Dienstag, 4. April 2017

Keine Legalisierung von Cannabis mit CDU/CSU

 

Bundesdrogenbeauftragte macht Wahlkampf für Martin Schulz

 

 

Ein Kommentar von Sadhu van Hemp

 

Am 24. September sind rund 62 Millionen Bundesbürger aufgerufen, den 19. Deutschen Bundestag zu wählen. Die Parteien sind bereits im Wahlkampfmodus und das Buhlen um die Wählerstimmen ist in vollem Gange. Nun heißt es für die Politiker Position beziehen, damit das Wahlvolk weiß, wem es zu folgen hat.

 

Auch die Drogenbeauftragte der Bundesregierung will es auf ihre alten Tage noch einmal wissen. Die Delegierten der Landkreise Nürnberger Land und Roth kürten die 61-jährige CSU-Parteisoldatin mit 151 von 152 gültigen Stimmen zur Bundestagskandidatin.

So eine Zustimmung kann durchaus schwindelig machen und im Extremfall dazu führen, die Bodenhaftung zu verlieren. Vor allem dann, wenn Selbstüberschätzung und Hochmut zu Realitätsverlust führen. Berauscht von sich selbst driftet der oder die Betroffene in den Zustand der Unzurechnungsfähigkeit gepaart mit einer ausgeprägten Persönlichkeitsstörung. Therapeuten nennen diese Form der Geisteskrankheit „Trumpismus“.

 

Nun – wir wissen nicht, inwieweit Marlene Mortler vor dieser Krankheit gefeit ist. Noch zeigt die Provinzpolitikerin keine Symptome, die auf schweren „Trumpismus“ hindeuten. Wie gehabt sitzt die Drogenbeauftragte artig auf verlorenem Posten unter dem Dach des Bundesgesundheitsministeriums – immer Gewehr bei Fuß, um den Deutschen all das auszutreiben, was Spaß macht. Knapp vier Jahre hat das Flintenweib seinen Mann gestanden, mit Kanonen auf Spatzen geschossen und tüchtig Öl ins Feuer des Anti-Hanf-Krieges gegossen. Bis zum heutigen Tag ist ihr eine Herzensangelegenheit, den kiffenden Bürgern das Leben zu vermiesen. Und das Ergebnis der Mortlerschen Kriegsstrategie lässt sich sehen: Nie zuvor wurde in Deutschland mehr Cannabis konsumiert.

 

Dass die Bilanz irgendwie keine gute ist, will die Mortlerin nicht sehen. Auf die Idee, sich mal zu fragen, ob der Anti-Hanf-Krieg vielleicht doch schon verloren ist, kommt der aus der Zeit gefallenen Landfrau nicht. Nein, jetzt erst recht, so kurz vor der Bundestagswahl! Nahezu täglich bläst die passionierte Legalisierungsgegnerin ins Horn im Überlebungskampf der Deutschen gegen die bösen Genusskiffer. Und das in bester Trump’scher Manier mit alternativen Wahrheiten, um den Verdummten dieses Landes den Bauch zu pinseln.

Kein Wunder also, dass Marlene Mortler zu Hochform aufläuft und keine Peinlichkeit mehr auslässt. Wie Trump blendet sie alles aus, was sie wie ein bockiges Kind nicht wahrhaben und einsehen will.

„Facebook und Twitter habe ich in meiner Funktion als Drogenbeauftragte erst mal aufgegeben, weil ich keine Lust mehr hatte, pausenlos einem Shitstorm der Cannabislobby ausgesetzt zu sein“. Schau einer, guck! Kritik aus der kriminalisierten Hanfcommunity an der Arbeit „unserer“ Drogenbeauftragten ist per se also ein Scheißesturm.

 

Marlene hat die Hanffreunde kurzerhand auf die Ignore-Liste gesetzt. Statt zu diskutieren, beschränkt sich die Dame nur noch darauf, über die Medien Anti-Hanf-Propaganda abzusondern und ausschließlich mit ihresgleichen zu sprechen. Mortler ist mit ihrer Geduld am Ende –  jetzt wird nur noch abgewatscht.

„Der Spass hört da auf, wo Drogen gezielt verharmlost werden“, echauffierte sich die Volksvertreterin aus dem Freistaat Bayern über den in Würzburg spielenden Film „Lommbock“. „Es kann nicht sein, dass sich Eltern und Lehrer sieben Tage in der Woche bemühen, Jugendlichen zu vermitteln, dass man auch ohne zu kiffen, zu saufen und zu rauchen Spaß haben kann, und unsere Bildschirmhelden machen diese Bemühungen des bloßen Profits wegen mit einem Federstich zunichte … Mir ist wichtig, dass wir denen, die in ihrer Clique zum Kiffen oder zum hemmungslosen Saufen Nein sagen, den Rücken stärken. Bleibtreu und Co. hingegen fallen ihnen mit solchen Aussagen in den Rücken.“

 

Aber nicht nur mit Künstlern legt sich die Hanfprohibitionistin an. In einem Interview mit der Mittelbayerischen Zeitung holt die amtliche bestellte Spaßbremse die ganz große Keule heraus, um allen, die auch nur ansatzweise von einer Legalisierung träumen, vor den Latz zu hauen: „Anders als Grünen und Linken leuchtet mir nicht ein, warum man, wo wir mit den Volksdrogen Alkohol und Tabak schon genug Schwierigkeiten haben, auch noch beim Cannabis die Schleusen öffnen sollte. Mir geht es um die Gesundheit, nicht um Lifestyle.“

 

Alles klar! Grüne, Linke und alle anderen Befürworter der Legalisierung sind böse Lifestyle-Junkies, die was gegen die Gesundheit des Volkes haben. Das sind ehrliche Worte einer Frau, die offenbar „auf die falschen Partys geht“ und sich in ihrer eigenen rosaroten Welt verloren hat. Sie kann die vielen volljährigen Bürger, die gelegentlich einen Gute-Nacht-Joint rauchen und trotzdem einen gesunden Lebensstil pflegen, nicht sehen. Ja, sie darf diese Menschen nicht sehen – nicht jetzt, wo es darum geht, die CSU rechts der Höckepartei zu positionieren. Mortler erteilt den Hanffreunden eine klare Absage: „Mit der Union wird es keine pauschale Legalisierung von Cannabis zum Freizeitkonsum geben.“

 

Danke für die Auskunft, Frau Mortler. Nun weiß auch der letzte Hanffreund, dass mit der Wiederwahl von Angela Merkel Stillstand für weitere vier Jahre angesagt ist. Bleibt der Community nur noch, den „Schulzzug“ der Sozialdemokraten zu nehmen – in der Hoffnung, dass der Lokführer in die richtige Richtung fährt.

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24 Kommentare
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Frank
6 Jahre zuvor

dem roten Lokomotivführer, wäre mit Sicherheit so n rot – rot, na vielleicht auch n Tächtelmächtel mit der Grünentus… naja rot-rot-Grün vielleicht auch möglich… ? MööPP ?
P.S. Alles Lüge !

Frank
6 Jahre zuvor

#

Chef
6 Jahre zuvor

Gegen Kriminalisierung des freien Menschen !

Mortler kapier es endlich !

JohannM
6 Jahre zuvor

“Schulzzug?”

Solange sich die SPD nicht klar zum Thema Cannabis positioniert, ist die Stimme dort leider auch verschenkt.
Hoffen alleine ist mir da zuwenig.

W. White
6 Jahre zuvor

Tja wenn die Hopfenbrause finanziell in Mitleidenschaft gezogen werden könnte, muss mann halt alles dagegen tun als ambitionierter Hopfenhals .

Hans Furth
6 Jahre zuvor

Es gibt noch keine Ausschreibungen, aber eine Dame in Bayern weiss schon jetzt: Bauamtsleiterin Petra Bloch ergänzte, dass die staatliche “Cannabis-Agentur” die Genehmigung erteilen werde. Hat wohl gute Beziehungen die Alte…Scheiss Vetternwirtschaft. Alle vor den Richter, verdammt! Gibts schon wieder absprachen, am Volk vorbei? http://www.pnp.de/lokales/landkreis_rottal_inn/eggenfelden/2460292_Fuer-pharmazeutische-Zwecke-Gruenes-Licht-fuer-Cannabis-Anbau.html Ich habs euch schon lange gesagt, die in Bayern wolln das Monopol! Hat denn auch mal Irgendjemand was von der angeblichen Anzeige, bzw. Klage von Bionorica gegen das Bfarm gehört? Gabs wohl keine, denn die unsinnige Ablehnung war wohl auch abgesprochen, somit konnten die weiter Ihr dronabinol für teuer Geld verkaufen. Denn Generika ist im schnitt bis zu 60% billiger.

Sami
6 Jahre zuvor

Ein super Beitrag ! Dem Schulzzug zu folgen wäre die einzigste erdänkliche möglichkeit für eine Legalisierung oder zumindest eine entkriminalisierung. Wenn die Union siegt dann ist es zu 1000% sicher das sich da nichts bewegen wird, kein stück. Doch in der SPD schauts anders aus, die Berliner Regierung ist dabei ein modellprojekt zu planen und dementsprechend vor zu führen. Rot und Grün ja, SPD in teilen ja. Nun sollte das ganze nur noch weiter verbreitet werden über social networks, so das auch der letzte hanffreund ne ahnung davon hat und auch wählen geht, für die SPD, denn sie ist grade die stärkste unter rot rot grün, ich bin mir sicher das die anderen zwei parteien die spd umwickeln werden mit… Weiterlesen »

Martin Schulz
6 Jahre zuvor

Cannabis Politik gleich SPD wählen? Das ist das Fazit von dem Beitrag? Zu viel Martin Schulz geguckt oder was? Doch nicht euer ernst.

JohannM
6 Jahre zuvor

Die SPD ist auf Bundesebene NICHT für die Legalisierung von Cannabis. Warum wird hier so etwas behauptet?

Paul aus Neukölln
6 Jahre zuvor

@ Martin Schulz Ein bisschen nachdenken wäre hilfreich. Und wie du dein Fazit ziehst zeigt, dass du anscheinend nur den letzten Satz gelesen hast… Keine Ahnung wie man einen Beitrag, der 95% dem Realitätsverlust von Fr. Mortler gewidmet ist als Plädoyer für die SPD auslegen kann. Richtig, im letzten Satz steht was von “auf den Schulzzug” aufspringen. Da bei der kommenden Bundestagswahl realistisch entweder CDU oder SPD die meisten Stimmen bekommt, die CDU aber wie im Beitrag ausführlich erläutert unwählbar ist, bleibt nur die SPD auf ihre Wählbarkeit hin zu untersuchen. “SPD? Legalisierung geht nur über Die Grünen oder Die Linke ” sagt sich der ein oer andere sicherlich. Aber vergiss nicht: Bei der Regierungsbildung wird es ohne eine Koalition… Weiterlesen »

Okko tom Brok
6 Jahre zuvor

Hanf ist eine Pflanze, keine Weltanschauung. Die aktuellen politischen Positionen zum Thema Cannabis sind eher zufällig und letztlich bedeutungslos. Stramm rechte (Arabien, Türkei) und linke Staaten (Kuba, Venezuela, Nordkorea) sind übrigens gleichermaßen gegen Cannabis. Hört auf zu träumen und fangt an, realistische Bündnisse pro Cannabis in allen Lagern zu schmieden.

Frank
6 Jahre zuvor

RECHT haste !!! HANF is ene Pflanze !!! UN außerdem, de jeilste von de Welt !!!
Noch irjend jemanden, irjend wat unklar ? Peace & legalize

Fred
6 Jahre zuvor

Ich habe mir das Positionspapier angesehen. Passt ziemlich gut zur Position der Linken. Aktuell beim Hanfverband nachzulesen. Das SPD Papier stammt allerdings aus dem Jahr 2015. So richtig angekommen scheint das ganze ja nun wohl nicht in der aktuellen Politik. Ich erwarte ebenfalls eine klare Aussage von z.b Herrn Schulz. Hier geht es nicht einfach nur um einen Feierabendjoint. Die Latte liegt höher. Hier geht es um Reformunfähigkeit , um Politikversagen. Wie kann man 50 Jahre ein System verfolgen, das Jahr für Jahr ein negatives Ergebnis erzeugt. Der Drogenkonsum steigt, die Profite der illegalen Anbieter steigen. Das Elend der Betroffenen steigt. Auch dem dümmsten Menschen auf der Welt wird schnell klar, das er eine Tür zuerst öffnen sollte, bevor er… Weiterlesen »

A.B.
6 Jahre zuvor

Um es einmal mit den den Abschlussworten des SPD Mannes “Burkhard Blienert” , ausgesprochen bei der “Bundestagsdebatte zur Entkriminalisierung von Cannabiskonsumenten” aus der letzten Woche zu formulieren :

“In der deutschen Politik geschieht das Vernünftige nicht, weil es vernünftig ist. Sondern weil irgendwann gar nichts anderes mehr übrig bleibt, als das Vernünftige zu tun. In diesem Sinne, vielen Dank!”

Ob diese mehr als wahre Erkenntnis nun Hoffnung macht oder eher doch nicht , das muss jeder alleine beurteilen !!! 😉

Rainer Sikora
6 Jahre zuvor

Schön wäre es ,wennZb. die Linken klare Positionen in ihrem Walprogramm hätten. Cannabis und Führerschein.Es wird sonst wenig erwähnt welche Partei ernsthaft an einer Entkrimminalisierung von nichtkrimminellen Konsumenten arbeitetDie fdp wollte vor einiger Zeit mal das Hanf freigeben. aber heute auch noch und wie ernst war es denen.In wie weit die anderen dafür kämpfen und das Thema ungeniert durch die Medienkanäle trompeten habe ich noch nicht ermittelt.Mein Eindruck ist aber das die Politiker sich wegen ihres Rufes nicht trauen Legalisierung zu versprechen.

Frank
6 Jahre zuvor

Hallo…. An Alle nai… Hanfis da draussen !!!!! Hört mal auf von der verkackten Politik, auf Den Hanf zu kommen !! Echt, daß eine hat mit dem anderen ÜBERHAUPT NIX zu tun !! Man sieht ja aktuell am sogenannten Cannabis als Medizin – Gesetz , was dabei rum kommt, wenn die Politik bei Cannabis die Finger mit im Spiel hat. Fast alle Apotheker wittern das Riesengeschäft, öffnen Originalverpackungsdosen zu 5 gr. aus Holland , vom Hersteller, fangen an die Cannabisblüten zu zermahlen, haben dann die Frechheit die zermahlennen Blüten zu sieben, um Sie dann, unverschämtester Art & Weise auch noch zu ca. 2,5 gr. Pillen abzufüllen. Ist dann natürlich berechtigt, sich Zu und Aufschläge in die Hunderte gehend… ….zu berechnen.… Weiterlesen »

JohannM
6 Jahre zuvor

@paul aus Neukölln “Das wird aber nur passieren, wenn die SPD die meisten Stimmen bekommt und die Koalition bilden darf. Daher “auf den Schulzzug” aufspringen.” Jein. Entweder es gibt eine große Koalition – das bedeutet Stillstand, egal ob ob CDU/CSU oder SPD den Kanzler stellt. Oder es gibt eine Koalition mit den kleineren Partnern. Während CDU/CSU und FDP rechnerisch und mit Linke/Grüne idelogisch kaum möglich sein werden, bleibt tatsächlich noch eine Koalition unter SPD-Führung. Hier werden die kleinen Parteien – also die Befürworter FDP, Grüne, Linke – den Ausschlag geben. Das war auch in Berlin so, die SPD hätte ohne Druck nichts verändert. Von daher bleibt meine Aussage: Solange sich die SPD nicht selbst klar positioniert, braucht man sie nicht… Weiterlesen »

Lisa
6 Jahre zuvor

Das ist doch alles zum kotzen!!!!! Kann man nicht einfach ein neutrales gesetzt erschaffen, in dem Konsumenten und gewerbebetreibene im Schutz vor illegalen Machenschaften sind ?

Fred
6 Jahre zuvor

Zum Thema Politik : http://www.n-tv.de/19781664

Man beachte den vorletzten Absatz, dann ist klar wie die Truppe tickt.

ADHSPatient
6 Jahre zuvor

@JohannM Korrekt! Deswegen habe ich mir überlegt dieses mal taktisch zu wählen, aber das bedeutet auch ich werde eine Partei wählen bei der ich längst nicht bei allen Themen gleicher Meinung bin und die mich zuweilen mit ihrer Politik genervt hat. Die mich insbesondere beim Thema Legalisierung in BaWü bereits durch ihre lasche Haltung enttäuscht und geärgert hat. Die taktische Wahl macht Sinn, weil die Grünen in beiden möglichen SPD-Koalitionen drin wäre. Also Rot-Rot-Grün und Rot-Gelb-Grün. Wähle ich die Linkspartei und es reicht nicht für Rot-Rot-Grün, könnte es unter Umständen trotzdem noch für Rot-Gelb-Grün reichen falls die FPD mehr stimmen als die Linkspartei bekommt und umgekehrt. Sicher ist Linkspartei und FDP koalieren niemals. Außerdem müssen die Grünen für beide Konstellationen… Weiterlesen »