Montag, 5. Dezember 2016

Magic Mushrooms gegen Todesangst im Einsatz

 

Studie belegt medizinischen Nutzen von Psilocybin.

 

Grafik: Mari Jo
Grafik: Mari Jo

 

Während Horrorgeschichten über bösartige Pilzvergiftungen und die üblen Erfahrungen durch psychoaktive Substanzen entfernter Bekannter oft vor dem Verzehr psilocybiner Destruenten warnen wollen, haben wissenschaftliche Studien den bisher stärksten Beweis für den medizinischen Nutzen der freundlichen Fungi festgehalten: Krebspatienten können schwere Depressionen überwinden. Magic Mushrooms gegen Todesangst im Einsatz.

 

Im Journal für Psychopharmakologie veröffentlichte der bekannte englische Professor David Nutt die Erkenntnisse zweier Studien, die er selbst als wegweisend beschreibt, da sie die bisher größten regulierten und kontrollierten Anwendungen von Psilocybin im medizinischen Gebiet darstellen. Der Wirkstoff psychoaktiver Pilze wurde Patienten einmalig unter psychotherapeutischer Beobachtung verabreicht und konnte so dauerhaft gegen deren Depressionen und Ängste wirken. Über mehrere Monate hätten sich die Gemütszustände der behandelten Personen spürbar verbessert.
Schon in der Vergangenheit konnten in kleineren Studien verschiedene psychologische Probleme – wie Alkoholsucht, Opiatabhängigkeit oder Depressionen – mittels dem Einsatz von Psilocybin vielversprechend eingedämmt werden, doch die Fähigkeit, akute und lebensbedrohliche Situationen erträglicher zu gestalteten, wäre der überzeugende Faktor für den medizinischen Nutzen der schon etwas länger bekannten Substanz. Das  NYU Langone Medical Center hätte bei 29 Patienten eine 80 % prozentige Besserungsquote bestätigt, die über sechs Monate angehalten haben soll. Überprüft durch Fragen und standardisierte medizinische Untersuchungen, habe man den verbesserten seelischen Gemütszustand der mit Psilocybin behandelten Menschen wahrnehmen können. Sollten folgende klinische Studien das erfolgsversprechende Ergebnis bestätigen, hätte man laut Studienleiter Stephen Ross eine günstige, effektive und sichere Methode gefunden, die den Stress von Krebspatienten verringere, der bei diesen heute noch zu einer hohen Selbstmordrate führen würde.
Eine zweite Studie der Johns Hopkins Universität in Baltimore – mit 51 Teilnehmern – bestätigt bereits die in New York vermeldete Erfolgsquote von 80 % Prozent Wirksamkeit.

 

Circa 40 % Prozent aller Krebspatienten in fortgeschrittenen Stadien litten aktuell unter sehr schweren Depressionen und Angststörungen, bei denen eine Medikation mit gewöhnlichen Antidepressiva oft keinen Nutzen brächte.
Anthony Bossis – Psychiater vom NYU Langone Medical Centers und Co-Autor der ersten Studie – rät aber vorsichtig vom Einsatz der wirksam scheinenden Magic-Mushroom-Magie bei Kindern und Schizophrenen ab; auch sollten betroffene Patienten niemals ohne eine professionelle Aufsicht alleine mit dem Stoff herumexperimentieren. Teilnehmer der Studienversuche empfanden ihre Erfahrungen dagegen als besonders spirituell, ungewöhnlich friedlich und Altruismus verstärkend.

 

Set and setting – auch beim medizinischen Einsatz von Nutzen.

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Littleganja
7 Jahre zuvor

ZWEIBRÜCKEN. Wer Gästen auf einer privaten Weihnachtsfeier Cannabis-Plätzchen serviert, macht sich nicht strafbar. Das beschloss das Oberlandesgericht (OLG) Zweibrücken, wie die Deutsche Anwaltshotline mitteilt (Az.: 1 OLG 1 Ss 2/16). Ein Sohn habe zu einer Familienweihnachtsfeier selbst gebackene Cannabis-Plätzchen mitgebracht.

Einer der volljährigen Gäste habe nach dem Verzehr unter anderem zunehmend Farbe im Gesicht verloren. Das Amtsgericht Rockenhausen habe den Hobbybäcker wegen vorsätzlicher Körperverletzung zu sechs Monaten Freiheitsstrafe auf Bewährung verurteilt. Laut OLG handelte es sich nicht um vorsätzliche Körperverletzung, da er nur eine geringfügige Wirkung in Kauf genommen habe.
(Quelle: http://www.aerztezeitung.de/praxis_wirtschaft/recht/article/925146/weihnachtsfeier-gericht-billigt-cannabis-plaetzchen.html)

NA Frohe Weihnachten