Prise der griechischen Drogenfahnder von 1,6 Tonnen Cannabis ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein, denn just in diesem Moment schippern etliche andere Hanfimporteure aus Albanien kommend übers Mittelmeer Richtung Griechenland, um Europa mit dem zu versorgen, was längst ein akzeptiertes Genuss- und Heilmittel ist. Wirklich ärgerlich an solch paramilitärischen Piraterie-Einsätzen ist, dass die regierende „Koalition der Radikalen Linken“ (Syriza) das sinnlose Treiben der Drogenfahndung duldet und nach dem Wahlsieg von 2015 keine Anstrengungen unternimmt, den Krieg gegen Cannabis zu beenden. Zumal Ministerpräsident Alexis Tsipras und seine Kabinettskollegen davon ausgehen können, dass die 13.676 km lange Grenze des griechischen Inselparadieses niemals lückenlos zu kontrollieren ist.

 

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1 Kommentar
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Faktensammler Müller
6 Jahre zuvor

Hanfverbot bringt nicht außer Menschen kaputt zu machen:
1-4 Tonnen Cannabis / Hanf werden nach vorsichtigen Schätzungen pro Tag konsumiert in Deutschland https://www.facebook.com/308212665884142/videos/1552843028087760/?permPage=1