Sonntag, 5. März 2017

BfArM sieht in Cannabisblüten nur einen Zwischenschritt

 

„Richtig zugelassene“ Fertigarznei das angepeilte Ziel.

 

 

Nachdem am 03.02.2017 etwas Klarheit über die Tätigkeit der Cannabisagentur auf einer Pressekonferenz in Berlin geschaffen wurde, kamen über die mediale Berichterstattung Details der Pläne an die Öffentlichkeit. Bis in alle Nachrichten schaffte es die offizielle Verkündung, dass „Kiffen auf Rezept“ für Schwerkranke noch in diesem März tatsächliche Realität werden soll, doch ein paar bedenkliche Aussagen der Verantwortlichen wurden zwischen der großen Ansage auch aufgeschnappt. Der Präsident des BfArM sieht in Cannabisblüten nur einen Zwischenschritt, bis „richtig zugelassene“ Fertigarznei vorhanden ist.

 

Da bisher nur wenig greifbare Informationen in Deutschland über die Wirkungsweise von Marihuana bei Krankheiten vorhanden sind, wird die nun eingeleitete Verschreibungsfähigkeit für Cannabisblüten mit einer fünf Jahre andauernden Studie begleitet. Bestätigen könne man viele der möglichen Einsatzgebiete von Hanfknospen schließlich erst, wenn die tönernen Füße“ der Befürworter und künftigen Nutzer durch Sicherheitsdaten gefestigt wurden, heißt es seitens BfArM-Mitarbeiter Karl Broich. Aktuell schwirrten sehr viele Tipps über das Einsatzgebiet von medizinischem Marihuana durch die Medien. Auch sei es wichtig, den fraglichen Eigenanbau der medizinisch nutzbaren Pflanze nicht in Diskussion mit einzubringen, da nur eine gleichbleibende Qualität und Wirkstoffmenge diesen beschriebenen Arzneimittelanspruch erfülle – professionell produziert.
Da jedoch auch bekannt gemacht wurde, dass nur 170 Kilogramm Cannabis im vergangenen Jahr nach Deutschland auf private Kosten der Erkrankten importiert wurden, jedoch nun über eine benötigte Menge von 360 Kilogramm für die circa eintausend in Behandlung befindlichen Kassenpatienten gesprochen wird, stellt sich wohl eher die Frage nach der alternativen medizinischen Versorgung bei gähnend leeren Apothekerschränken. Weil auch erst 2019 mit einer Versorgung von professionell produziertem Medizinalhanf aus heimischer Herstellung gerechnet wird, scheint BfArM-Präsident Professor Karl Broich seinem in fünf bis zehn Jahren angepeilten Ziel nach mehr „richtig zugelassenen“ Fertigarzneimitteln auf Cannabisbasis somit schon jetzt einen halben Schritt näher.

 

Zwischenschritte möglichst überspringen …

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