Freitag, 3. November 2017

Recht auf Medizinalhanf in Polen

 

Neunzig Prozent der Apotheken besitzen Befugnis.

 

Bild: Susanne Winter/Archiv

 

Am 22. Juni hat das polnische Parlament die Entscheidung getroffen, medizinisches Marihuana in Apotheken des Landes für Kranke legal verfügbar zu machen. Seit dem 01.11.2017 ist das Recht auf Medizinalhanf in Polen nun Realität.

 

Unter den neuen Regelungen dürfen Apotheker, die die Genehmigung besitzen verschreibungspflichtige Medikamente herzustellen, aus importierten Cannabispflanzen Marihuanamedizin produzieren. Von ungefähr 15000 Apotheken besitzen in Polen circa neunzig Prozent der Arzneimittelausgabestellen eine Berechtigung zur Produktion solcher Medikamente. Von offizieller Seite der polnischen pharmazeutischen Kammer hieß es, dass die Apotheker bereit wären, die Medizin auf Bedarf herzustellen – Ausbildungen zum Cannabismedizinmann würden in Kursform für das Fachpersonal aber auch angeboten. Die Kammer rechnet damit, dass bis zu 300000 Personen in Polen zukünftig auf das seit letztem Donnerstag legal erhältlich gemachte Angebot aus unterschiedlichen Variationen Cannabismedizin zurückgreifen könnten. Jedoch könnte ein Gramm Cannabis in Polens Apotheken umgerechnet bis zu 16 Euro kosten. Doktor Marek Bachanski – ein Arzt, der unter Epilepsie leidende Kinder schon in der Vergangenheit mit Cannabisarznei behandelte und die Tür für Medizinalhanf in Polen öffnete – macht ebenfalls darauf aufmerksam, dass nur wenige Doktoren die Medizin verschreiben würden und noch weniger Apotheker damit umzugehen wüssten. Gedrängt wird daher auch auf eine Beseitigung des derzeit noch geltenden Anbauverbotes im Land, da bei heimatlicher Produktionsweise allgemeine Kosten gesenkt würden, während man die Verfügbarkeit zeitgleich erhöhe. Um den daraus resultieren Lieferengpässen zu entgehen, die noch bis zum nächsten Jahr andauern könnten, dient der Hinweis an Patienten, dass in 13 Ländern der EU möglicherweise eine bessere Medizinalhanfverfügbarkeit vorherrscht, weshalb eine Reise mit Rezept Abhilfe schaffen, aber natürlich auch höhere Ausgaben mit sich bringen könnte.

 

Sollte diese notwendige Reise ausgerechnet nach Deutschland führen, wo Apotheker teils schnell gelernt hatten den Preis von Hanfblüten nach dem einfachen Zermahlen zu verdoppeln, empfiehlt sich eine schnelle Weiterfahrt nach Spanien oder Portugal, weil dort nicht nur alle Medizinalhanfrezepte einen wesentlich geringeren Wert besitzen …

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2 Kommentare
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Ralf
6 Jahre zuvor

Ja, genau so habe ich mir das vorgestellt. Die größten Vollpfosten die uns über Jahrzehnte bekämpft und von Cannabis so viel Ahnung haben, wie eine Kuh vom tanzen, sind jetzt die großen Gelehrten die als einzige qualifiziert sind mit unserem Kraut umzugehen. Ähnliches ist in D von Lindner und Konsorten zu erwarten. Was für ein trauriges Spiel. Wenn ich nicht schon drauf geschissen hätte, müßte ich nur noch pausenlos kotzen!

Elli
6 Jahre zuvor

Selten so einen grandiosen Kommentar gelesen!Danke Ralf!