Samstag, 11. November 2017

Görlitzer Park von Polizei befreit

 

Null-Toleranz-Zonen verschwunden.

 

Cannabis
Bild: Archiv / Schmiddie

 

Was am 08. März vom Berliner Innensenator Andreas Geisel angekündigt wurde, ist nach Monaten des Abwartens nun tatsächlich in die Tat umgesetzt worden. Nachdem über Jahre hinweg eine Verschwendung von Polizeikraft im Görlitzer Park aufgrund ehemals regierender Politiker forciert wurde, hat nun Einsicht eine Beendigung dieser Sisyphusarbeit eingeläutet. Bereits seit dem 16. Oktober ist der Görlitzer Park von Polizei befreit und alle Gäste des Gebietes brauchen keine Angst vor ungerechtfertigter Verfolgung wegen des Besitzes von bis zu 15 Gramm Cannabis mehr haben. Die Null-Toleranz-Zonen sind dank eingehaltenem Koalitionsversprechen der rot-rot-grünen Landesregierung in Berlin wieder verschwunden.

 

Eigentlich sprach man von „wenigen Wochen“ bis die von Ex-Innensenator Frank Henkel durchgedrückten Verbotszonen wieder der Vergangenheit angehören sollten, doch in Berlin braucht alles etwas länger. So auch die Verbreitung der frohen Botschaft, die erst vor zwei Tagen in regulären Medien Aufarbeitung erhielt. So finden im Focus schräge grammatikalische Satzbauten von der direkten in die indirekte Rede und berichten von den katastrophalen Zuständen, die durch den neu aufblühenden Schwarzmarkthandel entstehen, der größtenteils von Schwarzafrikanern betrieben wird. Da jedoch bloß die sicherlich nicht ganz verfassungskonforme Verordnung des Vorgängersenates aufgehoben wurde, die in keinster Weise als erfolgreiches Unternehmen gewertet werden kann, und deren Abschaffung selbst von der Gewerkschaft der Polizei bereits im Vorfeld als „nachvollziehbar“ bezeichnet wurde, dürften die tatsächlichen Auswirkungen auf die Grünfläche im Berliner Bezirk Kreuzberg-Friedrichshain in vertrautem Maße stattfinden. Der grüne Justizsenator Dirk Behrendt blickt daher aus der Vogelperspektive eher lieber etwas über den Tellerrand und mutet der strikten Verbotspolitik die Verursachung eines wesentlich größeren Schadens zu. „Die Null-Toleranz-Politik des Vorgängersenats ist gescheitert. Sie war kontraproduktiv und eine unnötige Belastung für die Justiz“, wird er auf der Berliner Morgenpost zitiert. Während das ein Großteil der regierungsbeteiligten Personen mittlerweile ähnlich sieht – was deren Einmischung auch logisch erklärt – wettern die eigentlichen Verursacher aufseiten der Opposition in Form der angeschlagenen Berliner CDU und halten dem Senat Versagen vor. Die Umsetzung der getroffenen Entscheidung bedeute eine Kapitulation vor den Drogendealern und sei eine Tragödie für alle Anwohner. Die darauffolgende Behauptung des CDU-Abgeordneten Kurt Wansners, man nehme den Park den vor Ort lebenden Menschen weg, könnte man aktuell dagegen genauso gut dem unbrauchbaren Novemberwetter unterstellen, in welchem sich nun glücklicherweise weit weniger Polizisten im Görli unnötig ausgesetzt wiederfinden.

 

Ein immigrierter Gras zählender Dealer ohne offizielle Arbeitserlaubnis zagt im kalten Berliner Regen dagegen nie …

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2 Kommentare
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Cenedella.DE
6 Jahre zuvor

Thanks for the update on Gorlitzer!

rainer sikora
6 Jahre zuvor

Endlich mal etwas Erfreuliches, aber ganz wohl wäre mir im Görlitzer nicht.Es gibt scheinbar immer noch Polizei.