Sonntag, 11. Juni 2017

Wieder Coffeeshop in Amsterdam beschossen

 

Phantom von Amsterdam nach längerer Pause wieder nachtaktiv

 

 

Ein halbes Jahr war Ruhe mit den nächtlichen Attacken auf Amsterdams Coffeeshops, doch nun sind erneut Schüsse gefallen. In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag wurde die Schaufensterscheibe des Coffeeshops „Yin Yang“ in der Knollendamstraat nahe Westerpark von fünf Kugeln durchschlagen. Ein Nachbar, der Ohrenzeuge des Beschusses wurde, gab an, dass ihn die Knallerei gegen 3 Uhr 30 geweckt und er ein davonfahrendes Moped gehört habe. Als er ans Fenster trat und auf die Straße sah, konnte er sich allerdings nicht erklären, was vorgefallen war, da nur ein paar junge Leute entspannt vorbeiradelten und sonst alles ruhig schien.

Erst in den Morgenstunden wurden die Einschusslöcher in der Frontscheibe des Coffeeshops entdeckt und anonym der Polizei gemeldet. Das „Yin Yang“ wurde daraufhin versiegelt, soll aber nach Abschluss der kriminaltechnischen Untersuchungen den Betrieb wieder aufnehmen dürfen.

 

Im vergangenen Jahr wurde in Amsterdam auf rund ein Dutzend Coffeeshops geschossen, wobei die Vorgehensweise immer die gleiche war. Am 27. September 2016 zeichnete eine Überwachungskamera auf, wie eine Person von einem Moped aus mit einer Pistole auf einen Coffeeshop im Kloveniersburgwal schießt. Alle Anschläge erfolgten stets um die gleiche Uhrzeit im Schutze der Dunkelheit.

 

Die Stadtverwaltung reagierte seinerzeit auf die Anschlagserie mit einer sofortigen dreimonatigen Schließung der betroffenen Coffeeshops – zum Schutze der Anwohner und Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung.

Im November riss die Serie plötzlich ab, nachdem die Polizei die Fahndung nach dem Täter intensiviert hatte und sich die Verantwortlichen der Stadtverwaltung und die Interessengemeinschaft der Coffeeshopbesitzer darauf geeinigt hatten, dem nächtlichen Terror fortan mit zusätzlichen Sicherheitsdiensten und Videoüberwachung Einhalt zu gebieten.

Inwieweit sich das „Yin Yang“ an die Vereinbarungen gehalten hat, wird nun geprüft.

 

Der Nachbar, der die Schüsse und das davonfahrende Moped gehört hat, verriet niederländischen Journalisten, dass der Coffeeshop nie Probleme bereitet habe und es immer ruhig zugegangen sei.

Inwieweit Stadtverwaltung und Polizei den Vorfall zum Anlass nehmen, wieder einmal mehr die Opfer zu drangsalieren, anstatt das Phantom mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln zu jagen, bleibt abzuwarten.

 

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3 Kommentare
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rainer sikora
6 Jahre zuvor

Diese Aktionen zielen auf Zerstörung des friedlichen Ablaufs ab.Erreicht werden soll die Demontation der Coffeeshopidee.

Cosmo
6 Jahre zuvor

Könnte ein einzelner Spinner sein, der sich zum Kampf gegen die Drogen berufen fühlt und so ein eigentlich gutes Konzept zerstören will.

Ralf
6 Jahre zuvor

Da sieht man mal wieder wie Gewattätig und brutal Prohibitionisten sind. Es sind durchgeknallte Canna-Phobiker also ohne Ausnahme eigentlich paranoide Irre und gemeingefährlich!