Montag, 21. August 2017

Mortler verteufelt Cannabis und bringt Schande über Deutschland

 

Aktueller Drogen- und Suchtbericht ein einziges Sammelsurium von Lügen und Hetze gegen Cannabis

 

Cannabis
Graphik Ruth Groth

 

 

Eine Satire von Sadhu van Hemp

 

 

Es ist immer wieder das gleiche unwürdige Schauspiel: Marlene Mortler (CSU), die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, tritt im Namen des deutschen Volkes mit dem aktuellen Drogen- und Suchtbericht vor die Presse und erinnert daran, dass sich die Deutschen noch immer im Anti-Hanf-Krieg befinden. Mortlers Durchhalteparolen klingen wie damals im 2. Weltkrieg, als das Oberkommando der Wehrmacht den Zivilisten und Soldaten den Floh ins Ohr setzte, dass der Endsieg schon bald Friede, Freude, Eierkuchen bringen würde. Das Gegenteil war der Fall: Am 8. Mai 1945 brach das Lügengebäude der Machthaber zusammen und das Tausendjährige Reich lag nach gruseligen 13 Jahren in Schutt und Asche.

 

Letzte Woche war wieder einmal mehr Mortlers Märchenstunde, um die Prohibition zu rechtfertigen: Da saß sie vor der versammelten Hauptstadtpresse und gab als Oberkommandeurin im Drogenkrieg den Befehl, bis zum letzten Blutstropfen zu kämpfen. Und es war wie stets feinste Anti-Cannabis-Propaganda, die Seehofers Mädchen zum Besten gab.

 

Besonders bedrohlich sei der Anteil gefährlicher Wirkstoffe in Cannabis, der heute etwa vier Mal so hoch ist wie vor fünfzig Jahren. Aus Mortlerscher Sicht ist das ganz doll schlimm, da die Enkel der Hippies heute vier Mal potenteres Gras auf dem Schwarzmarkt erwerben und nur noch einen statt vier Joints rauchen müssen, um so high zu werden wie die Urahnen. Deshalb müsse Schluss sein mit den von der „industriellen Cannabis-Lobby betriebenen Verharmlosungsdebatten“, befiehlt die gelernte Hopfenbäuerin, „Der Drogenmarkt ist heute vollständig globalisiert“, und das sei der Grund dafür, dass der Konsum der „Droge“ wieder angestiegen ist: 6,1 Prozent der Erwachsenen gaben demnach an, in den vergangenen zwölf Monaten die „Droge“ genommen zu haben – so viele wie zuletzt 2003.

 

„Es geht um ein großes Geschäft“, ängstigt sich Mortler um das Wohl der heimischen Alkoholindustrie und warnt vor Investoren und Hedgefonds aus den USA, für die das „reiche Deutschland ein hoch interessanter Markt“ sei, wenn das Haschgift legalisiert würde. Inzwischen habe die Cannabis-Lobby einen besseren Zugang zu Teilen der Politik als die Alkohol- oder Tabak-Lobby, lügen die CSU-Lobbyisten der Bierbrauer, Winzer und Schnapsbrenner. Und dann seien da noch die armen Kinderchen, die statt sich ins Koma zu saufen allesamt genüsslich kiffen.

 

Alles in allem hat Mortler das übliche Ragout an Desinformationen über Cannabis serviert, um dem Anti-Hanf-Krieg weiter zu befeuern. Zugleich fordert sie mehr Staatsknete für die Kriegskasse, um eine flächendeckende Offensive gegen alle illegalen Drogen zu starten. Mortler will mehr Blut und Tote sehen. 1.333 Menschen, die 2016 den verrußten Löffel abgaben, sind ihr zu wenig. Da ist noch Luft nach oben. Die Christdemokratin will mehr Prohibitionsopfer produzieren – und das nicht nur in Bayern, sondern bundesweit.

 

Dass gerade Bayern mit Abstand die meisten Drogentoten aufzuweisen hat, obwohl dort der Krieg am härtesten geführt wird, kann sich Mortler allerdings nicht erklären. Um die miesen Zahlen aus Bayern etwas zu schönen, will sie nun die Methodik der Diagnose bundesweit vereinheitlichen, um so exaktere Aussagen über die Todesursache treffen zu können. Offenbar traut die Mortlerin jenen Bundesländern nicht, die etwas menschlicher mit Schwerstabhängigen umgehen als der Freistaat Bayern und diese am vorzeitigen Drogentod hindern.

 

Mortler ist ein Mensch, der wider besseres Wissen handelt und Schande über Deutschland bringt. Mit geradezu sadistischer Lust kämpft sie gegen alle Bürger, die sich mit Hanf entschleunigen oder medikamentieren. Den Kiffern und Cannabispatienten bleibt zuletzt nur die Hoffnung, dass sich eines Tages der Wind dreht und die Politschranzen der Parteien aufwachen. Schließlich ist Deutschland nah dran, nicht nur in der Autoindustrie, sondern auch im milliardenschweren Cannabisbusiness den Anschluss zu verpassen.

 

Und wenn dann irgendwann in zehn bis fünfzig Jahren auf deutschen Boden der erste legale Joint geraucht wird, dann wollen wir mal sehen, ob sich vielleicht doch noch ein Ankläger findet, der das Gesocks der Prohibitionisten vor ein Kriegsverbrechertribunal stellt. Es wäre nur gerecht, wenn die Vollstreckerin des Bösen für all ihre Missetaten zu einer hohen Haftstrafe und Aberkennung der Bürgerrechte verurteilt würde.

 

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57 Kommentare
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Fred
6 Jahre zuvor

Sachlich bleiben Sadhu. Es bringt nichts mit Polemik gegen diese Frau vorzugehen. Auch wenn einen die gerechte kalte Wut überkommt, bei dieser menschenverachtenden Politik. Dieser Mensch ist in ein paar Wochen Geschichte, gönnen wir ihr lebenslanges Freibier und hoffen mal das ihre Leber das ganze Gift gut abbaut.

Fred
6 Jahre zuvor

” Callgirl der Alkohollobby “, doch, das hat was !

Lotus
6 Jahre zuvor

Ja diese Frau scheint wirklich ein Lobbymarionette zu sein… sie bringt nicht nur Schande über das Land,sondern vorallem beunruhigt/besorgt/verängstigt/manipuliert Sie viele Menschen mit diesen Lügen und unqualifizierten Aussagen,das geht eigentlich in die Richtung Rufmord und Propaganda. Während Sie ungestört Ihre Lügen verbreitet und man Sie einfach weiter reden lässt,müßen andere hier immer noch hart ums überleben kämpfen. Ich dachte in ihrem Amt geht es um Verantwortung,Aufklährung und den richtigen Umgang mit Drogen etc. aber nichts davon ist wirklich Teil von Ihrem Programm,sie vertritt weder mich noch die Mehrheit meiner Mitbürger, die einzigen die Sie vertritt ist Alkohollobby,die sehr mit der Flut an guten Cannabisfakten zu kämpfen hat . Frage …was hat Sie bitte sonst in Ihrer Amtszeit gemacht,außer alles so… Weiterlesen »

Substi
6 Jahre zuvor

Damals; als noch kompetente und wissende Politiker einen Ministerposten bekleideten und nicht alle paar Monate ein neues Kabinett (mit alten Namen) ausgelost wurde, da konnte man noch glauben was ein Minister von sich gibt! Heute; ja heute stehen die Zeichen auf Propaganda, Fake-News und Übertreibungen zum Selbstzweck! Marlenchen glaubt das, was sie sagt! Aber sie vergisst: WER NICHTS WEIß, WIRD ALLES GLAUBEN! Also, wie wäre es mal mit Weiterbildung Frau Mor(D)ler?!
Diese Un-Person macht mich und viele Andere soo wütend und gleichzeitig traurig ob der Gesellschaft die diese Frau bevorzugt!
Könnt noch mehr ablassen, aber das wäre vergebliche Mühe!

Hans Landa
6 Jahre zuvor

Warum ist der Wirkstoffgehalt um das 4 fache gestiegen innerhalb von 35 Jahren ob wohl er über 5000 Jahre fast konstant war? Will der Böse Hanf uns eins auswischen? Oder liegt es vielleicht am Verbot (s. Parallelen zum Alkoholverbot 1920er in USA) der Leute dazu nötigt möglichst viel Wirkstoff bei kleiner Menge zu erzeugen.

Warum ist es der Politik möglich den Drogengehalt in Ziggis und Alk zu steuern?
Ach ja, die sind ja legal

ADHSPatient
6 Jahre zuvor

Das mit dem Wirkstoffgehalt ist doch eh ein Witz. Bedeutet doch letztlich, dass man 4 mal weniger braucht (was auch 4 mal günstiger sein kann) für den selben Effekt. Schont den Geldbeutel bei gleich bleibendem Effekt. Und da hätte man vor 40 Jahren schlichtweg 4 mal mehr nehmen müssen, um sich zuzudröhnen. Jetzt soll mir niemand erzählen, dass Menschen ihre Drogen nicht in Mengen konsumieren. Leute, die ihre Grenzen austesten gibt es immer. Eigentlich hat sich also nichts geändert, außer dass die pöse Troge Canahbis für den gleichen Effekt erschwinglicher und kompakter geworden ist. Die Wirkung ist die gleiche. Wie doof muss man sein, um auf solche Bullshitargumente reinzufallen. Und natürlich konnte man dieses angeblich 4-mal schwächere Cannabis auch vor… Weiterlesen »

Jose Angel Magliarisi
6 Jahre zuvor

Man vergisst ja auch oft dass sie die Nachbarin vom Boss von Bionorica ist, der einzige legale deutsche THC Produzent mit Lizenz.

Ewa
6 Jahre zuvor

Also ich habe eine Buch über Haschisch aus den 60er und 70ern im Cannabis College in Amsterdam angeschaut.
Da gab es kein Haschisch was unter 10 Prozent war. Im Gegenteil Nepalese mit über 40 Prozent und Marokkaner mit über 30 Prozent. Frag dochma die Haze Brothers aus Californien die haben schon 20 Prozentiges Marihuana in dem 60gern angebaut. Der Wirkstoffgehalt war also nicht höher heute. Sondern es wurde einfach nur von Leuten angebaut die scheiss Saatgut benutzen und dazu kommt keine Ahnung hatten…
Der Durchschnitts thc Gehalt ist im Hasch sogar gefallen… Mann so ein Hasch hätt ich auch gern geraucht was indem Buch abgebildet war…. sowas muss man heute sogar in Amsterdam suchen…

Mortler du hast doch keine Ahnung…

rainer sikora
6 Jahre zuvor

Alle Leute die ich kenne,wählen nicht die cdu.Diese Leute kennen auch niemanden der die wählt.Wie kommt es,daß die so viel zuspruch haben?

Lars Rogg
6 Jahre zuvor

Oh Sadhu… dein Text ist so voller gerechtfertigter Wut und Enttäuschung, so voller Verachtung und Polemik, dass ich heulen könnte vor Freude…wenn, ja wenn das Thema nicht so Bierernst wäre..oder besser Hanfernst. Diese ekelhafte, selbstverliebte, charakterlose, Menschen verachtende, Mordgift befürwortende, Lobbyhörige, rein willkürlich agierende, von falschen Propheten gelenkte, selbstherrliche, unmenschliche Berufspolitikerin hat den ganzen Hass eines jeden Drogenkonsumenten verdient und in ihrem kurzem Leben als solche schon mehr Schaden angerichtet, als es alle Hanfhändler dieser Welt seit Anbeginn der Zeit , es kollektiv geschafft haben. Dieser Teufel in Frauengestalt hat es verdient, dass jeder Geschändete und Verfolgte, ihr seine oder ihre Verachtung ins Gesicht schreit. Doch die würde sich falsch verstanden fühlen, den Befürwortern einer menschenfreundlichen Politik die Schuld geben,… Weiterlesen »

JohannM
6 Jahre zuvor

“Es bringt nichts mit Polemik gegen diese Frau vorzugehen.”

Doch. Polemik ist das einzige Mittel, das bleibt. Ernsthaft kann man dieser Frau nicht begegnen.

Leider, wie gerne würde ich mal mit ihr diskutieren. Jedoch verweigert Sie sich grundsätzlich solchen Debatten – was aus ihrer Sicht verständlich ist. Ohne Argumente diskutiert sich’s halt nicht so toll…

ADHSPatient
6 Jahre zuvor

@rainer sikora: “Alle Leute die ich kenne,wählen nicht die cdu.Diese Leute kennen auch niemanden der die wählt.Wie kommt es,daß die so viel zuspruch haben?” 1) Die Tendenz mit Leuten befreundet zu sein, die denken wie man selbst ist hoch. 2) Die CDU/CSU (aber auch die SPD) punktet stark bei den Alten. Und die juckt das Thema Cannabis meist herzlich wenig, die haben das in der Regel nicht mal auf dem Radar. 3) CDU/CSU-Wähler wählen diese Parteien nicht primär weil sie gegen Cannabis sind, sondern weil sie sich bei anderen Themen der CDU nahe fühlen. Beispiele: Wirtschaftspolitik, Asylpolitik, Schulpolitik, etc. pp. 4) Merkelkult (der ist bei Frauen übrigens stärker ausgeprägt als bei Männern!) 5) CDU/CSU-Wähler ordnen sich häufig im konservativen, traditionellen… Weiterlesen »

rainer sikora
6 Jahre zuvor

ADHSPatient: Danke für die gelungene,ausführliche Erklärung.Ich denke das der braune Geist über Adenauer in die 1955 gegründete Partei inkarniert ist und dort gut verkleidet bis dato verweilt.In diesem Jahr wurde auch die Wehrmacht wiederbelebt.Deshalb traue ich denen alles Mögliche Perfide zu.Es ist eine Art Bann mit dem die Menschen beeinflußt werden,immer wieder den falschen Leuten zu vertrauen.Es sind die, die hinterher sagen sie hätten es nicht gewußt oder bemerkt.Sonst hätten sie anders gewählt oder gehandelt.Und mitgemacht schon gar nicht.

ADHSPatient
6 Jahre zuvor

@rainer sikora: Nicht alles was rechts von dir oder mir ist muss gleich braun sein, falls du damit Nazis meinst. Braun heißt in der Regel ja Nazi. Konservatismus und Nationalisozialismus haben eigentlich weniger Schnittmengen. Nicht die NSDAP, sondern das Zentrum (die CDU bevor es die CDU gab in der Weimarer Republik bevor dem Dritten Reich) war der geistige Vorgänger der CDU/CSU. Das Zentrum hat Hitler nicht an der Macht gewollt, konnte dies jedoch nicht verhindern, und im Versuch zur Beschwichtigung haben sie Fehler gemacht wie z.B. für das Ermächtigungsgesetz zu stimmen, was dazu führte, dass sie selbst abgeschafft wurden. Das gleiche Appeasement was auch die Mächte um Deutschland herum zunächst mit Hitler versuchten und was immer scheiterte, weil es mit… Weiterlesen »

ADHSPatient
6 Jahre zuvor

Und noch was zum Unterschied zwischen Nazis(und anderen extremen Ideologien wie Kommunismus) und Konservativen. Mit Konservativen kann man Kompromisse machen, das ist keine auf alle Zeiten unveränderbare Weltsicht. Die Konservativen gehen mit der Zeit, so wie alle anderen demokratischen Ausrichtungen, nur dauert der Wandel manchmal bei ihnen am längsten. Beispielsweise hat Jens Spahn, ein derzeit äußerst populärer Politiker bei den Konservativen, im Interview mit Tilo Jung gesagt, dass er die Legalisierung nicht möchte, seine Meinung jedoch in einigen Jahren vielleicht ändern wird, wenn er sich die Resultate in Colorado bis dann selbst angesehen hat (er will zur Besichtigung hinfliegen). Eine extreme Ideologie stellt sich nicht den Fakten und den Realitäten, sie verharrt auf ihrem Standpunkt und macht in ihrer Radikalität… Weiterlesen »

rainer sikora
6 Jahre zuvor

@ADHSPatient:Ich gebe zu,daß meine Kenntnisse in geschichtlichen Zusammenhängen sehr zu wünschen übriglassen.Irgendwo Aufgeschnapptes über Adenauer, daß er ein hohes Tier war zu Hitlers Zeit, reichte mir für das Bild daß ich mir zusammengereimt habe.Ok.Stimmt nicht.Dennoch glaube ich gewisse Ähnlichkeiten im Verhalten und Verfahren mit dem Volk umzugehen,wenn es um Ver-gebote geht,zu erkennen.Ich meine wir werden immer unfreier und immer mehr bevormundet.Eine Schlinge um unseren Hals,die solange immer fester gezogen wird bis sich Widerstand regt.Das Bestreben das Volk zu unterjochen gab es eigentlich zu jeder Zeit.Es kommt aber auch auf die Möglichkeiten an die man nutzt, um rechtzeitig gegenzusteuern.Sonst wird es für uns so schlimm wie damals.Das alte Prinzip fressen oder gefressen werden ist immer noch gegenwärtig und das Faustrecht nicht… Weiterlesen »

ADHSPatient
6 Jahre zuvor

@rainer sikora: Man kann mit Geschick so ziemlich gegen alles oder für alles argumentieren. Wenn du es als Knechtschaft betrachtest, dass du Steuern zahlen musst, also nicht alles behalten darfst für das du arbeitest, dann bist du in jeder Gesellschaft, die es gibt, ein Knecht. Solche Argumente kannst du auf x-beliebige Weise konstruieren. Jemand der seinen Diesel nicht mehr in die Stadt fahren darf, könnte sagen er wird geknechtet (er darf ja nicht mehr in die Stadt) und sein hart erarbeitetes Eigentum wird entwertet (der Wiederverkauspreis sinkt). Wir, die Opfer der Drogenprohibition, können sagen wir werden geknechtet, weil wir uns dank der Prohibition verstecken müssen und zur Heimlichtuerei gezwungen sind. Das Problem ist nur, dass dies eine ziemlich breite Definition… Weiterlesen »